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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Soldaten marschierten gleich einem einzigen Lebewesen mit Tausenden Beinen. Als sie Shak-gor-Thalif verließen, wirbelten ihre stampfenden Füße den hellen Staub der Fernstraße auf. Über den Steinplatten flimmerte die erhitzte Luft so stark, dass es für etwas entfernte Beobachter ausgesehen hätte, als wateten die Ansken in einen See hinein.
    Vor dem Dschungel lösten sich kleine Gruppen aus der Marschkolonne. Sie eilten voraus und kappten Lianen und dornenstrotzende Zweige, die sich über die Straße wanden. Blasrohrpfeile bohrten sich in die Leiber von Giftflüglern, Libelloiden und Trollhänden, Flammstaub wurde in die wuchernden Vorhänge links und rechts neben der Straße geblasen und entzündet.
    So kämpfte sich die Armee auf der Straße voran. Immer wieder mussten die Vortrupps durch neue ersetzt werden, denn das Gewimmel der tierischen und pflanzlichen Räuber schlug empfindlich zurück. Am schlimmsten waren die Irrwische, deren diffuse Zellschwärme meist zu spät gesehen wurden und die ihren Opfern Proteine raubten, sodass immer wieder einzelne Ansken total entkräftet oder gar tot zusammenbrachen.
    Knapp dreitausend Soldaten überstanden die Durchquerung des Dschungels. Für das in der Königin konzentrierte Bewusstsein der Anskenpopulation bedeutete das keine Bedrohung des Ganzen. Die Armee zog in monotonem Gleichschritt weiter in das Land der ockerfarbenen Berge.
    Charlemagne vollführte einen Eiertanz. Er drehte sich langsam um verschiedene Achsen, sodass wir einen ständigen Wechsel von Hell und Dunkel erlebten. Glücklicherweise besaß das Trümmerstück genügend Masse, um uns mit seiner Schwerkraft auch im jetzigen turbulenten Stadium festzuhalten.
    Durch seine Drehungen bot der Asteroid den entgegenkommenden anderen Felsbrocken abwechselnd alle Seiten dar, und damit war die ohnehin nur vage vorläufige Sicherheit endgültig vorbei. Charlemagne war in den unteren Trümmerring entgegengesetzt zur Bahnrichtung eingedrungen.
    Ich zwang mich dazu, nicht fortzulaufen, als ein winziger Meteorit neben mir eine Staubwolke hochspringen ließ.
    Als die rotgoldene Sonne verschwand, atmeten wir auf. Sobald die zwischen viereinhalb und achtzehn Minuten andauernde Nacht über unser Gebiet hereinbrach, blieben die Meteoriteneinschläge aus.
    »Wie lange mag es noch dauern?«, fragte Lapasch.
    »Was meinen Sie?«, erkundigte ich mich irgendwie abwesend, denn ich hatte gerade über ein Problem nachgedacht.
    »Bis wir in der Atmosphäre verschmoren, Sie Marswachtel!«, brauste Lapasch auf. »Wir kommen hier nicht fort.«
    Stania Fai-Tieng setzte die Space-Jet dicht vor den auf der Stelle schwebenden Flugpanzern auf den ockerfarbenen Löss. Sie nahm über Funk Verbindung mit den Raumlandespezialisten auf.
    »Ich habe gesehen, dass Gavro bis dicht an die Projektorstation ging und dann verschwand«, erklärte sie. »Aber ich habe ihn nicht hineingehen sehen. Wer kann meine Beobachtungen ergänzen?«
    »Von uns hier niemand, Stania«, sagte Reeper Heinze.
    »Hier spricht Starson Kuklow!«, kam die Antwort von den anderen Gruppen. »Wir haben ebenfalls nicht mehr gesehen. Ich schlage vor, wir schicken einen Flugpanzer hin – ferngesteuert, damit keiner von uns gefährdet wird. Ein Shift sollte nicht spurlos verschwinden, sondern sich zumindest ortungstechnisch verfolgen lassen.«
    »Ein guter Vorschlag«, bestätigte Fai-Tieng. »Organisiere das bei dir, Starson!«
    »Ich habe Angst um Gavro«, warf Coosen-Lengten ein, die an Bord der MONTRON mitgehört hatte.
    »Ich auch!« Stania unterbrach mit der knappen Erwiderung jede weitere Diskussion in der Richtung. »Wir müssen vor allem besonnen bleiben.«
    Sie registrierte in der Ortung, dass auf der gegenüberliegenden Talseite die Besatzung eines Flugpanzers ausstieg. Kurz darauf setzte sich der Shift in Bewegung.
    »Schalte die Aufzeichnungsgeräte ein!«, befahl Stania Fai-Tieng dem Ortungstechniker ihrer Space-Jet. »Möglicherweise brauchen wir eine Detailanalyse des Geschehens.« Im gleichen Atemzug wandte sie sich an Kuklow. »Starson, stellt ihr schon eine Beeinflussung des Shifts fest?«
    »Nichts, Stania. Der Panzer reagiert präzise auf die Fernsteuerung. Entfernung zum Ziel noch siebenhundert Meter.«
    »Harkrath an Außenabteilungen!«, meldete sich der Pilot der MONTRON. »Eine militärisch geordnete Abteilung von etwa dreitausend Insektenwesen hat den Dschungel verlassen. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie in eure Richtung marschieren. Bei der

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