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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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müsst?«
    »Dazu kommt es nicht«, behauptete Federspiel selbstsicher.
    »Warum nicht?«
    Der Junge kratzte sich im Nacken. »Das ist schwer zu erklären.« Er warf seiner Schwester einen Hilfe suchenden Blick zu.
    »SENECA wird das nicht zulassen«, sagte Sternfeuer ernsthaft.
    »SENECA ist dabei, sich abzuschalten.«
    »Dann wird er damit aufhören.«
    Warum war das Mädchen so überzeugt, die Wahrheit erraten zu haben? Instinkt? Oder einfach Unfähigkeit, unangenehme Tatsachen zu akzeptieren?
    »Hoffentlich behältst du recht«, sagte der Forscher. »Es sieht leider nicht danach aus. Aber lassen wir das. Ich habe ein Problem. Es gibt in der SOL ein Gebiet, das ich nicht betreten kann. Wisst ihr, was man dort versteckt hält?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Ich bin neugierig«, pfiff Langur. Einem erwachsenen Solaner hätte er dies nicht als Begründung anzubieten gewagt. Die Kinder würden eine solche Antwort eher akzeptieren als einen langen, logisch fundierten Vortrag.
    »Helma Buhrlo lebt dort«, sagte der Junge geheimnisvoll.
    Douc Langur überlegte, ob ihm der Name etwas bedeuten sollte.
    »Wer ist Helma Buhrlo?«, fragte er schließlich.
    »Eine Solanerin.«
    »Und warum versteckt man sie? Ist sie krank?«
    Federspiel lachte, und Sternfeuer sah den Forscher spitzbübisch an. »Krank nicht«, erklärte sie schließlich. »Helma Buhrlo bekommt ein Baby. Das Baby. Alle nennen es das Raumbaby.«
    Douc Langur war so verblüfft, dass er sich mit allen vier Füßen im Boden zu verkrallen suchte, denn er fürchtete, sonst aus dem Gleichgewicht zu geraten.
    Ein Kind! Aber was sollte die Geheimniskrämerei? In der SOL kamen viele Kinder zur Welt – Douc Langur verstand die Belustigung der Zwillinge sehr gut. Es war kein Geheimnis, dass der Forscher den Eigentümlichkeiten menschlicher Fortpflanzungsmethoden eine Zeit lang brennendes Interesse entgegengebracht hatte. Er sah in diesen Vorgängen etwas, worin sich die Geheimnisse des Lebens selbst offenbarten. Leider musste er feststellen, dass ihn die Beschäftigung mit derlei Fragen der Antwort auf seine eigenen Probleme nicht näher brachte.
    Aber er hatte verstanden, dass die Geburt eines Kindes ein normaler und im Allgemeinen ungefährlicher Vorgang war. Wollten die Solaner wegen jedes neuen Schiffsbewohners Kabinenfluchten isolieren und abriegeln, würde es bald kaum noch einen zugänglichen Ort geben. Also hatte es mit diesem einen Kind eine besondere Bewandtnis.
    Ein Raumbaby! Langur konnte sich beim besten Willen nichts darunter vorstellen.
    »Warum wollen Sie in diesen Sektor hinein?«, fragte Sternfeuer plötzlich.
    Der Forscher war überrascht. Er hatte nur gesagt, dass er wissen wollte, was dort geschah. Woher wusste das Mädchen, dass es ihn zu dem abgesperrten Sektor zog?
    »Ich sagte schon, dass ich neugierig bin«, pfiff Langur.
    »Ich kenne einen Weg«, murmelte Federspiel und warf seiner Schwester einen fragenden Blick zu. »Er ist beschwerlich, aber keiner würde uns bemerken. Allerdings – wenn man uns doch erwischt, wird es ziemlich ungemütlich. Soll ich Sie führen?«
    Der Gedanke faszinierte den Forscher. Andererseits musste Rhodan benachrichtigt werden. Er glaubte den Zwillingen. Wenn sie behaupteten, ihn unbemerkt zu den Kabinen bringen zu können, dann wussten sie, wovon sie sprachen. Aber Federspiel schien eine zufällige Entdeckung nicht ausschließen zu können, und wenn die Solaner Langur erwischten, würden sie ihm kaum Gelegenheit geben, Rhodan über seine spärlichen Erkenntnisse zu informieren.
    »Nein«, pfiff er widerstrebend. »Später vielleicht. Ich muss jetzt weiter.«
    Die Zwillinge stellten ihm keine Fragen. Sie hatten längst erkannt, dass so etwas sinnlos war.
    Douc Langur eilte bis zum nächsten Ausstieg. Niemand sah ihn, als er nach draußen kletterte.
    Er konnte nicht einfach eine Interkomverbindung zur BASIS aufnehmen. Die Solaner wären zumindest misstrauisch geworden, und Langur wusste, dass er zum Lügen kein Talent hatte. Und wenn er es von der HÜPFER aus versuchte?
    Überraschend bog ein Trupp junger Solaner um die Ecke. Der Forscher erschrak, als er sah, dass die meisten Paralysatoren trugen.
    Sie warfen ihm aber nur flüchtige Blicke zu. Anfangs hatten ihm die SOL-Geborenen misstraut und ihn für einen heimlichen Verbündeten der Terraner gehalten, doch mittlerweile glaubte der Forscher, ihr Vertrauen gewonnen zu haben. Umso erschrockener reagierte er, als der Letzte der Gruppe plötzlich vor ihm

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