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Silberband 105 - Orkan im Hyperraum

Titel: Silberband 105 - Orkan im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Dünenkämmen geschoben wurde und auf der anderen Seite hinabrann. Solche Bilder kannte er aus Dokumentationen über Terra. Das Singen verwandelte sich in ein Rauschen und Plätschern. Vogelstimmen gesellten sich dazu …
    Voll Entsetzen riss er die Augen wieder auf.
    Er war froh, als er nur das von ockerfarbenen Hügeln umgebene ovale Tal sah. Hundert Meter vor ihm lag die metallische Kugel. Viele Kilometer entfernt schwebten die Flugpanzer der Einsatzgruppen. Yaal stellte verwundert fest, dass sie eben völlig aus seinem Bewusstsein verschwunden gewesen waren – und auch jetzt nahm er sie nicht als etwas Vertrautes wahr, sondern als etwas, das nicht oder nicht mehr zu seiner Welt gehörte.
    Was geht mit mir vor?, fragte er sich in eisigem Schreck.
    Langsam ging er weiter, auf ein Tor zu, hinter dem sich Schachtelhalme im Wind wiegten, vor der Kulisse der schwarzen Berge, hinter denen das Land Chamu-bal lag …
    Dalaimoc Rorvic steuerte die Space-Jet in die Atmosphäre von Datmyr-Urgan.
    Der Planet lag größtenteils unter Wolkenschleiern verborgen. Extreme Wolkentürme ragten mehr als sechzig Kilometer hoch in die Stratosphäre. Unter ihnen wetterleuchtete es ununterbrochen. Nur an den Polen waren die Wolken dünner. Dennoch sah der Tibeter beim Anflug auf das Nordland nicht mehr als verschwommene helle und dunkle Gebiete.
    Was hat Braboch gesagt?
    »Im Land der Toten Riesen wirst du den Weg zur Königin über Chamu-bal finden, wenn du vertraust!«
    Wenn ich wem vertraue?
    Er gurgelte entsetzt, als er den Planeten nicht mehr sah.
    »Hilf mir, Braboch!«
    Rorvic atmete auf, weil ihm offenbar nur sekundenlang schwarz vor Augen gewesen war. Datmyr-Urgan hing nicht mehr genau an derselben Stelle im Weltraum wie zuvor. Das Raumschiff tauchte in die Ausläufer der Atmosphäre ein.
    Die Space-Jet umflog drei hohe Wolkentürme, tauchte weiter nördlich durch eine dünne Wolkenschicht und überflog die schäumenden Wogen eines Ozeans, als die rotgoldene Sonne aus seinem Blickfeld verschwand.
    Es ist Winter im Nordland, und die Sonne bleibt länger als ein halbes Planetenjahr unter dem Horizont. Dennoch ist es nie dunkel, denn die farbigen Lichtvorhänge des Nordlichts schaffen eine mehr oder weniger helle Dämmerung über dem Land, das sich von der intensiven Sonnenstrahlung des Sommers erholt und wie in jedem Winter den Versuch unternimmt, die Kinder des Sommers zu verdrängen. Wie immer wird es nur teilweise gelingen – und zu den zahllosen seltsamen Lebensformen werden einige noch seltsamere dazukommen.
    Der Halbcyno schüttelte sich wie im Fieber. Sein Wissen erschreckte ihn, denn er wusste nicht, woher es kam.
    Unter ihm donnerten jetzt gewaltige Flutwellen auf einen aus Felstrümmern bestehenden Strand. Rorvic konnte sich kein terranisches Seeschiff vorstellen, das diesen Wogen standgehalten hätte. Wahrscheinlich würden die wilden Gezeiten für ewig verhindern, dass auf Datmyr-Urgan Seeschifffahrt betrieben wurde.
    Kilometerweit reichte die Trümmerküste landeinwärts, entstanden vom Hämmern der gigantischen Wogen gegen eine ehemalige Steilküste. Die angefressenen und unterspülten Klippen wuchsen immer noch gut achtzig Meter hoch auf.
    Als Rorvic die Space-Jet über die Felsen steuerte, raubte ihm der Anblick des ungezügelt wimmelnden Lebens auf dem Festland den Atem. Unterschiedlichste Pflanzen duckten sich so tief wie möglich, um die harte Strahlung des Sommers von der anderen Flora auffangen zu lassen. Da aber anscheinend die meisten das gleiche Bestreben hatten, glich die Vegetation einem locker gewebten, wellenförmig ausgebreiteten Teppich von mindestens fünf Metern Dicke. Darüber reckten sich die Pflanzen empor, deren Vorfahren ihre Gene der harten Sommerstrahlung angepasst hatten.
    Die bizarren Lichtgestalten der Glühbäume verrieten dem Tibeter, dass das Land der Toten Riesen nicht mehr weit sein konnte. Aus dem Moordunst, den die Space-Jet in geringer Höhe überflog, stiegen immer wieder die diffusen Zellballungen der Irrwische auf. Dornschlinger reckten ihre von bleichen Spinnenpilzen überkrusteten Zweige aus dem Dunst, Giftflügler kreisten Beute suchend über dem Brodem und stießen blitzschnell nach unten, sobald ihre Infrarotaugen Genießbares entdeckten.
    Rorvic zuckte leicht zusammen, als die Außenanzeigen mehrmals hintereinander harte Aufschläge auf den Rumpf der BUTTERFLY übertrugen. Er lachte, als er sich erinnerte, dass die Ursache nur die Dornen von Speersträuchern sein

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