Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
etwas vor? Seine Worte waren wirr und ohne logische Linie. Fraglos war Fairbahr wirklich ein Suskohne. Seine lindgrüne Haut, die Augen, die Größe und die Sprache waren eindeutige Beweise. Hatte er sie aber bereits durchschaut und machte sich über sie lustig? Oder hatte sich sein Geist verwirrt, dass er nicht mehr wusste, was er sagte?
»Natürlich möchten wir es wissen«, erwiderte Rhodan-Danair lächelnd. »Sei so freundlich, Fairbahr, sage es uns.«
Der Alte hob eine Hand und winkte sie mit den Fingern nahe zu sich heran, als habe er ihnen ein Geheimnis mitzuteilen, das er nicht laut aussprechen durfte. »Langeweile«, flüsterte er. »Grenzenlose Langeweile, das ist der Lohn. Nun, was sagt ihr? Freut ihr euch? Jubelt ihr? Wollt ihr dem Alles-Rad dafür nicht auf den Knien danken?«
Rhodan blickte den Alten an, und nun zweifelte er nicht mehr. Fairbahr war in diesen Sekunden nicht Herr seiner Sinne. Perry wusste aber auch, dass der Suskohne die Wahrheit gesagt hatte. Plondfair hatte eine ähnliche Auskunft von den Veteranen in Laxau bekommen.
Tatsächlich bot das Alles-Rad den zurückgekehrten Berufenen praktisch nichts. Es stellte ihnen Wohnraum zur Verfügung, verpflegte sie und gab ihnen Unterhaltungsmöglichkeiten, jedoch keine Aufgabe. Die Alten konnten nur auf ihr Lebensende warten.
Die Tür öffnete sich, und Morgdähn kam zurück. Fairbahr fuhr herum. »Sie sind Suskohnen!«, rief er überschwänglich. »Sie sind wirklich meine Brüder, die von einer Expedition zurückgekehrt sind.«
»Besteht irgendein Zweifel?«, fragte der Asogene.
»Nicht der geringste«, antwortete der Veteran. »Jeder Zweifel wäre eine Beleidigung für unser Volk.«
»Wenn es so ist, bin ich bereit, alle Suskohnen von der 1-DÄRON hierher zu holen, damit sie ebenfalls in Laxau leben können.«
»Seht ihr!«, rief Fairbahr und streckte die Arme wie zum Jubel in die Höhe. »Auch ihr werdet reich belohnt, wie ihr es angesichts der großartigen Leistung verdient, die ihr vollbracht habt. Ihr dürft euren Lebensabend in Laxau genießen. Wenn ihr Glück habt, währt diese Zeit einige hundert Jahre.«
Fairbahr kicherte, nachdem Morgdähn sie wieder allein gelassen hatte. Er setzte sich in einen der Sessel, schlug die Hände vor sein Gesicht und schüttelte den Kopf. Seine Schultern zuckten.
»Welch ein Hohn.« Seine Stimme klang klar und beherrscht. »Menschen werden konditioniert, damit sie mehrere tausend Jahre und noch länger leben. Sie fliegen hinaus in die Unendlichkeit, um so etwas wie ein Auge zu suchen, von dem niemand genau weiß, wie es überhaupt aussieht. Vielleicht weiß das Alles-Rad es auch nicht. Hunderttausende fliegen nach allen Richtungen davon. Das ganze Volk der Suskohnen ist auf die Suche gegangen, es hat sich geopfert für die Suche nach dem Auge. Und der Lohn? Nichts als Langeweile. Wir kehren zurück und werden zu Gefangenen auf Välgerspäre.«
Er ließ die Hände sinken und blickte Rhodan und Atlan abwechselnd an. »Wer seid ihr?«, fragte er abrupt.
»Ich bin Danair«, antwortete Rhodan sofort. »Mein Begleiter heißt Gantelvair.«
»Mag ja sein, dass das eure Namen sind. Suskohnen seid ihr jedenfalls nicht.« Fairbahr hob abwehrend die Hände. »Keine Sorge, ich verrate euch nicht, obwohl ich nicht weiß, was ihr eigentlich wollt. Aber ich stelle eine Bedingung. Ich bestehe darauf, dass ihr mich nach Laxau bringt. Sofort und ohne Morgdähn zu fragen. Er will mich und euch in Grotmer behalten, weil er uns hier nach allen Regeln der Kunst verhören kann. Doch damit bin ich nicht einverstanden. Ich will zurück.« Er beugte sich ruckartig vor und hustete heftig, zog ein Tuch aus seiner Tasche hervor und presste es vor die Lippen. Der Hustenanfall schien nicht enden zu wollen.
Als Fairbahr sich wieder aufrichtete, sah er völlig verändert aus. Seine Wangen waren eingefallen, die Augen schimmerten matt. Rhodan erkannte, dass der Alte nicht mehr lange zu leben hatte.
»Wir können dich nicht nach Laxau bringen. Morgdähn würde sofort misstrauisch werden.«
»Ich muss behandelt werden«, erwiderte der Alte. »Das kann hier geschehen oder auch in Laxau. Wenn das medizinische Zentrum hier ausfällt, muss ich nach Laxau. Ihr müsst eben dafür sorgen, dass die Roboter in Grotmer nicht mehr funktionieren.«
»Wir haben keine Angst vor einem Verhör«, erklärte Atlan-Gantelvair.
»Vielleicht übersteht ihr eine Befragung sogar. Mag sein. Aber es ist aus mit euch, wenn ich Morgdähn verrate, dass
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