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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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spielt es da noch für eine Rolle, mit welchen Absichten du wirklich zu uns gekommen bist?«
    »Es wäre bedeutungslos, wenn es nicht einen besonderen Umstand gäbe«, sagte ich. »Ich habe in meinen Körperplatten eine Übertragungsanlage eingebaut, über die Hergo-Zovran ständig auf dem Laufenden gehalten wurde. Als ihr mir jedoch angeboten habt, die Informationssperre fallen zu lassen, habe ich das Gerät abgeschaltet, damit der Türmer keine Daten erhält, die er gegen euch verwenden könnte. Allerdings weiß er nicht, dass ich die Verbindung sabotiert habe. Er muss annehmen, dass ihr sie unterbrochen habt. Das könnte für ihn so aussehen, dass ihr einiges zu verbergen habt.«
    »Ferry hatte also recht mit seiner Behauptung, du würdest unser Vertrauen nicht missbrauchen«, sagte Jennifer. »Leider könnte genau dieser Vertrauensbeweis jetzt zum Bumerang für uns werden.«
    »Nicht, wenn Goran sich beim Türmer für uns einsetzt!«, sagte Ronald. »Können wir uns auf dich verlassen, Goran, auch ohne dir die Bedeutung deiner Mission in allen Einzelheiten vor Augen zu halten? Von dir könnte der Fortbestand unserer Zivilisation abhängen.«
    »Ich werde mein Bestes geben«, versprach ich. Ich verschwieg die Bedenken, die mir in diesem Moment kamen, denn ich wollte ihm die Illusion nicht rauben, dass mein Wort allein irgendwelches Gewicht vor dem Türmer hätte.
    In einer kurzen Linearetappe erreichten wir den Mars. Ein schnelles Beiboot brachte mich zur Oberfläche des vierten Planeten hinunter und setzte mich vor der Neunturmanlage ab.
    Meine Heimkehr hatte ich mir, wenn überhaupt, anders vorgestellt.
    Ich erstattete dem Türmer Bericht, erzählte ihm die Geschehnisse von dem Moment an, als ich das Übertragungsgerät abgeschaltet hatte, und vergaß nicht, besonders auf die Verhandlungsbereitschaft des Ersten Terraners hinzuweisen.
    »Es wäre unlogisch, mir gegenüber den Willen für Gespräche mit der Botschafterin der Entelechie zu bekunden und sie danach entführen zu lassen, Türmer«, sagte ich abschließend. »Das ergäbe keinen Sinn. Die Reaktion der Terraner auf die Entführung Baya Gheröls hat mir gezeigt, dass sie ehrlich erschüttert waren. Sie haben nichts damit zu tun.«
    »Deine Aussage ist ohne entelechischen Wert«, erwiderte Hergo-Zovran. »Ich könnte einfach sagen, dass die Terraner dich nur zu wissen lassen brauchten, was sie wollten. Aber da du für sie Partei ergriffen hast, würdest du das allein nicht akzeptieren. Ich kann dir die Schuld der Terraner beweisen.«
    Der Türmer ließ den gefangenen Entführer vorführen. Der Mann berichtete freimütig.
    »Meine Leute und ich haben im Auftrag der LFT gehandelt. Wir sollten Baya Gheröl befreien und sie in Sicherheit bringen. Das ist uns gelungen. Macht mit mir, was ihr wollt. Foltert oder tötet mich.«
    Bevor er wieder abgeführt wurde, rief er hasserfüllt: »Tod allen Loowern!«
    Ich war erschüttert.
    »Was sagst du dazu?«, wollte der Türmer von mir wissen.
    »Meine Meinung könnte an deiner Einstellung ohnehin nichts ändern«, antwortete ich. »Die Aussage des Gefangenen spricht eindeutig gegen die Terraner. Es bedarf nicht des entelechischen Denkens, um zu diesem Schluss zu kommen. Aber ich kann es trotzdem nicht glauben. Es muss sich um ein Missverständnis handeln.«
    »Ich war darauf vorbereitet, dass du diese Meinung äußerst. Wie du selbst erkannt hast, ist sie für mich ohne Bedeutung«, sagte der Türmer. »Ebenso wenig beeindruckt es mich, dass die Terraner ausgerechnet dich als Unterhändler geschickt haben. Wissen sie, dass du ein Entarteter bist, Goran?«
    »Es ergab sich nicht, ihnen das zu sagen«, antwortete ich reserviert. »Benötigst du mich noch, Türmer?«
    »Möchtest du denn zu den Menschen zurückkehren?«
    »Ich will nicht derjenige sein, der ihnen die schlechte Nachricht überbringt«, antwortete ich.
    »Dann hätte ich in der Neunturmanlage Verwendung für dich. Ich möchte, dass du dich um Bayas Familie kümmerst. Wir behalten sie vorerst hier, um sie nicht den Repressalien ihrer Artgenossen auszusetzen. Übernimmst du ihre Betreuung?«
    Ich hatte keinen Grund, dies abzulehnen, und begab mich in den Westturm. Ich ließ mich von Haman Gheröls Helk zum Schauplatz der Entführung bringen und mir von ihm den Hergang schildern.
    Danach glaubte ich noch weniger, dass die Entführer im Auftrag der terranischen Regierung gehandelt hatten. Der sinnlose Waffeneinsatz, die plumpe Vorgehensweise, die eine

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