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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Freiheiten. Doch der äußere Schein der Unberührtheit trog. Es gab ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem. Niemand konnte unbemerkt die Halbinsel betreten, und überall waren Spione für die Beobachtung der Patienten installiert. Margor machte das nichts aus.
    Auf dem Weg zu dem Treffpunkt mit seinen Paratendern konzentrierte er sich wieder auf die eintreffenden Impulse. Sie waren schwächer geworden. Verblüfft öffnete Margor seinen Geist vollends und erkannte, dass die fremde Strahlung auf ein erträgliches Maß gesunken war. Das ließ ihn hoffen, dass auch die psionische Aufladung nachlassen würde.

5.

    Meine Schwestermutter auf Alkyra-II hat keine hohe Meinung von euch Trümmerleuten«, tönte die Riesenamöbe, während sie auf ihren Pseudopodien durch den Verbindungsgang krabbelte. »Wenn sie diese Anlagen hier sehen könnte, würde sie ihre Ansicht über euch ändern müssen. So schlampig und verkommen, wie es der Anblick der verfallenen Neunturmanlage erwarten lässt, seid ihr gewiss nicht. Warum wollt ihr den Anschein eines degenerierten Volkes erwecken?«
    Schon an diesen Äußerungen erkannte Jarkus-Telft, dass der Ableger der Duade intelligenter als die Duade selbst war. In letzter Konsequenz bedeutete dies, dass sich der Ableger weiterentwickelt hatte. Wenn sich nun die ›Schwestertochter‹ der Duade teilte, würde deren Ableger bereits auf der nächsthöheren Entwicklungsstufe stehen, noch mehr Lernkreise besitzen und weitere zusätzliche Fähigkeiten entwickeln?
    Jarkus-Telft war nun klar, worauf das seltsame Verhalten der Duade zurückzuführen war, das sein Misstrauen geweckt hatte. Die Duade selbst hatte sich nicht verändert, aber sie wusste durch den telepathischen Kontakt mit ihrer ›Schwester‹ von deren Weiterentwicklung.
    Jarkus hatte diese Überlegungen auf entelechischer Ebene angestellt, damit die Riesenamöbe nichts davon erfuhr, und er hoffte, dass sich bald eine Gelegenheit bieten würde, seine Vermutungen Gnogger-Zam mitzuteilen. Aber wahrscheinlich war der Freund schon zu ähnlichen Folgerungen gelangt.
    »Wir werden im Allgemeinen Trümmerleute genannt«, sagte Gnogger soeben zu der Riesenamöbe. »Diese Bezeichnung verletzt unseren Stolz nicht.«
    »Ich wollte euch gar nicht kränken«, erwiderte die Amöbe. »Im Gegenteil, ich habe Hochachtung vor eurem technischen Können.«
    Aber du willst uns für dumm verkaufen, dachte Jarkus-Telft für sich. Daneben produzierte er Gedanken, die für den Ableger der Duade bestimmt waren und diesem schmeicheln sollten.
    »Ja, ich habe euren Stützpunkt gut bewacht«, sagte die Riesenamöbe daraufhin. »Doch für die technischen Pannen, die sich im Lauf der Zeit eingeschlichen haben, kann ich nichts.«
    Sie kamen zu einem offenen Schott. Die Amöbe schlüpfte zuerst durch, und unmittelbar nach ihr schlossen sich die schweren Lamellen. Zugleich baute sich hinter den Loowern ein Energieschirm auf.
    Gnogger-Zam rief noch eine Warnung. Jarkus-Telft blickte auf seine Ortung, aber die Kompaktanlagen seines Anzugs waren ausgefallen, die winzigen Geräte schmolzen zu unförmigen Klumpen.
    Jarkus bekam kaum mehr Luft. In seinem Anzug entstand eine mörderische Hitze, und die schmelzenden Kunststoffelemente entwickelten Giftgase, die seine Sinne benebelten.
    Gnogger-Zam hielt jetzt einen Metallstab in beiden Greiflappen und nahm sogar die Tentakelspitzen zu Hilfe. Auf diese Weise setzte er den Stab wie einen Hebel an den Gelenkverschlüssen der Anzugplatten an und versuchte, sie aufzubrechen.
    Jarkus-Telft schwanden schon die Sinne. Er glaubte, in bodenloser Tiefe zu versinken. Mit seinen letzten klaren Gedanken erkannte er, dass ein Strahlenschauer zu schleichendem Atomzerfall an seinem Anzug geführt hatte. Optisch sah das so aus, als würde der Anzug schmelzen, dabei konnte die Hitzeeinwirkung nicht übermäßig sein, sonst wäre er selbst auf der Stelle verkohlt. Doch im Grunde genommen war es kein Unterschied, ob er verbrannte oder erstickte ...
    Als Jarkus wieder zu sich kam, lag er ausgestreckt auf dem Boden. Gnogger beugte sich über ihn und deutete auf einen unförmigen Metallklumpen, der immer noch unter Gasentwicklung zusammenschrumpfte.
    »Es gelang mir gerade noch, ein Loch in deinen Anzug zu brechen und den Zerfallsprozess dadurch zu verzögern«, sagte Gnogger-Zam. »Ich musste dich förmlich herausschälen, denn der Anzug ließ sich nicht mehr zerlegen, die Verschlüsse waren miteinander verschweißt. Das war eindeutig das Werk dieses

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