Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hast du die ganze Zeit über gesteckt, wenn du nicht bei Howatzer und den anderen warst?«, fragte Boyt Margor. »Und wie hast du mich gefunden?«
    »Du stellst aber Fragen.« Niki schürzte die Lippen. »Wo werde ich schon gewesen sein?«
    »Ja - wo?«
    Boyt hatte Burian weggeschickt und Niki in einen großen Raum geführt, schummrig beleuchtet von ein paar beschirmten Lampen, sodass man nur Lichtinseln sah. In einer dieser Lichtinseln hatte der Junge auf einem Sofa Platz genommen. Boyt saß nahe ihm im Dunkeln.
    »Du warst ja dabei, als wir nach dem Raumausflug mit der CURIE in Giseh gelandet sind«, sagte Niki. »Da wolltest du mich hopsgehen lassen, weißt du noch?«
    »Wie meinst du das?«
    »Stell dich nicht so an, Boyt.« Niki ärgerte sich. Er wusste, dass Boyt ihn für nicht ganz richtig im Kopf hielt. Alle taten das, auch Vapido und die Nurse hatten das getan, aber sie sahen ihren Fehler ein ...
    Niki merkte, dass er den Faden zu verlieren drohte. Schnell griff er in die Tasche und holte den Helk hervor, um sich durch die Beschäftigung mit ihm zu beruhigen.
    »So blöd bin ich nicht, dass ich nicht weiß, was du mit mir auf der CURIE tun wolltest.« Niki konnte sich wieder besser konzentrieren, weil die besänftigende Strahlung des Helks seine Erregung abschwächte. Es war schon ein Segen für ihn gewesen, dass er diesen Baustein aus dem Riesenpuzzle an sich genommen hatte.
    Da Boyt trotz der langen Pause weiter schwieg, blieb Niki nichts anderes übrig, als selbst zu reden.
    »Du wolltest mich umbringen, wie du es mit den beiden Fremden getan hast. Aber das ist vergessen. Wäre ich sonst zu dir gekommen?«
    »Wie hast du mich gefunden?«
    »Der Sheriff hat mich geführt.«
    »Und vorher, wie hast du meine Spur entdeckt?«
    »Ich bin kein Spurenleser.« Niki kicherte. »Auf Saint Pidgin hat es Spurenleser gegeben. Denen konnte man keinen Steppenbockhuf für eine Regenbogenhuhnklaue vormachen.« Das weckte sehnsüchtige Erinnerungen an seine Heimat, aber es erinnerte ihn auch daran, warum er den ehemaligen Freund aufgesucht hatte. Er wollte sofort darauf zu sprechen kommen, um es nicht wieder zu vergessen, doch Boyt kam ihm zuvor.
    »So kommen wir nicht weiter, Niki«, sagte er mit seiner sanften Stimme, mit der er Niki lange Zeit getäuscht hatte. »Was passierte, nachdem du mit Howatzer, Vapido und Eawy von der CURIE geflohen bist?«
    Niki runzelte die Stirn. »Dun machte ein Unwetter mit viel Nebel. Er hat mir geraten, mich an ihm festzuhalten, damit ich ihn in der Suppe nicht verliere. Aber ich hab' losgelassen und bin in eine andere Richtung.«
    »Warum?«
    Niki zuckte mit den Schultern. »Einfach so. Wollte allein sein.«
    »Verstehe«, sagte Boyt. »Du hast erkannt, dass Dun doch nicht ein so guter Freund ist.«
    Niki nickte, weil er keine Lust hatte, Boyt zu widersprechen und die Sache dadurch noch mehr in die Länge zu ziehen. Was ging das schließlich Boyt an? Ohnehin wusste er nicht mehr genau, wie ihm zumute gewesen war. Er hatte nur wieder frei sein wollen und war davongelaufen. Es ging niemanden etwas an, dass er diesen Entschluss bald bereut hatte. Freiheit auf Terra war nicht so wie Freiheit auf Saint Pidgin.
    Niki war zu dem Parapsychologen gegangen, dessen Adresse er von Dun hatte und bei dem er auch schon für kurze Zeit in Behandlung gewesen war. Aber er war nicht bis zu dem ollen Schuy gekommen, weil er der Nurse begegnet war. Sie hatte ihn beschwatzt, mit ihr zu gehen, und davon geredet, dass sie alles gutmachen wolle, was sie an ihm verbrochen . Dabei hatte ihm die Nurse noch am wenigsten angetan. Aber sie bestand darauf, dass sie ihm sehr geschadet hätte, weil sie ihn nicht wie einen Paranormalen, sondern wie einen Geistesgestörten behandelt hatte.
    Die Nurse wollte ihm eine Mutter sein und eine Lehrerin, und sie beharrte darauf, ihm Unterricht für das Leben auf der Erde zu geben. Sie war sehr gut zu ihm gewesen, aber dennoch war es ihm zu viel geworden. Ihre Schuld, dass er sich sang- und klanglos aus dem Staub gemacht hatte. Wenn er etwas nicht mochte, dann war es diese Art der Bevormundung, wie sie die Nurse betrieben hatte.
    Seinen Abschiedsbrief für sie trug er noch in der Tasche. Er steckte den Helk weg und holte den Brief hervor. Er war zerfleddert und schmuddelig und kaum mehr zu entziffern.
    Boyts Hand tauchte plötzlich im Lichtkreis auf und entriss ihm die Folie. Niki wehrte sich nicht dagegen, denn er wusste auswendig, was da geschrieben stand, und da Boyt es nicht

Weitere Kostenlose Bücher