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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nacht; aber in dem Wald, der sich an der Grenze des verbotenen Bezirks entlangzog, war es finster. Als vor Sternack das Ungeheuer aus dem Dämmerlicht auftauchte, wurde ihm, den man den beherztesten Mann von Siegereiche nannte, mulmig.
    An dem nächsten knorrigen Baum emporklettern, bis das Laubdach ihn verbarg, war für Sternack die Sache weniger Sekunden. Aus der Höhe betrachtete er das Ungeheuer.
    Es war größer und massiger als irgendein Lebewesen, das der Quostohter je zuvor gesehen hatte, und maß gewiss acht Fuß. Der Körper hatte die Form eines Dreiecks, das mit der Spitze nach unten zeigte und dessen Grundlinie die Schulterpartie bildete. Seitlich der Dreiecksspitze wuchsen zwei kurze, aber ungemein dicke Beine aus dem Körper, und die Schultern waren rechts mit zwei, links mit einem Arm bestückt. Die Arme wirkten merkwürdig kurz, und die Hände hatten jeweils drei Greiffinger und einen Daumen. Aus der Schultermitte wuchs ein kleiner und nahezu kugelförmiger Schädel.
    Das fremde Wesen verfügte über zwei kleine, tückisch blitzende Augen, eine Atemöffnung dort, wo sich bei Menschen die Nase befand, und einen breiten, dünnlippigen Mund. Ohren konnte Sternack nicht erkennen. Der Körper war mit einem faltigen, schmutzig grauen Belag bedeckt, der ebenso gut ein Kleidungsstück wie die natürliche Haut sein mochte. Der Schädel hingegen wirkte unnatürlich weiß.
    Das Ungeheuer musste Sternack wahrgenommen haben, denn es bewegte sich mit unbeholfenen Schritten auf den Baum zu, auf dem der Mann von Siegereiche Zuflucht gefunden hatte. Dabei stieß es knurrende Laute aus.
    Sternack verhielt sich ruhig. Der Fremde hatte noch keinen Blick in die Höhe geworfen. Vielleicht, fuhr es dem Quostohter durch den Sinn, war er kurzsichtig. Die Art, wie er sich bewegte, ließ erkennen, dass ihm die Orientierung schwerfiel. Manchmal taumelte er wie ein Betrunkener. Dann wieder rannte er mitten in ein Gebüsch, das ihm im Weg stand, und einmal prallte er mit voller Wucht gegen einen Baumstamm.
    Sternack fühlte sich noch einigermaßen sicher. Die Gliedmaßen des Fremden sahen nicht so aus, als erlaubten sie ein geschicktes Klettern. Allerdings stellte sich heraus, dass das Ungeheuer gar nicht klettern wollte. Mit allen drei Armen umfasste es den Baum, auf dem Sternack kauerte. Entsetzt beobachtete der Quostohter, dass die kümmerlichen Extremitäten in die Länge wuchsen, je mehr der Fremde sich anstrengte, bis schließlich die drei Arme den mächtigen Stamm vollends umfassten.
    Das Ungeheuer stieß einen gurgelnden Schrei aus und fing an, den Baum zu schütteln. In letzter Sekunde klammerte Sternack sich an einem kräftigen Ast fest. Doch wollte er weder aus dem Laub geschüttelt werden, noch lag ihm daran, mitsamt dem Baum zu Boden zu stürzen. Über ihm hingen Früchte, Nüsse mit harter Schale und jede etwa so groß wie eine seiner Fäuste. Sie eigneten sich vorzüglich als Wurfgeschosse. Sternack kletterte weiter in die Höhe, obwohl der Baum mittlerweile wie unter einem heftigen Sturm schwankte.
    Der erste Wurf ging fehl, der zweite traf das Ungeheuer an der Schulter, erzielte aber keinerlei Wirkung. Erst das dritte Geschoss traf den kleinen, blassen Schädel. Das Monstrum gab einen spitzen, schrillen Schrei von sich, seine Arme lösten sich vom Stamm und verkürzten sich wieder. Sekundenlang stand dieses seltsame Wesen wie erstarrt, dann ging ein Zittern durch den mächtigen Körper. Schließlich brach es zusammen.
    Sternack glaubte an einen Trick. Als aber einige Minuten vergangen waren, ohne dass der Fremde sich rührte, stieg der Mann von Siegereiche hinab. Sein erster Gedanke war, so rasch wie möglich davonzulaufen. Dann aber packte ihn die Neugierde. Behutsam näherte er sich dem reglosen Körper. Der Fremde hatte die Augen geöffnet. Entsetzt erkannte Sternack, dass die winzigen Pupillen jede seiner Bewegungen verfolgten.
    Zwei Meter vor dem Ungeheuer blieb er stehen – bereit, sich sofort herumzuwerfen und zu fliehen.
    »Hörst du mich?«, fragte er.
    Der Fremde gab einen ächzenden Laut von sich. Dabei öffnete er die Lippen, und Sternack sah zwei Reihen gelber, scharfkantiger Zähne.
    »Kannst du mich verstehen?« Sternack wartete nicht im Ernst auf eine verständliche Antwort. Irgendwie war er überzeugt, dass das Monstrum ebenso wenig sprechen könne wie die übrigen Kreaturen des Waldes und der Berge, zu denen es zu gehören schien. Umso überraschter reagierte er, als der Fremde krächzend

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