Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Zufall, er legte sogar fest, welches Schiff es sein würde, und wählte die PAN-THAU-RA, das Sporenschiff des Mächtigen Bardioc. Die Wahl fiel nicht etwa auf dieses Schiff, weil es besser oder schöner gewesen wäre als die sechs anderen, sondern weil Bardioc der Besitzer war. Laire wusste nicht, warum, aber Bardioc erschien ihm weniger weltentrückt als seine sechs Brüder. Bardioc war während des Aufenthalts der Mächtigen auf der Ebene am ehesten geneigt, Laire Aufmerksamkeit zu schenken und sich über die zeremoniellen Abläufe hinaus mit ihm zu beschäftigen. Laire dürstete nach solchen intellektuellen Zuwendungen, doch er durfte das nicht zeigen. Es war absurd und außerdem völlig unrobotisch, aber Bardioc genoss von allen Mächtigen seine größte Zuneigung.
    Als der Ruf endlich wieder erging und ein Einsatz der Sporenschiffe bevorstand, bereitete Laire sich auf die Durchführung seines Plans vor. Er hatte nicht vor, die Ebene sofort zu verlassen, denn jede übertriebene Eile barg den Keim des Scheiterns in sich. Er hatte so lange allein und in Einsamkeit gelebt, dass er durchaus bereit war, noch einige Jahrtausende zu warten. Mit der bevorstehenden Ankunft der Mächtigen sollte sozusagen eine Generalprobe verbunden sein.
    Die sieben Mächtigen trafen ein – und Laire erlebte einen Schock. Sie hatten sich verändert, vor allem der geschätzte Bardioc. Ihre Unrast war unverkennbar, sie signalisierte den baldigen Untergang dieser Gruppe, ohne dass die einzelnen Brüder dies bewusst spürten. Die Veränderung der Mächtigen bestürzte Laire. Er befürchtete, dass dieser Prozess seinen Plan gefährden könnte.
    Ein zweites Mal die Angewohnheiten einer neuen Gruppe von Mächtigen zu studieren, viele Jahrtausende zu planen und zu warten, das hätte Laire nicht mehr durchgestanden. Er war bereit gewesen, die Frist zwischen zwei Treffen verstreichen zu lassen, jenen Zeitraum, der zwischen dem Einsatz der Sporenschiffe und dem Bau des dazugehörigen Schwarms lag, aber länger konnte er es nicht mehr aushalten.
    Das bedeutete, dass die Zeit gekommen war. Er musste sofort zur PAN-THAU-RA überwechseln. Die Generalprobe wurde unversehens zur Premiere.
    Die Explosion erfolgte in so weitem Abstand, dass die empfindlichen Sensoren Laires sie gerade noch wahrnehmen konnten. Trotzdem hatte sie unmittelbare Folgen. Die Triebwerke der PAN-THAU-RA schalteten sich ab, das Schiff schwebte ohne Beschleunigung im Weltraum.
    Im ersten Augenblick befürchtete der Roboter in seinem Versteck, dass es zu einer Katastrophe gekommen sein könnte, doch er entsann sich der Vollkommenheit dieses Schiffes, die einen derartigen Zwischenfall in einen kaum noch berechenbaren Bereich der Wahrscheinlichkeit entrückte. Offensichtlich hatte Bardioc, der in der Hauptzentrale saß, diese Explosion bewusst ausgelöst. Auch das Abschalten der Triebwerke war weiter nichts als ein Trick.
    Er hat mich entdeckt!, schoss es Laire durch den Kopf.
    Obwohl er nie an eine solche Entwicklung geglaubt hatte, war der Roboter in seinen Planungen davon ausgegangen, dass es dazu kommen könnte. Daher war er für den Fall seiner Entdeckung gewappnet und wollte die Flucht nach vorn ergreifen. Um jedoch sein Vorgehen nicht zu durchsichtig erscheinen zu lassen, wartete er einige Zeit ab, bevor er sich in die Hauptzentrale begab. Er konnte sich vorstellen, wie intensiv Bardioc ihn suchte.
    Andererseits konnte Bardioc ihn nicht einfach von Bord schicken. Vielleicht war der Mächtige sogar zu Verhandlungen bereit.
    Als Laire die Zentrale betrat, sah er Bardiocs große Gestalt vor den Kontrollen stehen. Die glühenden Augen des Mächtigen waren auf eine Holoprojektion gerichtet.
    »Bardioc«, sagte Laire müde und trat zwischen den Apparaturen in den Raum.
    »Laire!«, stieß Bardioc mit grenzenloser Überraschung hervor.
    Er wusste nicht, dass ich es bin!, dachte der Roboter erstaunt. Bardioc hatte lediglich festgestellt, dass ein Fremder an Bord war, aber er war nicht darauf gekommen, dass es der Roboter sein könnte.
    Seltsam!, erkannte Laire. Der Mächtige, der da vor ihm stand, machte einen schuldbewussten Eindruck. In dieser Haltung erinnerte ihn Bardioc unwillkürlich an den konischen Tork.
    »Nachdem die Explosion erfolgt war und die Triebwerke ausgeschaltet wurden, wusste ich, dass du mich entdeckt hast«, sagte Laire bedächtig. »Es hat also keinen Sinn mehr, mich länger zu verbergen.«
    Augenblicke später erfuhr Laire, dass Bardioc im Begriff war, dieses

Weitere Kostenlose Bücher