Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
Hytawath Borl«, sagte der Raumfahrer ruhig. »Ein Wesen, das sich Ganerc-Callibso nennt, ist bereits vor knapp einer Stunde in der SOL angekommen und wurde von Perry Rhodan und Alaska Saedelaere als alter Freund begrüßt. Wir haben Sie also bereits erwartet.«
»Ausgezeichnet«, sagte Borl erleichtert. »Das erspart uns viele Erklärungen.«
»Haben Sie Wünsche?«, erkundigte sich der Kommandant.
»Ja«, sagte Borl schläfrig und streckte die Beine aus. »Bringen Sie uns zur SOL.«
In Quostoht nahm das Leben seinen gewohnten Gang – jedenfalls erschien es den Bewohnern dieser Welt so, die nichts von den Hintergründen wussten. Tatsächlich war die Lage gespannt, doch darüber waren nur das LARD und einige wenige Eingeweihte informiert.
Das LARD löschte seine fünf Spione in der Datei der möglichen Informanten. Das bedeutete nicht nur, dass es nicht mehr mit einer Rückkehr der Ausgesandten rechnete, sondern auch, dass es sie als tot einstufte. Der Verlust wog für das LARD schwer, weil es sonst kaum Möglichkeiten besaß, mehr über die Verhältnisse im Gebiet jenseits der Blassen Grenze herauszufinden. So viel jedoch war sicher: Es drohte ein Angriff auf breiter Basis. Die Feinde des LARD hatten offenbar beschlossen, zum entscheidenden Schlag auszuholen.
Über den Ausgang einer solchen Auseinandersetzung gab es keine Zweifel. Das LARD würde Quostoht halten. Und irgendwann würde es das Schiff zurückerobern …
Hytawath Borl und die beiden Wynger hatten einige Stunden geschlafen. Unmittelbar nachdem sie geweckt und in einer Krankenstation der SOL gründlich untersucht worden waren, erhielt Plondfair eine Hypnoschulung in Interkosmo. Zusammen mit Perry Rhodan und dem Zeitlosen wurden die drei dann zur BASIS geflogen, wo eine Konferenz aller Verantwortlichen stattfand. Reginald Bull, Atlan und Alaska Saedelaere waren schon vorher auf die BASIS übergewechselt.
Borl blieb stets in der Nähe der beiden Wynger, denn er spürte, dass Plondfair sich in der für ihn ungewohnten Umgebung keineswegs wohlfühlte.
Der Konferenzraum war überfüllt. Borl lernte Bull, Saedelaere und den Arkoniden kennen. Hamiller, Danton und Kanthall, die mit Rhodan an der Stirnseite des großen Tisches im Konferenzraum saßen, kannte er schon, denn er war während des Fluges der BASIS nach Tschuschik häufig mit ihnen zusammengetroffen.
Die beiden Wynger und der Mann von Vorcher Pool nahmen die für sie vorgesehenen Plätze ein. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches hockte Ganerc-Callibso in einem für ihn viel zu großen Sessel.
Als Ruhe eintrat, erhob sich der Zeitlose. Alle Blicke richteten sich auf ihn.
»Bevor die Berichte gehört werden, möchte ich eine Erklärung abgeben«, sagte Ganerc-Callibso. »Nach allem, was ich von den Menschen weiß, sind wir Verbündete. Ich bin jedoch ein Einzelgänger, das heißt, dass ich die BASIS nach Abschluss dieser Konferenz verlassen und auf eigene Faust handeln werde.«
Borl war überrascht und enttäuscht zugleich. Er hatte gehofft, dass der Zeitlose ihnen auch nach der gelungenen Flucht aus der PAN-THAU-RA zur Seite stehen würde.
Rhodan schien ebenso zu denken. »Wir können auf deine Hilfe nicht verzichten, Ganerc«, sagte er mit Nachdruck. »Deshalb bitte ich dich, bei uns zu bleiben, bis wir das Rätsel des Alles-Rads gelöst und die PAN-THAU-RA zurückerobert haben.«
»Ich werde euch mein Wissen über das Sporenschiff zur Verfügung stellen«, versprach Ganerc-Callibso. »Mehr kann ich nicht tun. Vielleicht treffen wir uns eines Tages an Bord der PAN-THAU-RA wieder.« Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch. Er lächelte den Versammelten zu und nahm wieder in seinem Sessel Platz.
Borl und die beiden Wynger waren mit ihren Berichten an der Reihe. Sie hatten zwar schon alle wichtigen Erkenntnisse weitergegeben, damit SENECA und die Positroniken der BASIS eine Auswertung vornehmen konnten, aber viele Konferenzteilnehmer waren noch nicht weit genug informiert. Während des Berichts war es totenstill.
Auf Rhodans Bitte hin fasste Payne Hamiller danach das Gesagte zusammen. Borl fand, dass Hamiller nervös wirkte, und er hatte den Eindruck, dass diese Nervosität mit Demeter zusammenhing. Zwischen ihr und dem Wissenschaftler schien es eine Beziehung zu geben, von der die anderen nichts wussten. Der Expeditionsleiter der BASIS befeuchtete seine Lippen mit der Zungenspitze und warf einen schnellen Blick zu Demeter hinüber, als müsse er ihr Einverständnis
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