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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ab.
    »Kannst du Raumschiffe orten, Ytter?«, fragte Nchr.
    »Kein einziges. Es sieht aus, als sei den Bewohnern dieses Systems die Raumfahrt unbekannt.«
    »Dann wüssten sie mit uns nichts anzufangen.«
    »Nchr!«, meldete sich Gerziell wieder. »Ich fordere dich auf, bei weiterer Annäherung das Feuer aus allen Waffen auf den Kreis am Äquator zu eröffnen!«
    Nchr verzichtete auf eine Erwiderung. Aufmerksam musterte er das, was Gerziell als Kreis bezeichnet hatte.
    Jenes Areal war nicht in das Rastermuster einbezogen, sondern enthielt ein eigenes Muster - eine schwarze und schildartig wirkende Kreisfläche, in die fünf ringförmig angeordnete, ultrahell strahlende kleine Kreisflächen eingebettet waren. Zwischen ihnen befand sich ein schwarzes Quadrat.
    »Du denkst das Gleiche wie ich?«, fragte Nchr seinen Bruder.
    »Eine Schleuse«, erwiderte Ytter. »Sie öffnet sich!«
    »Feuern, Nchr!«, schrie Gerziell. Nchr wandte ihm schweigend den Rücken zu.
    »Diese Welt hat keine Atmosphäre«, stellte Hotrenor-Taak fest. »Sie scheint teilweise hohl zu sein, aber ihre Masse ist dennoch größer als die von Terra und Luna zusammen. Der Durchmesser beträgt um die elftausend Kilometer.«
    »Seitenlänge des geöffneten Schleusentors beträgt sechzig Kilometer«, meldete Arzachena. »Die Tiefe der Schleusenhalle wurde mit achtzig Kilometern ermittelt.«
    »Hier ruft die ZYMAHR-ELKZEFT!«, erklang Gerziells Stimme. »Wir haben entschieden, die Vernichtungsschaltung des uns anvertrauten Schiffes auszulösen. Andere Gys-Voolbeerah werden an unsere Stelle treten und den Willen der Götter erfüllen. Tba war, Tba ist und Tba wird sein in Herrlichkeit!«
    »Du Narr!«, rief Nchr. »Wenn du schon so vermessen bist, die Götter, die angeblich über die Welt des Ursprungs herrschen, für allmächtig zu halten, wie kannst du dann kleinmütig daran zweifeln, dass wir alle nach dem Willen ebendieser Götter hier sind?«
    Gerziell reagierte nicht darauf. Vielmehr waren schon nach wenigen Sekunden die Stimmen etlicher Gys-Voolbeerah zu vernehmen. Sie rühmten mit ihrem Gesang die Herrlichkeit des ewigen Tba.
    »Ihr habt einen Narkosestrahler, wir nicht!«, rief der Lare. »Nchr, warum betäubt ihr die Narren auf der SCHWERT DER GÖTTER nicht?«
    »Das GESETZ lässt das nicht zu!«
    »Das GESETZ? Du hast selbst mehrmals gesagt, dass dieses GESETZ heute längst überholt ist.«
    Nchrs Miene schien zu versteinern. Nur seine Lippen bewegten sich, denn er hatte den Trauergesang der Gys-Voolbeerah mit angestimmt.
    Der Gesang brach ab. Dann sagte jemand: »Die Vernichtungsschaltung hätte die ZYMAHR-ELKZEFT zerstört und uns getötet, doch sie hat aus unerfindlichen Gründen versagt.«
    Sekunden später wurde auf allen drei Schiffen eine metallisch klingende Stimme empfangen. »Die Erste Totale Elektronische Zivilisation grüßt ihre organischen Brüder!« So hart diese Stimme auch klingen mochte, in den Köpfen der Zuhörenden bekam sie einen liebevollen Unterton.
    Als die drei Raumschiffe in den Verankerungsfeldern der gigantischen Schleusenkammer zur Ruhe kamen, stiegen die Besatzungen aus, als wäre das selbstverständlich bei dem zwangsweise herbeigeführten Besuch einer Welt, von der sie nur den äußeren optischen Eindruck und einen Willkommensgruß kannten.
    Sie kannten freilich noch viel mehr, aber das wurde ihnen nicht bewusst.
    »Ich freue mich, Taak!«, stammelte Arzachena. »Und wie ich mich freue.«
    »Worüber freust du dich, Pyon?«, fragte der Lare, der seine Emotionen unter Aufbietung großer Willenskraft zurückdrängte und sich zu logischen Überlegungen und Zweifeln zwang.
    »Endlich haben wir den Beweis, dass hoch entwickelte Zivilisationen keine gewaltsamen Auseinandersetzungen brauchen. Im Gegenteil, für eine wirkliche Zivilisation ist es eine Kleinigkeit, so halsstarrige Esel wie Gerziell in einen Freund des Friedens zu verwandeln.«
    »Eben«, erwiderte Hotrenor-Taak. »Gerziell wurde nicht überzeugt, sondern manipuliert.«
    »Wir haben nicht vor, jemanden zu manipulieren«, erklang wieder die harte und dennoch liebevoll klingende Stimme. »An unseren Gefühlen können wir nichts ändern - und es ist auch nicht zu ändern, dass ihr hier in Mandaba in unsere Gefühle eingebettet seid.«
    »Gefühle?«, fragte der Lare. »Ihr habt Gefühle?«
    »Zweifelst du daran?«
    Arzachena schüttelte den Kopf und schluckte krampfhaft. »Wo seid ihr?«, wollte er wissen.
    »Wir verstehen den Sinn dieser Frage nicht«, tönte

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