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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stehen blieb.
    »Was tun Sie hier, Langur?«, fragte der Mann unfreundlich.
    »Nichts«, pfiff Langur beunruhigt.
    »Lass ihn doch!«, rief ein anderer. »Er läuft schließlich überall herum. Komm endlich.«
    Der Solaner zögerte kurz, dann schloss er sich seinen Freunden an. Douc Langur stellte fest, dass die Gruppe sich in Richtung Zentrale bewegte, und eine ungute Ahnung beschlich ihn. Er wartete, bis alle außer Sicht waren, dann folgte er ihnen. Sie hielten sich an einen breiten Korridor. Als Langur sicher war, dass er sie nicht aus den Augen verlieren würde, bog er in einen Seitengang ab.
    Es gelang ihm, die SOL-Geborenen ungesehen zu überholen. Von einem sicheren Versteck aus beobachtete er, dass sie in den zur Zentrale führenden Antigravschacht traten. Sie bewegten sich in der Art von Menschen, die fest entschlossen waren, sich durch nichts und niemanden von ihrem Vorhaben abbringen zu lassen. Aber was planten sie?
    Douc Langur sah keine andere Möglichkeit, als ihnen weiter zu folgen.
    Er wartete am Schachteinstieg. Die Solaner schwebten schweigend nach oben. Endlich waren sie weit genug entfernt, dass er den Schacht ebenfalls betreten konnte. Ungeduldig stieß er sich mit den Greifklauen ab. Am liebsten hätte er seine Rechenkugel nach den Zielen der Solaner befragt. LOGIKOR konnte zwar nicht mehr wissen als Langur selbst, aber ein Gespräch hätte ihm geholfen, die Anspannung abzubauen.
    Urplötzlich hörte er von oben ärgerliche Rufe. »Aus dem Weg!«, rief jemand schrill. »Wir lassen uns nicht länger für dumm verkaufen!«
    Langur stieß sich ein letztes Mal ab und schoss aus dem Schacht hinaus. Er stolperte bei der Landung. Als er sich gefangen hatte, sah er Joscan Hellmut.
    Zehn Männer, Angehörige der von Langur verfolgten Gruppe, hielten den Sprecher der SOL-Geborenen mit Waffen in Schach. Entsetzt entdeckte der Forscher, dass einer der Solaner sogar einen Impulsstrahler auf Hellmut richtete. Im Hintergrund bemerkte er Yaal und einige Männer und Frauen, die bleich und regungslos auf die schier unglaubliche Szene starrten.
    »Bleiben Sie stehen, Langur!«, befahl der Solaner mit dem Impulsstrahler. »Das hier geht Sie nichts an.«
    Der Forscher schwieg, denn er wusste keine passende Erwiderung. Es erfüllte ihn mit Bitterkeit, sich schon wieder in der Rolle des Außenseiters zu befinden.
    »Gehen Sie zum Hangar!« Der Solaner stieß Hellmut an. »Wir werden ja sehen, wie Rhodan darauf reagiert, dass wir ihm seinen Verbündeten präsentieren.«
    Erschrocken erkannte Langur, dass die Solaner in ihrer Verzweiflung im Begriff waren, ihre Prinzipien vollends zu verraten. Zugleich setzten sie sich immer stärker ins Unrecht.
    Er hatte gehofft, mit Yaal oder einem anderen sprechen zu können, sobald die Gruppe Hellmut weggebracht hatte. Aber die rebellischen jungen Leute ließen Wachen zurück. Mit vorgehaltenen Waffen passten sie auf, dass niemand sich den Kontrollen näherte. Selbst Gespräche der Zentralebesatzung wurden rigoros unterbunden.
    Douc Langur wartete ungeduldig auf eine Chance. Dabei überlegte er, dass die Solaner Hellmut offenbar als Geisel benutzen wollten. Ihr Verdacht, der Kybernetiker könne mit Rhodan unter einer Decke stecken, war absurd, aber zweifellos waren diese jungen Menschen logischen Argumenten derzeit nicht sehr aufgeschlossen. Mit ihnen reden zu wollen war also sinnlos.
    Endlich entging Douc für einige Sekunden der Wachsamkeit der Bewaffneten. Im Hintergrund gab es eine erregte Auseinandersetzung zwischen einem Wächter und einer Solanerin. Douc Langur glitt leise seitwärts und kippte in den Antigravschacht. Von oben hörte er das Zischen eines Paralysators. Hastig klammerte er sich an einer Haltestange fest und hangelte unbeholfen bis zu einer engen, dunklen Öffnung. Er war kaum darin in Sicherheit, da rief jemand von oben nach ihm. Der Forscher achtete nicht auf die Solaner, sondern eilte auf seinen kurzen Beinen durch die Finsternis. Bei der nächsten Gelegenheit wich er in einen anderen, ebenso dunklen Gang aus.
    Mindestens zehn Minuten vergingen, bis er überzeugt war, dass er etwaige Verfolger abgeschüttelt hatte. Von da an benutzte Langur hellere Gänge, aber er ging den stark frequentierten Korridoren aus dem Weg.
    Was er getan hatte, erschien ihm im Nachhinein völlig sinnlos. Für Hellmut konnte er nichts tun. Und sein Vorhaben, Rhodan zu benachrichtigen, konnte er getrost vergessen. Die Rebellen würden mit Sicherheit die HÜPFER bewachen lassen. Er

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