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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vorgängen im Ringsystem des sechsten Planeten nichts wissen zu lassen. Während die Terraner damit zu tun hatten, die außer Rand und Band geratenen Segmente unter Kontrolle zu bringen, hatte ein Bauteil unbemerkt alle Hangarschleusen für die Beiboote geöffnet und war nun dabei, die Flugkörper durch Katapultstarts in den Ring hinauszuschießen. Bis es den Menschen gelang, dieses Segment einzufangen, das sich in aussichtsloser Lage ›kampflos‹ ergab, trieben bereits zwei mal neun unbemannte Flugkörper durch den Raum. Nistor hörte den Ersten Terraner Tifflor den Befehl an die patrouillierenden Kugelraumer geben, die verräterischen Loower-Beiboote wieder einzufangen.
    Inzwischen war das Lebenserhaltungssystem der GONDERVOLD wiederhergestellt. Die Terraner konnten sich ihrer Druckanzüge entledigen oder zumindest die Helme öffnen. Wirklich normale Bedingungen herrschten aber nur außerhalb des Einflussbereichs zweier Segmente, die auf verwirrendem Kurs durch das Schiff glitten und ihre Umgebung mit verschiedenartiger Strahlung durchsetzten, die recht eindrucksvolle Phänomene hervorrief.
    Terraner in ihrer Nähe litten vorübergehend unter Wahnvorstellungen und Konfusion. Kunststoffe einer bestimmten Art verloren ihre Festigkeit, wurden weich oder flüssig oder zerfielen zu Staub. Es kam zu Funkstörungen, die eine Verständigung über weitere Strecken unmöglich machten.
    Nistor ließ die beiden Segmente ihr Unwesen treiben, bis die Terraner die Geduld verloren und beschlossen, die verrückt spielenden Roboter abzuschießen. Da es sich bei diesen beiden Bauteilen um zwei der mit einem starken Waffensystem ausgestatteten Einheiten handelte, hätten sie sich durchaus zur Wehr setzen können. Doch dieses Risiko ging Nistor nicht ein. Er hatte ohnehin sehr viel erreicht und ließ beide Segmente ohne Gegenwehr in die Hände der Terraner fallen.
    Danach beschloss der Helk, den Menschen an Bord eine Ruhepause zu gönnen und seine Verwirrungstaktik weniger spektakulär fortzusetzen, nämlich als geschlossene Einheit und im Dialog.

28.
    Julian Tifflor atmete merklich auf, als er den großen Laderaum im Heck der GONDERVOLD betrat und sah, wie das letzte Segment mit dem Helk verschmolz.
    »Ihr habt die Prüfung bestanden«, sagte Nistor. »Ich kenne außer den Loowern kein Volk, das dieser Bewährungsprobe gewachsen gewesen wäre. Ihr Terraner seid würdig, mir dienen zu dürfen.«
    Tifflor blieb vor Überraschung der Mund offen. Die Männer in seiner Begleitung brachten die Strahler in Anschlag. Die Wachmannschaften gingen hinter den fahrbaren Geschützen in Stellung.
    »Nicht schon wieder«, sagte Skotur mit blassem Gesicht. »Nach den bisherigen Erfahrungen dürfte es nach dem Zusammenschluss aller Segmente zu keinem Fehlverhalten mehr kommen.«
    Im Widerspruch zu dieser Behauptung verkündete Nistor jedoch: »Dient mir, verehrt mich – und meine Glorie wird euch erleuchten!«
    »Er scheint sich für einen Gott oder so was zu halten«, raunte der Erste Terraner so leise, dass der Translator nicht übersetzte. »Ist es möglich, dass Nistor die Schiffsbesatzung auf diese Weise unterdrückt hat? Das würde ihre Teilnahmslosigkeit und ihr Schweigen erklären.«
    »Ich bin am Ende meiner Weisheit«, gestand der Robotspezialist Skotur. »Ich werde aus dem Helk einfach nicht schlau.«
    Das walzenförmige Gebilde gab eine Reihe von Geräuschen von sich, die der Translator ignorierte, weil sie offenbar nicht der loowerischen Sprache entstammten.
    »Wo bleibt eigentlich Thaty?«, drängte Skotur wieder. »Sie haben den Psychologen vor mehr als vierundzwanzig Stunden angefordert, Tifflor.«
    »Wunderdinge können wir nicht erwarten«, gab der Erste Terraner zurück. »Thaty versteht einiges von loowerischer Entelechie, aber mit verrückten Helks hatte auch er noch nicht zu tun.«
    »Ich bin wieder da!«, sagte Nistor. »Es wäre bedauerlich, wenn ich in der Phase der Koordinierung und Neuorientierung gesprochen hätte. In diesem Fall vergesst das Gehörte wieder. Jetzt stehe ich zu eurer Verfügung.«
    »Dann können wir dort fortfahren, wo wir unterbrochen wurden?«, fragte Tifflor hoffnungsvoll.
    »Ihr wolltet, dass ich mich dezentralisiere. Soll ich es tun?«
    »Nein!«, rief Skotur entsetzt. »Das kann nicht wahr sein! Der Helk scheint gar nicht zu wissen, dass er uns mit seiner Dezentralisierung einen Tag lang in Atem gehalten hat.«
    »Besser nicht daran rühren«, schlug Tifflor vor. Er wollte noch etwas hinzufügen,

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