Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
und ihm an die Kehle ging.
    Fast gleichzeitig stürmte Gavro Yaal an der Spitze einer zehnköpfigen Gruppe herein, und binnen Sekunden herrschte ein unglaubliches Durcheinander.
    Rhodan warf sich herum, um Terph abzuschütteln. Dabei stieß er gegen Douc Langur, und in einem Reflex zuckte der Forscher herum. Eine Greifklaue traf Terphs Schläfe, der Solaner sackte in sich zusammen. Rhodan kam geschmeidig wieder auf die Beine. Er sah, dass Gavro Yaal soeben zwei von Terphs Männern mit dem Paralysator niederstreckte.
    »Die Kerle ließen uns keinen Schritt tun«, sagte der Biologe, und es klang beinahe wie eine Entschuldigung. »Erst als sie hierher gelangten, dachten sie wohl, sie hätten gewonnen. Da haben wir …«
    »… den unglaublichsten Fehler gemacht, der Ihnen überhaupt unterlaufen konnte«, fuhr Rhodan dazwischen. »Sie sind nicht besser als diese Burschen, die sich einbildeten, sie könnten mit dem Kopf durch die Wand gehen. – Joscan!«
    Der Kybernetiker räusperte sich. Eines seiner Augen war schon nicht mehr blau, sondern beinahe schwarz, und Blut lief aus seiner Nase.
    »Sie haben kräftig mitgemischt, wie?«
    Hellmut senkte schuldbewusst den Kopf.
    »Kommen Sie mit mir!«, befahl Rhodan.
    »Sie sind verbittert und enttäuscht und trauen mir nicht mehr über den Weg«, stellte der Terraner nüchtern fest, als sie auf dem Korridor allein waren. »Das kann ich verstehen, Joscan. Aber jetzt muss diese Sache wieder in Ordnung kommen.«
    Der Kybernetiker schwieg. Er tupfte sich das Blut vom Gesicht und blinzelte nervös mit seinem verschwollenen Auge.
    »Solange die SOL-Geborenen sich wie eine Horde Wilder gebärden, wird überhaupt nichts anders. SENECA sieht und hört doch, was hier vorgeht. Hat keiner daran gedacht?«
    »Schon. Aber …«
    »Ich weiß«, wehrte Rhodan resigniert ab. »Trotzdem – die Hyperinpotronik wird auch von mir keine Befehle annehmen, solange die Ordnung an Bord nicht wiederhergestellt ist. Ich erwarte ja keine Wunder, aber ein wenig Ruhe sollte doch möglich sein.«
    Die Solaner hatten Rhodan aus dem Schiff geworfen und damit selbst die Schwierigkeiten provoziert. Was lag näher als die Schlussfolgerang, dass Rhodan nur freiwillig den Befehl zurücknehmen konnte? Solange Waffen auf ihn gerichtet waren, würde SENECA jede seiner Anweisungen ignorieren. Nur eines war dem Kybernetiker immer noch ein Rätsel. »Was ist der Schlüssel?«, fragte er kleinlaut. »Wie können Sie etwas rückgängig machen, was scheinbar nirgends verankert ist?«
    »Ich dachte mir, dass Sie das fragen würden. Aber ich werde es nicht einmal Ihnen verraten. Reden Sie mit Yaal. Ich hoffe, er hat immer noch Einfluss auf die Solaner.«
    Hellmut zuckte mit den Schultern. Terph war auf dem Vormarsch, aber der letzte Zwischenfall mochte viele Leute zur Vernunft gebracht haben.
    »Versuchen Sie es!«, empfahl der Terraner.
    Als der Sprecher der SOL-Geborenen außer Sichtweite war, atmete Rhodan tief durch. Wäre der Kybernetiker weniger durcheinander gewesen, hätte er den Köder sicher nicht geschluckt. Natürlich ließ sich der Befehl, den Rhodan dem Rechner erteilt hatte, jederzeit rückgängig machen. Er musste SENECA nur ansprechen. Aber er brauchte noch etwas Zeit. Erst wollte er wissen, warum Douc Langur ihn auf so umständliche Weise in die SOL gelockt hatte.
    Da er annahm, dass der Forscher ihm rasch folgen würde, wartete er. Dabei fiel ihm auf, wie still es wieder im Schiff war. Er sah etliche Solaner, aber sie schlichen förmlich durch die Gänge. Rhodan konnte sich darauf keinen Reim machen. Andererseits war vieles in den letzten Tagen ein Rätsel.
    Schließlich suchte er doch das Gespräch mit einem SOL-Geborenen. Er trat einer jungen Frau in den Weg. Zuerst schien es, als wäre sie völlig in Gedanken versunken. Erschrocken sah sie zu Rhodan auf. Erst in der Sekunde erkannte er sie.
    »Goor Toschilla. Wie geht es Ihnen?«
    Für einen Moment blitzte Interesse in den Augen der zierlichen Frau auf. Aber schon schweifte ihr Blick ab. »Es geht mir gut«, antwortete sie teilnahmslos.
    Rhodan runzelte die Stirn. »Und Sagullia Et?«, bohrte er weiter.
    »Alles in Ordnung«, murmelte Toschilla. Sie ließ den Terraner stehen und ging ohne ein weiteres Wort davon.
    »Da soll doch …«, murmelte Rhodan, verstummte aber sofort, weil er hinter sich das typische Kratzen von Langurs Greifklauen hörte.
    »Kommen Sie schnell!«, bat der Forscher der Kaiserin. »Momentan achtet niemand auf uns.«
    In

Weitere Kostenlose Bücher