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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kosmischer Materie oder eine wandernde Sonne. Ein Blick auf die Kontrollen genügte dem Zeitlosen, um festzustellen, dass es keine Beschädigungen gab. Alle Anlagen waren intakt.
    Er inspizierte das Ortungssystem und fand heraus, dass keine gefährlichen Objekte in der Nähe waren. Alles war in bester Ordnung.
    Ganerc-Callibso aß und trank ein wenig, danach machte er sich daran, seine Position zu bestimmen. Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, hätte aber gern herausgefunden, wie lange er noch bis zum Ziel unterwegs sein musste.
    Die Berechnungen nahmen nicht viel Zeit in Anspruch. Als Ganerc sie beendet hatte, starrte er verständnislos auf die Daten, die als holografisches Schriftbild erschienen. Er löschte sie und wiederholte die Berechnungen, denn er hatte offensichtlich einen Fehler begangen. Diesmal ließ er sich mehr Zeit und überprüfte alles sorgfältig, bevor er die Ergebnisse abrief.
    Seine Hände zitterten leicht. Dann erschien das neue Ergebnis. Es stimmte mit der ersten Auswertung überein.
    Der Schock ließ den Zeitlosen stöhnen. Die errechnete Position war identisch mit den Koordinaten seiner Kosmischen Burg. Während er geschlafen hatte, war er am Ziel angelangt. Aber die Burg war nicht da.
    Eine Zeit lang war Ganerc-Callibso wie gelähmt. Von Furcht und Panik beherrscht, wirbelten seine Gedanken durcheinander. Allein das tiefe Empfinden seiner völligen Hilflosigkeit bewahrte den ehemaligen Mächtigen vor einer sinnlosen Tat. Endlich raffte er sich auf und widmete sich wieder den Kontrollen.
    Er musste einen Fehler begangen haben, eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Doch das Ergebnis änderte sich auch diesmal nicht.
    Der Zeitlose lachte heiser auf. Was ist geschehen?, fragte er sich. Wo befindet sich meine Burg?
    War sie von unbekannten Mächten vernichtet worden?
    Aber nein, das war undenkbar. Er hatte sie vor seinem Aufbruch versiegelt. Damit war völlig ausgeschlossen, dass Fremde sie entdeckt und betreten hatten.
    Tief in ihm erklang eine Stimme, die er vor nicht allzu langer Zeit gehört hatte. Er erinnerte sich an jedes einzelne Wort: »Du hast gegen ein Tabu verstoßen! Dir und deinen Brüdern ist es nicht gestattet, diesen Teil der Ebene zu betreten.«
    Und dann die vielleicht entscheidende Formulierung: »Du kennst die Strafe, die du zu erwarten hast. Es wird dir nicht mehr möglich sein, deine Kosmische Burg zu betreten. Damit bist du aus dem Verbund der Zeitlosen ausgeschlossen, bis du dich rehabilitiert hast.«
    Ganerc-Callibso ahnte die schreckliche Wahrheit. Seine Burg war weder vernichtet noch verschwunden, er konnte sie nur nicht mehr wahrnehmen. Warum das so war, würde für immer ein Geheimnis bleiben.
    »Es wird dir nicht mehr möglich sein, deine Kosmische Burg zu betreten«, murmelte der Zwerg. Er schaltete den Antrieb des Flugkörpers ein und kreuzte eine Zeit lang ziellos durch diesen Sektor.
    Er entdeckte nicht den geringsten Hinweis auf seine Burg.
    »Nun hat es mich ebenfalls erwischt«, sagte er voller Selbstironie.
    Er, Ganerc, im Körper des Puppenspielers Callibso, war am Ende seines Weges angelangt. Nun war auch seine Epoche zu Ende.
    Er war besiegt worden.
    Besiegt von einer uralten Robotwarnanlage!

8.
    Ein Vogel hat heute für mich gesungen. Ich habe heute am starken Stamm eines lebenden Baumes gelehnt. Heute ist mir eine kleine Eidechse über die Hand gelaufen. Also bin ich nicht allein. Wenn ich wieder nach Hause komme, will ich mich daran erinnern. Ich will alles Leben lieben, denn alles Leben ist in Wahrheit eins. Ich will nie mehr zerstören, wenn es auch so aussieht, als wenn der Mensch zerstörerisch ist. Das ist mein Traum: dass wir Menschen lernen, in Harmonie zu leben, nicht nur miteinander, sondern mit allem, was lebt.
    Aus den Aufzeichnungen, die im Sturmgepäck eines gefallenen Soldaten an einem Dezembertag des Jahres 1943 gefunden wurden.
    »Zum Teufel, Hainu, rennen Sie nicht so, Sie verdorrte Marskrähe!«
    Ich dachte nicht daran, auf den fetten Albino zu hören. Die ganze Zeit, während wir durch Antigravschächte geschwebt und auf Transportbändern dahingeglitten waren, hatte er gleich einem Wasserfall geredet und geredet, bis ich aus purer Verzweiflung losgelaufen war. Meine Nerven waren dermaßen lädiert, dass es mir völlig egal war, ob Dalaimoc Rorvic wegen meiner sogenannten Unbotmäßigkeit eine Strafe über mich verhängen ließ oder nicht.
    Die gleiche Ursache war auch daran schuld, dass ich die beiden finsteren

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