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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gewitters, das auf anderen Welten Katastrophenalarm ausgelöst hätte. Es war schwül - zirka siebzig Grad Celsius im Schatten -, aber es würde richtig heiß werden, sobald die Wolken aufrissen.
    Hassan glaubte, hinter dem Wolkenwirbel zwischen ihm und dem östlichen Horizont einen rasch anwachsenden hellen Fleck zu erkennen. Auch schien ihm, als sinke der gut fünfzig Kilometer durchmessende Wolkenstrudel schneller rotierend tiefer.
    Wie gebannt blickte der Zehnjährige zu der Erscheinung hinauf. Ein Schwarm Forbes-Drachen schoss rasend schnell durch die Luft, vollführte unter der Wolkenspirale jähe Wendemanöver und jagte nach Westen weiter.
    Grelle Lichtkegel zuckten über die Ränder des Wirbels. Ein dumpfes Dröhnen erfüllte die Atmosphäre.
    Explosionsartig riss der Wolkenstrudel auseinander, ultrahelles Wabern schoss in die Tiefe. Ein schmaler Lichtkegel fuhr zu der Steinplatte, und er hätte Hassan getroffen, wäre der Junge nicht von einer Orkanbö davongewirbelt worden. Rund hundert Meter weiter kam Hassan wieder auf die Füße.
    Der Flug und der Sturz hatten ihm nichts ausgemacht. Die Konstitution heranwachsender Oxtorner stand der Erwachsener nicht viel nach. Dennoch war sein Selbstvertrauen schwer erschüttert worden, denn er hatte den Strahl gesehen, der die Steinplatte sekundenlang in bleiches Leuchten gehüllt hatte. Da er an einen Hochenergiestrahl glaubte, nahm er zugleich an, dass die Besatzung des noch unsichtbaren Raumschiffs versucht hatte, ihn zu töten.
    Er hetzte über die von Felsbrocken übersäte Ebene, um den Großen Graben zu erreichen, der zu dieser Jahreszeit nur wenig Wasser führte. Die zahllosen tiefen Uferhöhlen boten ausgezeichnete Verstecke. Doch als das Dröhnen sogar den Boden unter seinen nackten Füßen beben ließ, wusste er, dass er es nicht schaffen konnte.
    Hassan fuhr herum .
    ... und starrte entsetzt und zugleich fasziniert auf das riesige funkelnde Gebilde, das aus den Wolken herabsank. Das Ding sah aus wie eine gigantische Stahlkugel, deren untere Hälfte offen war und von einer glockenförmigen Ansammlung blitzender technischer Elemente strotzte. Die obere Hälfte wurde von stachelartigen Auswüchsen verdeckt.
    Der Junge blieb unbeweglich stehen. Er versuchte gar nicht mehr, sich zu verbergen, weil er sich der Sinnlosigkeit eines solchen Handels bewusst wurde.
    Wieder stach ein schmaler Lichtkegel herab, und gleißende Helligkeit umfloss Hassan.
    Als sie erlosch, war der Junge verschwunden .
    Hassan Ihaggar fand sich inmitten einer hoch technisierten Umgebung wieder. Es handelt sich um einen kuppelförmigen Raum, in dessen Wänden undefinierbare Schatten lauerten.
    Aus zwei dieser Schatten traten humanoide Lebewesen hervor. Jedenfalls hatten sie einen Rumpf, zwei Arme, zwei Beine und einen Kopf und atmeten offenbar die gleiche Luft wie Menschen. Aber sie waren keine Menschen, denn Hassan hatte nie von Umweltangepassten gehört, deren ovale Schädel wie glatt abgeschnitten wirkten und nur zwei große halbkugelförmige Augen erkennen ließen.
    Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er war wie alle Oxtorner zu Toleranz, einem vernünftigen Friedenswillen und zu vernünftiger Kompromissbereitschaft erzogen worden. Auch hatte er gelernt, seine Aggressionen so abzubauen, dass er damit anderen Lebewesen nicht schadete. Allerdings war er kein reiner Engel. Das war niemand, der unter den Extremweltbedingungen Oxtornes aufwuchs. Und Hassan befand sich in einer Extremsituation.
    Er schaute sich um, stellte fest, dass es für ihn keine Fluchtmöglichkeit gab, und zog die Schleuder unter dem Gürtel seiner Panzerplastkombination hervor. Wie von selbst glitt eine der Knallmurmeln in seine andere Hand, er legte sie in die Schleuder, spannte die eigentlich harmlose Waffe und ließ los.
    Die Knallmurmel explodierte im Gesicht eines der Unbekannten. Das Wesen taumelte zurück.
    Der zweite Fremde reagierte blitzschnell und warf sich auf den Jungen, bevor Hassan die nächste Murmel einlegen konnte. Allerdings hatte er nicht mit der enormen physischen Kraft eines Oxtorners gerechnet und zischte erschrocken, als sein rechter Arm brach. Aber schon griff er mit dem anderen Arm an.
    Hassan bekam einen heftigen Faustschlag an den Kopf. Er wälzte sich zur Seite und sprang den Gegner nahezu blind an. Es gelang ihm, den langen dünnen Hals zu packen, in dem sich die Mund- und Atemöffnungen befanden. Er hatte gehört, dass bei den Blues, die ebenso lange und dünne Hälse hatten,

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