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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ansonsten kein Weg weiterführte, außer dem einen, den der Tibeter und ich zuvor gekommen waren.
    Dennoch hätte mir das nicht viel genützt, wenn das Gesindel die Richtung in der nächsten Verteilerhalle gewechselt hätte. Sie waren aber mit dem Tibeter in eine der kleinen Freizeitanlagen geeilt. Jedenfalls schien die uralte marsianische Goldmünze, die ich seit vielen Monaten vermisste und nun endlich wiederfand, darauf hinzudeuten. Das fette Scheusal musste sie mir gestohlen und heute als Wegmarkierung weggeworfen haben.
    Nachdem ich die Richtung kannte, rannte ich los, schließlich konnte ich nicht wissen, was die Attentäter mit Rorvic anstellen wollten. Sie steckten in einer Sackgasse, denn die Freizeitanlage besaß keinen anderen Ein- und Ausgang als den in eine kleine Vorhalle, von der aus drei Türen in die Anlage führten.
    Ich öffnete die linke Tür. Dahinter befand sich eine kleine Bühne, auf der in besseren Zeiten recht gute klassische und moderne Theaterstücke aufgeführt worden waren.
    Es war dunkel hinter der Tür, und schon mein erster Schritt hätte mich beinahe verraten. Mein rechter Fuß stieß nämlich gegen das Schienbein einer Roboter-Nachbildung aus verstaubtem Plastikmaterial. Während ich eine Staubwolke inhalierte, musste ich den Roboter festhalten, der mir in die Arme fiel. Glücklicherweise wog er höchstens zwanzig Kilogramm, aber das fantasievoll gestaltete Helmvisier bestand aus Stahl, war locker und fiel mir auf den Nasenrücken.
    Am liebsten hätte ich den falschen Roboter in die nächste Ecke geschleudert. Leider durfte ich das nicht, wenn ich mich nicht verraten wollte. Also zählte ich mit geschlossenem Mund langsam bis zehn, dann setzte ich meinen Fuß endlich auf den Boden, gewann einen etwas besseren Stand und konnte dadurch den Roboter mit nur einem Arm umklammern.
    Mit der anderen Hand tastete ich herum, bis ich eine mit Magnethaken besetzte Leiste fand, an der Kostüme hingen. Nach einigen vergeblichen Versuchen gelang es mir, die Roboter-Nachbildung ebenfalls dort zu befestigen.
    Gerade wollte ich ausatmen, da hörte ich Stimmen. Vier Personen unterhielten sich über Rorvic. Leider verstand ich nicht alles, was sie sagten. Aber ich erkannte dennoch die Stimmen der Attentäter. Sie sprachen darüber, dass sie den Multimutanten auf Eis legen und seine Rolle von einem Doppelgänger spielen lassen wollten. Quebeq Gaidenbal hieß der Kerl. Später wollten sie versuchen, das echte Scheusal als Verbündeten zu gewinnen.
    Ich brauchte mir also keine Sorgen um Rorvics Sicherheit zu machen. Deshalb änderte ich meinen Entschluss, ihn zu befreien. Auch weil ich hörte, dass der Doppelgänger bei mir sein sollte, wenn ich das Bewusstsein zurückerlangte, um in mir gar nicht erst den Gedanken an eine Entführung aufkommen zu lassen.
    Die Brüder unterschätzten die Widerstandskraft eines Marsianers der a-Klasse ganz gewaltig. Außerdem unterschätzten sie meine Intelligenz. Ich würde jeden Doppelgänger Rorvics sofort entlarven.
    Auf Zehenspitzen kehrte ich um, eilte den Weg zurück und legte mich dort auf den Boden, wo ich aufgewacht war. Es dauerte nicht lange, dann näherten sich schwere Schritte. Rorvics Schritte!
    Jemand tätschelte mit gewohnter Brutalität meine Wangen und sagte mit der vertrauten öligen Stimme: »Das werden Sie büßen, Hainu! Sich einfach hinlegen und einschlafen! Ist die vertrocknete Dattel, die man Ihnen nach der Gehirnamputation transplantierte, vollends zusammengeschrumpft?«
    Das war zu viel. Zornbebend richtete ich mich auf.
    »Diesmal sind Sie geliefert, Rorvic!«, schrie ich ihn an. »Sie haben mich hinterrücks überfallen und mir zwei Faustschläge auf den Hinterkopf versetzt. Das ist schwere Körperverletzung – ich zeige Sie umgehend an!«
    Das fette Vollmondgesicht grinste mich von oben herab an, dann packte eine tellergroße Hand das Vorderteil meiner Bordkombination, riss mich hoch und stellte mich auf die Füße.
    »Niemand wird Ihre Lügen glauben, wenn ich berichte, dass Sie betrunken durch den Korridor wankten und dabei immer wieder mit dem Hinterkopf gegen die Wände prallten.«
    »Ich habe aber nur zwei Beulen, vielleicht sogar nur eine«, entgegnete ich schadenfroh.
    »Das lässt sich ändern!«
    Es gab keinen Zweifel mehr für mich, das war das leichenhäutige Scheusal. Niemand konnte seinen Sadismus so perfekt kopieren.
    Der erste Schlag löschte mein Bewusstsein aus.
    Zwei große rote Augen starrten mich unverwandt an. Komisch

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