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Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Eng an die Außenwand einer Röhre gepresst, stand er in der Schlucht und beobachtete, wie seine Artgenossen aus Weydel flohen.
    Innerhalb kürzester Zeit war die Schlucht wie leer gefegt. Obwohl Zorg nicht sehen konnte, was sich außerhalb des Röhrensystems zutrug, konnte er sich die weitere Entwicklung so genau vorstellen, als würde er ihr als Augenzeuge beiwohnen. Die Ströme der aus den Schluchten von Weydel fliehenden Voghen würden sich außerhalb des Röhrensystems vereinen und sich wie ein einziges gigantisches Wesen in Richtung Varra-Krater wälzen. Am Boden des Kraters – so berichtete die Legende – lagen noch die sterblichen Überreste jener Panik-Katastrophe, von der die Voghen in ferner Vergangenheit betroffen gewesen waren.
    Zorg bebte. Seine Unfähigkeit, irgendetwas zu tun und eine Wende herbeizuführen, wurde ihm schmerzhaft bewusst. Was nutzte es ihm, wenn er anders war als seine Artgenossen? Als einziger Überlebender von Weydel hatte er keine Zukunft.
    Da schmeckte er Bern. Der Schock traf ihn so tief, dass er taumelte. Als er sich langsam umwandte, sah er seinen Erzeuger aus einer der Röhren heraustreten. Bern war ein großer und kräftiger Mann, dass man bei seinem Anblick beeindruckt war, ob man wollte oder nicht.
    Bern kam auf Zorg zu. Zorg blickte in die verlassene Schlucht und wieder zu Bern zurück, als wollte er sich davon überzeugen, dass nicht alles, was er in den letzten Minuten erlebt hatte, nur ein schrecklicher Traum war.
    »Ich schmecke dich«, sagte Bern.
    Zorg brachte keinen Ton hervor, er konnte nur dastehen und seinen Erzeuger anstarren.
    »Es wird ihnen nichts geschehen«, fuhr Bern fort. »Außerhalb von Weydel werden sie anhalten und wieder zu sich kommen.«
    »Wieso kannst du davon so überzeugt sein?«, fragte Zorg stoßweise.
    Bern blickte zu der strahlenden Decke über Weydel hinauf. »Weil ich weiß, wer dieser Besucher ist!«
    »Was?«, schrie der junge Voghe.
    »Ich weiß außerdem, warum er nach Buran gekommen ist.«
    Zorg dachte, dass der Architekt-Philosoph den Verstand verloren haben musste. Aber Bern gab sich so ruhig und überzeugt, dass er ihm zubilligen musste, im Besitz seiner vollen geistigen Kräfte zu sein.
    Was geschieht hier?, fragte sich Zorg fassungslos. Ein Schwindelgefühl ergriff ihn, und er musste sich abstützen. Er, der sich immer eingebildet hatte, die Welt und das Universum nicht nur vom voghischen Standpunkt aus zu betrachten, war völlig ratlos.
    »Du wirst uns jetzt verlassen«, klang Berns Stimme wieder auf. Sie schien aus weiter Ferne zu kommen. »Für unser Volk ist es eine große Ehre, dass einer der Unseren auserwählt wurde. Mich erfüllt außerdem ein Gefühl großer Freude, dass meine Zeugung der Auserwählte ist.«
    Die Umgebung schien vor Zorgs Augen zu verschwimmen. Er wollte sich auf Bern stürzen, um ihn zu schütteln. Bern sollte zugeben, dass alles, was er sagte, gelogen war.
    Aus der Lichtdecke griff ein breit gefächerter Strahl nach Weydel herab und tastete sich durch die Schlucht auf die beiden Voghen zu.
    »Ich werde es niemals ganz überwinden, dass ich dich auf diese Weise verlieren muss«, sagte Bern traurig. »Ich wusste es seit der Stunde deiner Geburt und habe daher nie versucht, die Bande zwischen uns besonders eng zu flechten. Wahrscheinlich habe ich viele Fehler begangen. Später wirst du sicher verstehen, warum ich mich so und nicht anders verhalten habe.«
    Der Lichtstrahl wanderte weiter, ruhte einen Augenblick auf Bern und machte ihn transparent. Dann glitt er auf Zorg zu und hüllte ihn ein. Zorg fühlte sich förmlich in Licht erstickt. Er zog seinen Kopf in den Panzer zurück.
    »Ich glaube, dass du oft gespürt hast, dass du kein Voghe wie jeder andere bist«, sagte Bern.
    In diesem Augenblick schmeckte Zorg das Licht, und dieser Geschmack rührte ihn tief in seinem Innern. Er übermittelte ihm etwas von der unermesslichen Weite des Universums, von Sternen, Planeten, Materiewolken, Nebeln und Wesen, die überall im Kosmos lebten. Zorgs Bewusstsein öffnete sich weit für diese Empfindung und berauschte sich daran.
    Er spürte, dass er schwerelos wurde. Das Licht hüllte ihn ein und zog ihn vom Boden weg. Er sah Bern ein paar Schritte von sich entfernt stehen, die Haltung des Architekt-Philosophen wirkte jetzt demütig. Hinter Bern ragten die von ihm geschaffenen Röhren in die Höhe. Zum ersten Mal glaubte Zorg ihre unaufdringliche Schönheit zu erkennen, ihre ästhetische Form und die in ihnen

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