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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den nächsten Wochen arbeiteten sie so intensiv, dass der Zeitlose sich oft bis zur Erschöpfung verausgabte. Mit einem Beiboot holten sie die von Bardioc benötigten Insektenwesen an Bord des Sporenschiffs. Es waren zwei Meter große, grazile Wesen mit Laufbeinen, die zwei Drittel der Körperlänge ausmachten. Sie hatten vier Arme, die aus Doppelgelenken wuchsen. Ihr Oberkörper wirkte tonnenartig und war stark nach vorn gewölbt. Der gesamte Körper war von einem rosaroten Chitinpanzer geschützt. Auf der Vorderseite des Kopfes verlief ein Facettenband, das den Insektoiden einen guten Rundblick ermöglichte.
    »Sie werden die Trennung von ihrer Königin nicht überstehen«, prophezeite Laire. »Als Mitglieder eines gewaltigen Kollektivs sind sie von ihr abhängig.«
    »Unter normalen Umständen würden sie das sicher nicht«, stimmte Bardioc zu. »Aber nach der Behandlung mit Noon-Quanten werden sie vergessen, dass sie verschiedenen Kasten angehörten. Ihre Nachkommen werden sich schon nicht mehr daran erinnern, dass sie von einer Königin abhängig waren.«
    Sie hatten die Ansken, wie sich die Insektoiden nannten, in einer großen Halle eingesperrt. Bardioc begann mit den Vorbereitungen für das Experiment. Laire hingegen wünschte, sie hätten sich mehr Zeit dafür gelassen. Doch Bardioc drängte, weil das nächste Treffen der Zeitlosen bevorstand. Er musste sich beeilen, wenn er nicht zu spät kommen und den Argwohn seiner Brüder auf sich lenken wollte.
    Die Zeit war für Bardioc schon so knapp, dass er nicht abwarten konnte, ob die Behandlung der Ansken mit Noon-Quanten den gewünschten Erfolg brachte.
    »Wenn ich zurückkomme, werde ich sehen, wie groß der Erfolg ist«, sagte Bardioc zu Laire. »Inzwischen beaufsichtigst du das Schiff.«
    Der Roboter war enttäuscht. Er hatte insgeheim gehofft, Bardioc würde ihn zur Ebene mitnehmen.
    »Die anderen werden sich wundern, dass ich nicht da bin«, gab Laire zu bedenken.
    Bardioc schüttelte den Kopf. »Darüber brauchen wir uns keine Gedanken zu machen. Vergiss nicht den Zustand der Ebene. Du bist ein Teil davon. Meine Brüder werden glauben, dass du ausgefallen bist.«
    Laire schaute sich um. »Ich werde hier so einsam sein wie auf der Ebene.«
    »Aber nicht für lange! Ich komme zurück und hole dich.«
    Nach diesen Worten schien Bardioc den Roboter bereits vergessen zu haben. In Gedanken weilte er schon auf der Ebene. Laire verstand den Mächtigen gut. Bardioc stand unter großer seelischer Anspannung, denn er musste seinen Brüdern gegenübertreten und ihnen seinen Verrat verheimlichen. Es war fraglich, ob ihm das überhaupt gelingen würde.
    Laire zog sich in den Raum zurück, von dem aus er die manipulierten Ansken beobachten konnte. Er wollte nicht bei Bardioc sein, wenn dieser die PAN-THAU-RA verließ. Solange er zurückdenken konnte, erlebte er immer wieder, dass die Mächtigen gingen und ihn verließen. Er hatte gehofft, dass dies nun anders sein würde, aber im Grunde genommen hatte sich nichts verändert.
    Bardioc ging und ließ den Roboter allein.
    Auf der Ebene war Laire seine Einsamkeit oft unerträglich erschienen, aber er hatte wenigstens in einer vertrauten Umgebung gelebt. Hier war alles fremd, obwohl Bardioc ihn gelehrt hatte, die technischen Einrichtungen des gigantischen Schiffes zu bedienen. Laire war überzeugt davon, dass er in der Handhabung der PAN-THAU-RA bereits eine größere Perfektion erreicht hatte als Bardioc. Das lag an seiner robotischen Einstellung zu den Dingen.
    Für Laire begann wieder eine Zeit des Wartens.
    Er wartete geduldig, Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt, Jahrhundert für Jahrhundert.
    Doch Bardioc löste sein Versprechen nicht ein. Er kam nicht zurück.
    Die Überzeugung, dass der Mächtige niemals zurückkehren würde, gewann in Laires Bewusstsein allmählich die Oberhand. In all den Jahren, da er auf den Mächtigen gewartet hatte, war Laire durch das Schiff gestreift und hatte es gründlich erforscht. Bardiocs Experiment mit den Ansken war gelungen, längst hatten die Nachkommen der einst von ihrer Heimatwelt entführten Insektoiden an Bord des Sporenschiffs eine kleine Zivilisation aufgebaut. Laire kümmerte sich nicht um diese Wesen. Sie erschienen ihm bösartig und machthungrig, die denkbar ungeeignetsten Freunde für einen einsamen Roboter.
    Laire überlegte, was Bardioc zugestoßen sein mochte, und er kam zu dem Schluss, dass der Mächtige von seinen Brüdern aus dem Bund der Zeitlosen als Verräter

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