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Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit

Titel: Silberband 103 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sinnvoll darauf reagieren, ohne dem schwarzen Hengst das Genick zu brechen. Deshalb hielt er sich weiterhin in der Mähne des Amok laufenden Pferdes fest, auf dessen Rücken er sich bei der zweiten Attacke geschwungen hatte, und ließ das Tier laufen. Das war kein Galopp mehr, sondern ungezügelte Raserei. Schaum aus dem Maul wehte Argyris ins Gesicht.
    Hinter dem Freifahrerkaiser wurde die Wiese in grelles Licht getaucht. Die Hochenergie-Messgeräte in seinem Vario-500-Grundkörper erfassten die Vorgänge, die Positronik analysierte sie. Argyris erkannte, dass Wolfe-Simmer keine ernste Gefahr drohte, sondern dass das unbekannte Raumschiff ihn an Bord holen wollte. Selbstverständlich erkannte er auch, dass dieses Schiff, das ohne Vorwarnung aufgetaucht war, kein Raumschiff der Gys-Voolbeerah war, zumindest keines der Milchstraßen-MV. Sie hätten nicht unbemerkt ins System von Boscyks Stern einfliegen können. Andererseits sagte ihm die besondere Art der progressiven Intuition, die sich im Zusammenspiel von Bionik und Positronik entwickelt hatte, dass es sich nur um ein Raumfahrzeug von Gys-Voolbeerah handeln konnte.
    Links und rechts von sich erblickte Anson Argyris weitere Pferde, die in Panik davonstürmten. Angstvolles Wiehern erscholl.
    Hinter sich hörte er das Dröhnen erneut anschwellen. Es steigerte sich zu einem infernalischen Orgeln, das über die Herde hinwegzog.
    Anson Argyris verfolgte das Leuchten, das sich mit einer brodelnden Wolke schnell entfernte. »Viel Spaß, Jürgo!«, rief er in die Höhe.
    In einem kuppelförmigen Raum nahm der Freifahrerfürst wieder Gestalt an. Er schaltete sein Armband auf Peilimpuls und Sendung. »Fürst Wolfe-Simmer an alle Patrouillenschiffe von Boscyks Stern. Ich wurde von Molekülverformern entführt und befinde mich in ihrem Raumschiff.«
    Er zog den Paralysator und streckte zwei düstere Gestalten nieder, die aus einer Nische auf ihn zukamen.
    »Richtet euch nach meinen Peilimpulsen, stellt das MV-Schiff und lasst es nicht entkommen! Informiert unverzüglich Terra von der neuen Situation! Ich werde .«
    Er reagierte zu spät auf das Erscheinen einer dritten Gestalt. Der Paralysator entglitt seinen steif werdenden Fingern, als ihn ein Betäubungsstrahl traf.
    »So sieht also der Freifahrerkaiser Anson Argyris aus!«, stellte Gerziell fest, als Alkeft in der Gestalt des letzten Gefangenen die Steuerzentrale betrat. »Offen gesagt glaubte ich inzwischen, ich könnte Menschen nach ihrem Aussehen beurteilen . «
    »Ich bin nicht die Kopie von Kaiser Argyris, sondern die des Olympischen Rates für Sicherheit, Fürst Wolfe-Simmer«, erklärte Alkeft. »Die falsche Person wurde an Bord geholt.«
    »Aber das begreife ich nicht«, entfuhr es Gerziell. »Der Abtaster hatte genau ermittelt, wo sich Argyris aufhielt.«
    »An der gleichen Stelle befand sich Wolfe-Simmer. Kaiser Argyris entfernte sich bei unserer Ankunft mit großer Geschwindigkeit. Er setzte sich dazu auf ein vierbeiniges großes Tier.«
    »Auf ein Tier?«, wunderte sich Gerziell.
    Im nächsten Moment riss eine harte Erschütterung ihn und Alkeft zu Boden. Eine Bedienungssphäre stürzte ab.
    Während Gerziell benommen versuchte, wieder auf die Füße zu kommen, dachte er den Befehl, die Schutzschirme zu aktivieren. Aber seine Gedanken waren offenbar nicht klar genug, denn er sah vor seinem geistigen Auge verschwommen die Silhouetten mehrerer fremder Raumschiffe um die SCHWERT DER GÖTTER kreisen und Schwärme kleiner Flugkörper abschießen, die nahe am Schiff explodierten.
    Endlich gelang ihm der klare Gedanke an einen Blitzstart. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie sich über der oberen Kugelhälfte jenes undefinierbare Flimmern bildete, das immer dann auftrat, wenn die Nullladungsleiter den Hyperraum anzapften und ihm Energie entzogen, die das Schiff benötigte.
    Eine von Schlieren durchsetzte transparente Blase entstand rings um das Schiff. Die nächsten gegnerischen Raumtorpedos wurden darin zur Explosion gebracht. Sekundenlang riss der Schutzschirm auf, doch da hatte sich die ZYMAHR-ELKZEFT schon in den Hyperraum katapultiert.
    Gerziell beorderte das Schiff in jenes Sonnensystem, in dem vor Kurzem der junge Oxtorner an Bord geholt worden war. Ihm kam es so vor, als liefe der Flug langsamer ab als bisher, aber er achtete kaum darauf. Er fragte sich, ob er die Kopie von Wolfe-Simmer einsetzen sollte oder nicht. Das Problem war, dass der Freifahrerkaiser Zeuge der Entführung geworden war. Allerdings

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