Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Katastrophe, bei der die Atmosphäre von Bostell verbrannte.
    Aber die Erscheinung am Himmel wirkte nicht wie ein chemischer Prozess. Außerdem machte das Licht trotz seiner Helligkeit keinen gefährlichen Eindruck.
    Pentergall schaute sich nach dem Kommandanten und den Wissenschaftlern um und sah sie zwischen den Wohnkuppeln stehen und zum Himmel blicken. Sie diskutierten aufgeregt. Aus den Kuppeln, die vor wenigen Tagen aufgebaut worden waren, strömten weitere Wynger auf den freien Platz.
    Pentergall begab sich zu den Wissenschaftlern, denn ihn interessierte, was sie von der Erscheinung hielten. Ihm schlug aber nur Ratlosigkeit entgegen.
    Kerpron ließ Sicherheitsvorkehrungen treffen. Um die 1-KÄNAR entstand ein Schutzschirm.
    In der Lichtwolke am Himmel bildete sich ein dunkler Punkt, der schnell größer wurde. Es sah aus, als würde etwas auf Bostell herabsinken. Die Umrisse dieses Körpers waren schwer zu bestimmen, denn es tat den Augen weh, in das Licht zu blicken.
    Die Mondoberfläche vibrierte, als würde Bostell von unerklärlichen Kräften geschüttelt.
    »Ein Mondbeben!«, rief einer der Wissenschaftler entsetzt.
    »Wie kommst du darauf?«, fuhr Kerpron den Mann an. »Ihr Wissenschaftler behauptet stets, dass es auf Bostell keine Beben mehr geben könne.«
    »So sicher kann man da nie sein«, antwortete der Gerügte.
    Pentergall wunderte sich über diesen kurzen Dialog, denn es war offensichtlich, dass das Beben nicht von geologischen Vorgängen ausgelöst wurde, sondern von der Erscheinung am Himmel. Weigerten die Wissenschaftler sich, das anzuerkennen, weil es keine vernünftige Erklärung dafür geben konnte?
    Die Erschütterungen hielten an. Sie waren nicht so heftig, dass sie Zerstörungen ausgelöst hätten.
    Es ist wie mit dem Licht, dachte Pentergall. Niemand hat den Eindruck, dass die Entwicklung gefährlich werden könnte.
    Gleichzeitig ertönte eine Stimme. Es war nicht festzustellen, woher sie kam, aus dem Boden oder vom Himmel – aber später erfuhren die Mitglieder der Expedition, dass sich dieses Phänomen gleichzeitig auf allen von Wyngern bewohnten oder besuchten Monden ereignet hatte.
    »Wynger!«, donnerte die Stimme so laut, dass sie Pentergall regelrecht erschütterte. »Ihr habt euch in diesem einzigartigen System, das ihr Torgnisch nennt, niedergelassen, ohne zu bedenken, dass es der Sitz einer alles umfassenden Macht ist.«
    Einige Expeditionsmitglieder gerieten in Panik und rannten ziellos aus dem Lager, andere warfen sich zu Boden. An den Eingängen zu den Kuppeln entstand Gedränge, weil viele Wynger in die Gebäude fliehen wollten, als könnten sie dort der Stimme entkommen.
    Pentergall blieb ruhig. Er fühlte sich von einem stillen Triumph beseelt. Er hatte schon immer gewusst, dass die alten Mythen die Existenz der Wynger nicht zu erklären vermochten. Es musste einfach eine Macht geben, die für alles verantwortlich war.
    »Das Torgnisch-System ist die Nabe eines unermesslichen Rades, des Alles-Rads«, fuhr die durchdringende Stimme fort. »In der Entwicklung eurer Zivilisation habt ihr nun einen Stand erreicht, der es euch erlaubt, dem Alles-Rad zu dienen.«
    Pentergall hielt die Augen geschlossen und konzentrierte sich nur auf die Stimme.
    »Einige Berufene unter euch werden künftig meine Anweisungen entgegennehmen. Wenn ihr nach den Regeln des Alles-Rads lebt, werdet ihr eine große Zukunft haben.«
    Das Mondbeben ebbte ab, das schwarze Gebilde in der Lichtwolke verschwand, und der Himmel nahm allmählich wieder die gewohnte Farbe an. Noch immer standen die Wynger wie erstarrt, keiner wagte zu reden.
    Pentergall war sicher, dass er diesen Tag niemals vergessen würde. Später erfuhr er, dass einige Raumschiffe der Wynger seltsame Objekte geortet hatten, die sich in Richtung Välgerspäre bewegten und dort, unbeeindruckt von der alles zerstörenden Schwerkraft, in die Atmosphäre eingetaucht waren.
    Eine Macht, die sich auf eine Höllenwelt wie Välgerspäre wagen konnte, musste wirklich umfassend sein. Wenn es für die Wynger noch eines Beweises für die Existenz des Alles-Rads bedurft hätte – das wäre er gewesen.
    Von da an hielt sich die Vermutung, dass der Sitz des Alles-Rads Välgerspäre sein könnte.
    Laire fand schnell heraus, dass die Wynger ein entwicklungsfähiges Volk waren. Sie nutzten das ihnen zur Verfügung gestellte Wissen in einem Umfang und in einer Schnelligkeit, wie er es kaum zu hoffen gewagt hatte. Probleme bereiteten ihm lediglich die

Weitere Kostenlose Bücher