Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen

Titel: Silberband 104 - Raumschiff des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
einmal zu dem mysteriösen Licht aufblickte, kam ihm der absurde Gedanke, dass seine Sinne nicht mehr richtig funktionierten und er deshalb nicht in der Lage war, den Geschmack dieser Erscheinung festzustellen.
    Zorg war trotz seiner Jugend bereits ausgewachsen. Er war eineinhalb Meter groß und ebenso breit. Auf seinem Rücken trug er einen nach außen gewölbten moosgrünen Schildpanzer. Brust und Bauch des Voghen waren mit ebenfalls moosgrünen Schuppen besetzt. Zwischen dem Rückenschild und der Schulterpartie befand sich ein Schlitz, aus dem Zorg seinen Kopf auf dem sechzig Zentimeter langen Tentakelhals ausfahren konnte. Dank dieses Halses war er in der Lage, seine Kopfscheibe mit den Sinnesorganen in alle Richtungen zu drehen. Zorg verfügte über zwei große und starr blickende Facettenaugen, die gleichzeitig den seitlichen Abschluss der Kopfscheibe bildeten. Über diesen Augen saßen zur Kopfmitte hin zwei büschelförmige Organe, mit denen er Geräusche aufnahm. Der Kopf hatte weder Mund noch Nase, und Zorg verfügte über keinen Geruchssinn. Seine Sprechorgane befanden sich am Hals, aber mehr als eine kleine Einbuchtung, hinter der eine Membran saß, war davon nicht zu erkennen.
    In halber Körperhöhe, sozusagen im Zentrum des Bauches, befand sich Zorgs Mageneingang. Dies war die einzige nicht mit Schuppen oder dem Panzer bedeckte Stelle. Dieser Mundersatz konnte bei Nahrungsaufnahme vorgewölbt und geöffnet werden. Rund um die Öffnung saßen Zorgs unvergleichliche Geschmackssinne.
    Er war ein sechsgliedriges Wesen. Zorg bewegte sich auf den kurzen unteren Beinen und den beiden Mittelgliedern, die in Hüfthöhe aus dem Körper ragten. Da diese mittleren Beine wesentlich länger waren, nahm Zorg beim Gehen eine fast aufrechte Haltung ein, wobei der Rückenpanzer in einem Winkel von etwa fünfundvierzig Grad zum Boden stand. Seine Hände und Füße wiesen vier Finger und Zehen auf.
    Trotz seines ungewöhnlichen Aussehens konnte Zorg wegen seines Rückenpanzers und des geschuppten Körpers leicht als Echsenabkömmling erkannt werden. Wie alle Voghen besaß er große Kraft und war trotz seines schwerfälligen Aussehens überaus beweglich.
    Als Zorg den Vorhof verließ und in die Schlucht hinaustrat, fand er seine Vermutung bestätigt, dass es hier von Voghen wimmelte. Sie waren erstaunlich ruhig, ihre Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf das seltsame Licht am Himmel.
    Daran, wie sie sich verhielten, erkannte Zorg, dass sie das Licht ebenfalls nicht schmecken konnten. Die Unfähigkeit, dieses Phänomen in eine bestimmte Kategorie von Erscheinungen einzuordnen, rief in ihm ein Gefühl der Bestürzung, sogar der Panik hervor. Zorg befürchtete, dass die in der Schlucht versammelten Voghen jeden Moment die Kontrolle über sich verlieren und aus Weydel hinausstürzen könnten. Es würde ihm kaum möglich sein, sich einer derartigen Massenreaktion zu entziehen. Die Geschichte lehrte, dass es schon einmal zu einer solchen Flucht aus einem Röhrensystem gekommen war, und die Folgen für den davon betroffenen Stamm mussten katastrophal gewesen sein.
    Weydel war eines von ungefähr zweitausend Röhrensystemen der Voghen auf Buran, doch ihm kam wegen der Vielzahl der hier lebenden Philosophen und Wissenschaftler eine besondere Bedeutung zu. Alle großen Gedanken der letzten Jahrzehnte waren in Weydel entstanden, und Zorg war auf diese Tatsache stolz. Aus Weydel zu sein bedeutete in allen Belangen einen großen Vorteil.
    Zorg schob sich an den Außenwänden der Röhren vorbei durch die Schlucht, um vielleicht seine Erzeuger zu finden. Er stieß aber nur auf den alten Grün, ihren unmittelbaren Nachbarn.
    »Ich schmecke dich«, sagte Grün und fuhr seine Kopfscheibe ein Stück in die Höhe, um Zorg ausführlich zu betrachten.
    »Ich schmecke dich ebenfalls«, erwiderte Zorg höflich. »Hast du Bern und Tara gesehen?«
    Grün verneinte. Er schien weniger beunruhigt zu sein als die anderen Voghen in der Nähe, aber vielleicht hatte er im Verlauf seines langen Lebens gelernt, seine Furcht zu verbergen. Der Geschmack des Alters haftete ihm ebenso an wie der von Weisheit und Ruhe.
    »Was ist das für ein Licht?«, fragte Zorg unsicher.
    »Es kommt aus dem Weltraum«, erwiderte Grün. »Jene von uns, die sich mit der Beobachtung der Sterne beschäftigen, haben die Erscheinung vorausgeahnt.«
    »Ist es etwas … Organisches?« Zorg wusste, dass es Wesen gab, die in flugfähigen Behältern den Weltraum durchquerten. Im

Weitere Kostenlose Bücher