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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Entdeckung förmlich herausforderte – das trug einfach nicht die Handschrift des Ersten Terraners und seiner Vertrauten.
    Über den Helk ersuchte ich Hergo-Zovran um eine Unterredung mit dem gefangenen Entführer, doch der Türmer sah keinen Sinn darin und verweigerte sie mir. Ich konnte ihn sogar verstehen, für ihn war der Beweis eindeutig erbracht. In meinen Augen waren es nur unzureichende Indizien. Andererseits war mir auch klar, dass dieser Vorfall die Geduld des Türmers überstrapaziert hatte.
    Die Entführung an sich war von geringerer Tragweite. Für mein Volk ging es um das Auge, um den Schlüssel zur Materiequelle. Auch wenn ich den Wert und die Bedeutung dieses Objekts nicht mehr abschätzen konnte, seit ich das entelechische Denken verloren hatte, war mir bewusst, dass mein Volk jeden Einsatz für das Auge wagen würde.
    Ich ließ mich von dem Helk zu Haman Gheröl, seiner Frau und der älteren Tochter bringen. Haman wurde bei meinem Anblick geradezu aggressiv. Er beruhigte sich auch nur äußerlich, als sein Helk ihm erklärte, wer ich war.
    »Wie ist es auf der Erde?«, fragte Aldina Feyrön mich fast sehnsüchtig.
    »Ich habe nicht viel zu sehen bekommen«, gestand ich. »Alles scheint unverändert zu sein. Auf dem Mars tut sich mehr als auf Terra. Die Entführung Ihrer Tochter könnte schlimme Folgen haben, die Lage ist äußerst gespannt.«
    Aldina warf ihrem Mann einen unsicheren Blick zu. »Baya geht es doch gut, nicht wahr? Ihr wird nichts zustoßen?«
    »Baya ist in Sicherheit!«, sagte Haman überzeugt.
    »Sie waren dabei, als Ihre Tochter entführt wurde«, wandte ich mich an ihn. »War es Ihnen nicht möglich, Baya zu helfen? Konnten Sie nicht verhindern, dass man das Mädchen vor Ihren Augen verschleppt hat?«
    »Was geht Sie das an?«, schrie er. »Euch Loower trifft dieser Verlust natürlich hart, weil ihr mit Baya eine willige Sklavin verloren habt. Ich bin jedenfalls froh, dass Baya nicht mehr in eurer Gewalt ist.«
    Ließ sich daraus auf eine Mittäterschaft schließen? Ich konnte mir zumindest vorstellen, dass Haman sich passiv verhalten hatte, als er sah, dass Terraner Baya fortbrachten.
    Ich erzählte ihm von Hergo-Zovrans Ultimatum.
    »Wenn die Frist abgelaufen ist und Ihre Tochter nicht auftaucht, wird ein Krieg zwischen unseren Völkern unabwendbar!«, fügte ich hinzu. Ich hoffte, ihn damit zur Zusammenarbeit zu bewegen. Doch er reagierte völlig anders.
    »Es wird Zeit!«, rief er leidenschaftlich. »Ich kann es kaum erwarten, dass die Liga sich zum Handeln entschließt und euch aus dem Solsystem jagt. Und jetzt belästigen Sie uns nicht länger. Oder soll ich Sie ebenfalls hinausprügeln?«
    Eine so aggressive Haltung hätte ich nicht erwartet. Selbst Lank-Grohans Aussage über Haman Gheröls cholerischen Charakter hatte mich nicht darauf vorbereitet. Haman schien Grund zu der Annahme zu haben, dass die momentane Entwicklung uns schadete und seinem Volk entgegenkam.
    Was gab ihm solche Selbstsicherheit? Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass dieser Mann über die Hintergründe der Entführung wusste.
    Ich meldete meinen Verdacht dem Türmer und bat ihn, intensivere Nachforschungen anstellen zu dürfen. Aber Hergo-Zovran beantwortete den Anruf des Helks nicht einmal.
    »Du schaffst nicht, was nicht einmal Lank-Grohan gelungen ist«, sagte Haman Gheröls Helk, der auf ›Progressiven Dialog‹ programmiert war. »Dabei hatte der Psychologe über vierzehn Intervalle Zeit. Dir bleibt nur noch weniger als ein Sechstelintervall, Goran.«
    Trotzdem gab ich meine Bemühungen nicht auf, und schließlich brachte ich den Türmer dazu, mir wenigstens die Erlaubnis für eine Konfrontation Hamans mit dem Entführer zu geben.
    Ich wusste selbst nicht, was ich mir davon versprach. Es war nur so eine Idee, und ich wollte nichts unversucht lassen.
    Schon Boyt Margors erste Recherchen ergaben, dass er mit Bayas Entführung ins Schwarze getroffen hatte. Die Loower machten die Terraner dafür verantwortlich und hatten ein Ultimatum gestellt. Doch Margor wollte den Konflikt weiter anheizen.
    Er begab sich in den Westturm der Anlage auf dem Mars, um sich mit Haman Gheröl zu treffen. Haman war im Augenblick sein wichtigster Paratender, denn er sollte die Vernichtung der Neunturmanlage realisieren. Margor hatte die entsprechende Bombe schon in seiner Großklause, er musste Haman nur noch entsprechend konditionieren.
    Margor materialisierte am Treffpunkt. Er brauchte nicht lange zu warten.
    »Was

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