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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gezielten Aktion aus. Warum hätte Margor einen seiner einflussreichsten Paratender töten sollen? Denner war ihm treu ergeben und hatte gute Beziehungen zu höchsten Regierungsstellen. Margor kann seinen Tod nicht gewollt haben, dennoch hat er ihn mit einer Überdosis psionischer Energie getötet.«
    Bran Howatzer nickte zögernd. »Es könnte etwas Wahres dran sein. Warten wir ab, was Eawy herausfindet.«
    Wenige Minuten später entspannte sich die Frau.
    »Es kann keinen Zweifel geben, dass mit dem geheimnisvollen Patienten Margor gemeint ist. Allerdings ging aus den Funksprüchen nicht hervor, um was für ein Leiden es sich handelt. Ohnehin sind wir zu spät dran. Der Transport ist inzwischen bereits unterwegs.«
    »Dann haben wir keine andere Wahl, als ebenfalls die Athosklöster aufzusuchen.« Howatzer seufzte.
    »Wir wollten Margor endlich hochgehen lassen!«, rief Eawy. »Warum seid ihr wieder wankelmütig geworden? Ist euch die Anonymität wichtiger als die Zukunft dieses Planeten, auf dem wir leben wollen?«
    Boyt Margor fühlte eine unsagbare Erleichterung. Er konnte wieder klar denken, seine Gedanken in die Tat umsetzen, wieder er selbst sein. Der innere Druck psionischer Energie war von ihm genommen.
    »Danke, Niki«, sagte er zu dem auf siebzehn Jahre geschätzten Jungen, der wie ein Riesenbaby auf der Matte zusammengerollt lag und mit seligem Lächeln zu ihm aufsah. »Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde.«
    In jedem anderen Fall hätte er sich nicht dazu hinreißen lassen, seine Abhängigkeit zu jemandem einzugestehen. Aber der Idiot würde daraus keinen Nutzen ziehen.
    »Der Hunger ist gestillt«, brabbelte Niki, rutschte von der Matte und kuschelte sich in das Stroh, das den Boden der primitiven Klause bedeckte. »Auf ein andermal. Sieben - acht - neun - aus! K.o. durch zu viel Safttrinken.« Er schlief auf der Stelle ein.
    Margor schlich auf leisen Sohlen aus der Hütte. In der Tür drehte er sich noch einmal um und murmelte ein »Danke«. Das war ehrlich gemeint, wenngleich seine Dankbarkeit nicht tief ging. Niki war für ihn nur Mittel zum Zweck, und ihm war klar, dass es sich umgekehrt ebenso verhielt. Der Junge war süchtig nach psionischer Energie. Dass er ihm, Margor, damit einen Gefallen tat und ihm vielleicht sogar das Leben rettete, war nur ein Nebeneffekt. Niki dachte ebenfalls nur an sich selbst.
    Das war die nüchterne Wirklichkeit. Früher oder später, wenn die unheimliche Macht, auf die Margor fixiert war, ihn wieder mit Psi-Energie aufgeladen hatte, würde er den Idioten erneut konsultieren müssen. Darum war es besser, wenn er vorerst in der ehemaligen Klosterrepublik Athos blieb.
    Draußen warteten Hermsted, Quille und Peres auf ihn. Margor entsann sich dunkel, dass sie ihn in seiner schwersten Zeit aus dem Hauptquartier auf die Halbinsel gebracht hatten. Trotzdem wollte er nicht daran erinnert werden, denn da war noch etwas .
    »Was ist aus Denner geworden?«, erkundigte er sich.
    »Vargas ist tot«, antwortete Hermsted beflissen. »Wir haben ihn ...«
    Margor schnitt ihm das Wort mit einer scharfen Handbewegung ab. »Genug davon! Ihr werdet diesen Zwischenfall vergessen, als hätte es ihn nie gegeben. Das ist ein Befehl.«
    Die drei Männer erstarrten. Gleich darauf klärte sich ihr Blick wieder.
    »Alles in Ordnung, Boyt?«, fragte Peres zögernd.
    »Geht an eure Arbeit! Ich bin ein Patient wie jeder andere. Heute Abend findet im Kloster Megiste Lawra eine Lagebesprechung statt, am Fuß des Berges Athos. Bis dahin lasst mich allein.«
    Er ging. Weil er über seine Probleme nachdenken wollte. In dem Moment brauchte er niemanden in seiner Nähe.
    Margors Fähigkeit, eine Psi-Affinität zu anderen Menschen zu erkennen und diese in seine Abhängigkeit zu bringen, war zu einem Bumerang für ihn geworden. Ohne Vorwarnung war der eigenartige Kontakt plötzlich da gewesen - und noch bevor er diese besondere Affinität hatte analysieren können, war er davon nicht mehr losgekommen.
    Es war ihm unmöglich, die Natur dieses unbekannten Etwas zu erkennen, ob es sich um einen Menschen handelte, um ein Fremdwesen oder sonst etwas. Ebenso wenig konnte er dessen Standort aufspüren.
    Dieses Etwas lud ihn auf. Er schaffte es nicht, sich dagegen zur Wehr zu setzen, und er konnte nicht anders, als die fremden Impulse aufzunehmen. Dadurch entstand in ihm ein psionischer Überdruck, der ihn zu einer Zeitbombe machte.
    Zum Glück waren seine Paratender bei der Suche nach einer Lösung

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