Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen
nicht, wenn ich vom LARD spreche. Von euch droht Gefahr, und ich setze meine Leute nicht unnötig dieser Bedrohung aus.«
»Wir bedeuten keine Gefahr. Wir haben den Auftrag, euch zu dem Gewaltigen der Weisheit zu bringen, damit er über eure Verwendung entscheiden kann.«
»Wer ist der Gewaltige der Weisheit?«
»Das wirst du erfahren, sobald du ihm gegenübertrittst.«
Rhodan stellte weitere Fragen. Ihm lag daran, dass der Roboter elektronische oder positronische Prozesse aktivierte, die Augustus anmessen konnte.
Die Maschinen der Festung betrachteten sich offenbar nicht mehr als unter dem Befehl des LARD stehend, sondern gehorchten einer anderen Autorität. Alles deutete darauf hin, dass dieser Gewaltige der Weisheit sich durch das Eindringen der Suskohnen bedroht fühlte. Er würde nicht lange nachdenken, sondern die Gefangenen unschädlich machen.
»Du hast genug geredet«, sagte der Roboter. »Ich habe besondere Anweisungen für den Fall, dass deine Leute dir nicht binnen kürzester Zeit folgen.«
Rhodan-Danair malte sich ohne Mühe aus, worauf diese Anweisungen hinausliefen. Er formulierte einen intensiven Gedanken, der Lloyd über alles in Kenntnis setzen sollte. Dann beugte sich über die Mündung des Schachtes.
»Kommt herauf! Es gibt keine Gefahr!«, rief er.
An einer Stelle der Kuppel entstand eine Öffnung, hinter der ein breiter Gang tiefer in die Festung führte. Die Roboter postierten sich so, dass sie die Gefangenen von der Schachtmündung aus auf dem kürzesten Weg in den Gang treiben konnten.
Rhodan zog sich mehrere Schritte weit zurück. Er hatte jetzt mehrere Roboter frontal vor sich.
Im Schacht erschien Lloyd-Mervain. Der Telepath wartete nicht darauf, dass er mit einem Ruck aus dem künstlichen Schwerefeld herausgezerrt wurde, sondern stieß sich aus eigener Kraft ab und kam im Kuppelraum auf.
Rhodan-Danair eröffnete in dem Moment das Feuer. Der scharf gebündelte Energiestrahl zuckte über den Rumpf eines der Roboter hinweg, und schon explodierte die Maschine in einer grellen Stichflamme. Rhodan wechselte da bereits den Standort und feuerte auf den nächsten Roboter. Inzwischen schoss Lloyd ebenfalls und rollte sich zur Seite, während aus dem Schacht die nächsten Suskohnen mit schussbereiten Waffen hervordrangen.
Die Roboter hatten keine Chance. Wie sich später herausstellte, waren sie ohnehin nur Instandsetzungs- und Wartungsmaschinen, die von dem Gewaltigen der Weisheit für die Funktion als Wächter umprogrammiert worden waren. Für eine Auseinandersetzung waren sie denkbar schlecht ausgerüstet. Es dauerte nicht länger als eineinhalb Minuten, dann war von den sechs Maschinen nur nachglühender Schrott übrig.
Die Hitzeentwicklung zwang die Suskohnen, ihre Raummonturen zu schließen. Über Helmfunk, auf minimale Reichweite geschaltet, verständigte sich Rhodan-Danair mit den anderen.
Sie drangen in den erleuchteten Stollen ein, der schon nach wenigen Dutzend Metern vor einem Schott endete. Der Durchgang ließ sich allerdings ohne Schwierigkeiten öffnen. Hinter dem Schott lag ein von technischen Anlagen ausgefüllter Raum. Rechter Hand gab es ein glattes Stück Wand, das aussah, als bestehe es aus dickem Milchglas, offensichtlich handelte es sich um eines der von unten erkennbaren Fenster.
Der Raum besaß noch zwei weitere, verschlossene Zugänge. Rhodan postierte jeweils drei seiner Leute an jedem Ausgang, dann fing er an, den Raum zu durchsuchen. Für ihn bestand kein Zweifel daran, dass dies die Kontrollzentrale der Festung sein musste.
Er sah Augustus zwischen mehreren großen Maschinenblöcke stehen. Der Ka-zwo wirkte, als sei er in tiefes Nachdenken versunken. Rhodan ging auf ihn zu.
»Was gibt es?«, fragte der Terraner.
Augustus löste sich aus seiner Erstarrung. »Der Empfänger, der sich weigert, den externen Signalstrom zu beantworten, befindet sich in diesem Raum«, antwortete er, wandte sich dabei um und zeigte auf zwei kastenförmige Aggregate, die seitlich der Milchglasfläche standen.
»Welches Aggregat?«
»Das rechte. Mit dem anderen weiß ich noch nichts anzufangen.«
Vorsichtig begannen sie mit der Untersuchung des Empfängeraggregates. Nach einer ersten Rundumanalyse erklärte Augustus, er könne keine Anzeichen einer Sicherheitsvorrichtung erkennen. Daraufhin entfernten sie die Verkleidung des Kastens.
Das Innere wirkte nur auf den ersten Blick verwirrend. Der Ka-zwo erkannte schnell die Analogie zu Hyperempfängern terranischer Technologie.
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