Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Diese Laune der Natur hatte nicht verhindern können, dass sich mehrere kleine Materiewolken abgesondert hatten. Sie waren von der Schwerkraft des Gigantplaneten angezogen worden und bildeten nun seine Monde.
    Während Laire die Daten mit der ihm eigenen Gründlichkeit studierte, fiel ihm etwas auf, was schließlich den Ausschlag dafür gab, das entdeckte System als Versteck für die PAN-THAU-RA auszuwählen: Auf den Monden des Großplaneten lebten die Angehörigen einer jungen raumfahrenden Zivilisation!
    Laire war sich dessen bewusst, dass er die Suche nach seinem Auge keineswegs allein bewältigen konnte, ganz abgesehen davon, dass seine Anwesenheit an Bord der PAN-THAU-RA aus vielen Gründen unerlässlich war. Da er nicht wusste, ob es ihm gelingen würde, jemals Biophore-Wesen zu züchten, die für ihn das Auge suchen konnten, brauchte er die Hilfe anderer Intelligenzen. Noch wusste er nicht, wie er Fremde dazu bewegen konnte, für ihn zu arbeiten, aber dieses Problem würde er lösen, sobald er am Ziel angelangt war.
    Seine fieberhafte Tätigkeit ließ ihn oft vergessen, dass er nach wie vor allein war. Trotzdem gab es Stunden der Selbstbesinnung, in denen er, von Verzweiflung überwältigt, in der Zentrale hockte, eine verstümmelte Hand in der ausgebrannten Augenhöhle und darüber nachdenkend, warum die Urprogrammierung ihn davon abhielt, seiner unseligen Existenz ein Ende zu bereiten. An Bord der PAN-THAU-RA gab es viele Roboter, aber sie ähnelten mehr dem konischen Tork als Laire. Er wusste, dass er sich in einer Beziehung von allen Robotern unterschied, die ihm bisher begegnet waren: in seiner Fähigkeit, objektiv und bewusst über seine Existenz nachzudenken und die damit verbundenen Umstände gefühlsmäßig zu verarbeiten.
    Ein paarmal hatte Laire versucht, ihm ebenbürtige Roboter zu bauen. Dank der perfekten Ausrüstung der Lager der PAN-THAU-RA war es ihm gelungen, überaus komplizierte Maschinen zu konstruieren, von denen jede über erstaunliche Fähigkeiten verfügt hatte. Doch es waren ausnahmslos seelenlose Automaten gewesen. Laire besaß nicht das entscheidende Wissen jener, die ihn geschaffen hatten. Aus Enttäuschung über die Fehlschläge hatte er den größten Teil der von ihm gebauten Roboter wieder zerstört.
    Auch diese Phase seiner Existenz gehörte der Vergangenheit an. Nun war es für ihn wichtig, das Sporenschiff von einem Versteck ins andere zu bringen. Laire wollte sich nicht damit begnügen, die PAN-THAU-RA in einem abgelegenen Winkel dieser Galaxie zu verbergen, sondern er war entschlossen, noch einen Schritt weiterzugehen. Er würde die PAN-THAU-RA in den Hyperraum versetzen.
    Die dazu ausersehene Stelle lag nahe jenem besonderen System. Im Hyperraum würde er nicht nur vor eventuell erscheinenden Mächtigen sicher sein, er konnte zudem unbeobachtet jene fremden Raumfahrer beeinflussen, die er als seine zukünftigen Helfer ausersehen hatte. Zunächst aber galt es, den Ortswechsel vorzunehmen. Laire war überzeugt davon, dass er die PAN-THAU-RA steuern konnte. Das eigentliche Problem war eine innere Schranke, die er überwinden musste. Solange er zurückdenken konnte, hatte er den Mächtigen gedient. Nun stand er im Begriff, etwas zu tun, was indirekt gegen die Mächtigen gerichtet war, ja sogar gegen seine Erbauer von jenseits der Materiequellen.
    Aber er wollte das Schiff eines Tages zurückgeben, dachte er trotzig. Es kam ihm nur darauf an, sein Auge zu finden. Sobald es wieder in seinem Besitz war, wollte er in das Gebiet jenseits der Materiequellen gehen und den Mächtigen dort erklären, warum er so und nicht anders hatte handeln müssen. Zweifellos würden sie ihn verstehen und ihn nachsichtig behandeln.
    Er wusste, dass sein linkes Auge ihm innerhalb des Hyperraums fehlen würde, denn es war hervorragend geeignet, sich in der übergeordneten Dimension zu orientieren. Trotzdem würde er auch mit dem ihm verbliebenen Auge zurechtkommen und gewisse Anfangsschwierigkeiten überwinden.
    Laire zögerte dennoch lange, bis er sich an den Hauptkontrollen niederließ, um die entscheidenden Schaltungen vorzunehmen. Als er anfing, spürte er förmlich, wie das gewaltige Schiff sich zu bewegen begann. Es war, als rührte sich ein riesiges Tier im Schlaf. Unwillkürlich zog Laire die ausgeglühten Fingerstummel von den Kontrollen zurück, er wartete auf ein vorher nicht einkalkuliertes Ereignis. Womöglich hatte Bardioc Sicherheitsschaltungen installiert, die nun wirksam wurden.
    Doch

Weitere Kostenlose Bücher