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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Routineauftrag. Er war überzeugt davon, dass nicht einmal die Kryn ernsthaft mit fremden Raumschiffen rechneten. Zumal die 3-AITHOR für Abfangmanöver zu klein und zu schwach bewaffnet gewesen wäre. Er konnte bestenfalls Meidungen nach Starscho weitergeben, mehr nicht.
    Jetzt hatte der Kryn ihm vorgeworfen, er hätte Starscho drei Minuten zu spät darüber informiert, dass die befohlene Position erreicht war.
    »Ich werde meine Pflicht erfüllen«, beteuerte Kaistell.
    »Ich hoffe es.« Der Kryn schaltete ab.
    Kaistell blickte zornig auf den erloschenen Schirm. Am meisten ärgerte ihn, dass er gegen den Priester machtlos war.
    Forschend schaute er sich in der Zentrale um. Die Offiziere wichen seinen Blicken aus. Jeder von ihnen wusste, dass der Kommandant ungerecht behandelt worden war, und jeder fürchtete nun, von ihm ähnlich ungerecht behandelt zu werden.
    »Ich habe mich in der Gewalt«, sagte Kaistell bebend. »An Ihnen werde ich meinen Zorn nicht auslassen.«
    Einige Männer der Zentralebesatzung blickten ihn forschend an. Ihre Gesichter entspannten sich.
    »Ortung!«, rief einer der Offiziere.
    Im ersten Moment hielt Kaistell die Meldung für einen schlechten Scherz, der ihn aufheitern sollte. Er setzte zu einer geharnischten Bemerkung an, doch als er den Ortungsreflex sah, vergaß er darauf.
    Vor ihm erschienen Schriftbilder, die anzeigten, wann und in welchem Sektor mit anfliegenden Raumschiffen zu rechnen war. Die Ortung passte nicht in das Raster.
    »Es ist ein fremdes Raumschiff!«, meldete der Ortungsoffizier. Umgehend korrigierte er sich: »Fremd ist falsch. Es ist eines unserer Schiffe, aber es muss uralt sein.«
    Kaistell zwang sich zur Ruhe. Er ahnte, dass dies seine Chance sein konnte, die er auf keinen Fall vertun durfte. Die geringste Voreiligkeit konnte bereits alles verderben.
    »Anfunken!«, bestimmte er. »Ich will wissen, wer das ist.«
    Der fremde Raumer verzögerte. Kaistell führte eine Kursberechnung durch. Wenn das Schiff den Kurs beibehielt, würde es in die verbotene Zone fliegen. So etwas war ihm während seiner Laufbahn als Kommandant noch nicht untergekommen.
    »Sie melden sich!«, rief der Funkleitoffizier.
    Kaistell aktivierte ein Mikrofonfeld.
    »Wer sind Sie?«, fragte er spontan. »Hier spricht Kommandant Kaistell von der 3-AITHOR als vorgeschobene Autorität des Torgnisch-Systems. Identifizieren Sie sich und begründen Sie Ihren Kurs!«
    Vor ihm auf den Bildschirmen erschien das scharf geschnittene Gesicht eines Fremden mit roten Augen, kupferfarbenem, sehr kurzem Haar und glatt wirkender Haut, die einen lindgrünen Schimmer aufwies.
    Die Antwort des Fremden war wie eine kalte Dusche für Kaistell.
    »Sollte es möglich sein, dass Sitte und Anstand derart verfallen sind, dass man uns nur eine subalterne Figur entgegenschickt?«, fragte der Unbekannte. Kaistell hätte wohl kein Wort verstanden, wäre die Übersetzung nicht eingeschaltet gewesen. Er erfasste lediglich, dass der fremde einen wyngerischen Dialekt sprach.
    Der Kommandant hatte den Verweis durch den Kryn noch nicht verkraftet und musste schon die nächste Demütigung hinnehmen. »Ich habe eine klare Forderung gestellt«, erwiderte er deshalb betont scharf. »Identifizieren Sie sich, oder unsere Flotte wird Sie angreifen und vernichten. Ich bin gezwungen, Sie als Feind einzustufen, wenn Sie mir nicht augenblicklich Ihre Identifikation geben.«
    »Sieh da, ein kleiner Schreihals«, bemerkte der Fremde, wobei er spöttisch zu jemandem sprach, den Kaistell nicht sehen konnte. »Nun gut, wenn es seinem lädierten Selbstbewusstsein guttut, soll er seine Antwort haben. Dies ist die 1-DÄRON. Mit Ihnen spricht der suskohnische Kommandant Danair. Wir kehren von unserer Expedition zurück. Und jetzt verschwinden Sie, Kaistell!«
    »Moment!«, widersprach der Kommandant, der sich nur noch mühsam beherrschte. »Mir ist bekannt, dass es das Volk der Suskohnen nicht mehr gibt. Wer sind Sie wirklich?«
    Danair seufzte. Er legte den Kopf in den Nacken zurück und blickte Kaistell aus halb geschlossenen Augen an. »Sie sind reichlich hartnäckig und sollten deshalb besser bei Ihren Vorgesetzten nachfragen, ob diese Haltung angebracht ist. Es könnte sonst sein, dass Sie sich einen weiteren Verweis einhandeln.«
    Kaistell beugte sich ruckartig nach vorn. »Woher wissen Sie, dass ich …?« Er biss sich auf die Lippen. Ärgerlich schaltete er ab, als ihm bewusst wurde, dass er sich verraten hatte. Er schrie einige Offiziere an:

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