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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Abenteuer und Entdeckungen.
    Pentergalls Gedanken wurden unterbrochen, denn in diesem Augenblick entdeckten ihn einige Wynger und machten ihre Artgenossen durch bewundernde Zurufe auf den Jungen aufmerksam.
    Pentergall stand stolz da, förmlich von den Tieren zugedeckt. Die Arimäer waren die schönsten Vögel auf Bostell, und Pentergall war von Anfang an entschlossen gewesen, ihr Zutrauen zu gewinnen.
    Dutzende Wynger umringten ihn, bildeten aber eine Gasse, durch die seine Nährmutter Baldana auf ihn zutrat. Sie hatte den Kopf erhoben, zeigte ihre Freude aber nicht.
    »Ich wusste, dass du es eines Tags schaffen würdest«, sagte sie sanft.
    Pentergall errötete, denn ihre Worte erinnerten ihn an all die Fehlschläge, die er erlitten hatte. Vögel symbolisierten die Freiheit und den uralten Traum vom Fliegen. Je enger die Beziehung eines Wyngers zu diesen Tieren wurde, desto näher kam er der Freiheit, desto stärker entwickelt war sein Gefühl für das Losgelöstsein vom Boden. Gewiss, es war eine uralte Religion, aber sie durchdrang die Zivilisation mit ungebrochener Intensität.
    Pentergall hörte auf, sich auf die Arimäer zu konzentrieren, und sie stoben als Farben sprühende Federwolke davon. Die Wynger verliefen sich wieder, die Kunde von Pentergalls Erfolg machte schnell die Runde, und einige improvisierte Feiern begannen. Dies war nicht die erste Expedition nach Bostell und die Sorglosigkeit der Wynger deshalb durchaus verständlich. Jeder wusste, wie es auf diesem Mond aussah. Hier gab es keine Gefahren.
    Baldana war als Einzige bei Pentergall geblieben. »Ich hatte schon befürchtet, dass du es nie schaffen würdest«, gestand sie leise und strafte damit ihre vor den anderen ausgesprochene Behauptung Lügen.
    Pentergall hockte sich auf ein Ausrüstungspaket und schlug die Beine übereinander. »Wahrscheinlich habe ich so lange gebraucht, weil ich nicht an die alten Mythen glauben kann«, sagte er nachdenklich. »Ich liege oft lange wach und denke nach.«
    »Ich weiß, dass du grübelst«, erwiderte Baldana besorgt. »Kommandant Kerpron von den Doprern hat mich deshalb schon angesprochen. Er meint, dass dir dieser Wesenszug zum Nachteil gereichen könnte.«
    »Ist es ein Verbrechen, wenn jemand nachdenkt?«
    »Im Gegenteil. Lediglich, wenn unsere Herkunft und unsere Bestimmung Gegenstand deiner Überlegungen sind, wird es gefährlich.«
    Pentergall lachte laut auf. »Kerpron kann mich nicht daran hindern, über den Sinn meines Daseins nachzudenken. Ich wette, er macht sich mehr Gedanken als ich.«
    »Dafür sind die Doprer da!«
    Pentergall antwortete seiner Nährmutter nicht. Er wusste genau, dass die Diskussion in einen handfesten Streit ausarten würde, wenn er sie nicht rasch beendete. Baldana war zu konservativ.
    Er fragte sich, warum die meisten Wynger mit den alten Mythen als Erklärung für ihr eigenes Leben zufrieden waren. Diese Geschichten steckten voller Widersprüche, einige davon sprachen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen Hohn. Trotzdem klammerten sich die Wynger daran. Wahrscheinlich in Ermangelung eines geeigneten Ersatzes, dachte der junge Mann sarkastisch.
    Er sagte Baldana, dass er sich noch in der Umgebung umsehen wollte, und verließ das Lager.
    Als er die ersten Büsche erreichte, geschah es. Am Himmel über Bostell zeigte sich ein helles Leuchten. Pentergall blieb wie angewurzelt stehen und starrte nach oben. Aus der Richtung des Lagers erklangen erschreckte Rufe. Das Licht breitete sich aus wie ein Flächenbrand. Es wurde so intensiv, dass es die Sonne, Välgerspäre und die Monde überstrahlte. Pentergalls Herz schlug heftig. Er hatte so etwas bisher nie erlebt. Aber schon nach wenigen Augenblicken hatte er sich wieder unter Kontrolle und überlegte, ob es für dieses Ereignis eine wissenschaftliche Erklärung gab. Die Konstellationen zwischen Välgerspäre und seinen siebenundvierzig Monden waren derart verwoben, dass es zu den eigenartigsten Lichterscheinungen kam. Das Leuchtphänomen konnte ein Naturereignis sein. Allerdings war diese Erklärung mehr als dürftig, gestand Pentergall sich ein. Die Astronomen hatten die Bahnen der Monde berechnet, es war genau bekannt, wann ein Mond aufging und wann Finsternisse eintraten. Auf Bostell war um diese Zeit weder der eine noch der andere Vorgang zu erwarten.
    Pentergall eilte ins Lager zurück, um wieder bei den anderen zu sein.
    Unsinnige Überlegungen gingen ihm durch den Kopf. Vielleicht kam es zu einer mondumspannenden

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