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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Halber! Ich habe über einem technischen Problem gebrütet, und du hast mich mit der Frage gestört, ob ich neue Tricks aushecke, um an die Alkoholvorräte heranzukommen. Das hat mich überhaupt erst auf den Gedanken gebracht.«
    »Diese Behauptung ist unerhört!«, erboste sich der um einen Kopf kleinere und nur halb so schwere Verser.
    »Still!«, befahl Rassa.
    Sie hatten die Kommandozentrale der Station durchflogen und landeten auf der Konsole unterhalb einer Wandklappe. »Ich kann das Tropfen des undichten Hahnes hören«, flüsterte Rassa fast ehrfürchtig und leckte sich die Lippen. »Es hat mich immer schon gereizt, die Schnapsorgel zu sehen, obwohl die Kommandantin die Bar abschließt. Hast du mal einen Blick auf die Batterie von Zapfhähnen geworfen, Kleiner? Aber wie herankommen, ohne das Schloss zu knacken?«
    »Ich bin sicher, du hast eine Lösung für das Problem gefunden«, sagte Verser abfällig. »Ich frage mich nur, warum du mich in diese Sache hineinziehst.«
    »Du hast mich auf die Idee gebracht! Außerdem brauche ich jemanden, der auf mich aufpasst und mich nach Hause bringt. Siehst du diesen Schlauch? Ihn werde ich durch das Schlüsselloch einführen und unter dem tropfenden Hahn in Stellung bringen. Dann brauche ich nur kräftig zu saugen – und schon fließt der Nektar.«
    Rassa schickte sich gerade an, zum Klappenschloss hochzufliegen, als er plötzlich von Verser gepackt wurde. Er wollte schon entsprechend ungehalten reagieren, als er den Grund für die Aufregung seines Teamgefährten sah.
    In der Kommandozentrale waren wie hingezaubert vier Männer und zwei Frauen erschienen. Während die anderen in ihren unauffälligen Kombinationen durchschnittlich aussahen, stach einer der Männer deutlich ins Auge. Er war nicht nur größer als die anderen und ungewöhnlich schlank, er war geradezu unproportioniert. Der kurze Oberkörper mit dem hervortretenden Brustkorb stand in krassem Gegensatz zu den dünnen Armen. Sein Gesicht war jungenhaft, was durch die hohe, vorgewölbte Stirn unterstrichen wurde. Der Blick seiner dunklen Augen wirkte stechend; der kleine Mund bildete einen geraden Strich; die leicht nach unten gezogenen Mundwinkel signalisierten Gefühlskälte.
    Die anderen Männer und die beiden Frauen hatten dagegen apathisch wirkende Gesichter. Sie blickten sich scheu um, als sei ihnen diese Umgebung fremd. Die Strahler in ihren Händen muteten wie Spielzeug an, mit dem sie nichts anzufangen wussten.
    »Sieh, was der Lange in der Hand hat«, raunte Rassa seinem Kameraden zu. »Hast du so etwas schon gesehen? Das scheint keine Waffe zu sein, eher ein Spezialsichtgerät. Ich würde liebend gern …«
    »Nicht!« Verser verstärkte seinen Griff um Rassas Schulter. »Keine Dummheiten, Bulle. Wir müssen erst sehen, was in dieser Situation das Beste ist.«
    »Mir ist schon klar, dass sie Eindringlinge sind, die auf DUCKO nichts zu suchen haben«, flüsterte Rassa säuerlich. »Aber wenn wir Alarm schlagen, werden sie auf die gleiche Weise flüchten, wie sie gekommen sind. Offenbar haben sie eine Art Fiktivtransmitter.«
    »Oder sie sind teleportiert«, sagte Verser. »Fällt dir an dem langen Dünnen mit dem Kindergesicht nichts auf? Du hast seine Beschreibung bekommen. Er ist an die hundert Jahre, was für terranische Verhältnisse recht alt ist.«
    Rassa wollte schon aufbrausen und sagen, dass der Halbe spinne – da fiel bei ihm der Galax. Je länger er den Mann mit dem auf unbestimmte Weise uralt wirkenden Jungengesicht beobachtete, desto sicherer wurde er sich.
    »Steht mir nicht im Weg herum!«, herrschte der Mann seine Begleiter an. »Behaltet den Eingang im Auge. Wenn jemand auftaucht, schießt sofort!«
    Das war Boyt Margor!
    Rassa fiel auf, dass die Kombination des Gäa-Mutanten am Hals aufklaffte. Ein grünlich schillernder Gesteinsklumpen war zu sehen, den er als Schmuckstück trug. Oder war es mehr als nur Schmuck? Seine Begleiter schienen den Stein immer wieder anzuschauen.
    »Wir müssen ihn dingfest machen!«, beschloss Vavo Rassa.
    Margor machte sich am Hauptschaltpult zu schaffen und ließ seine Spinnenfinger über Eingabefelder gleiten.
    »Zu gefährlich«, widersprach Verser. »Margor scheint Informationen aus den Speichern abrufen zu wollen. Das wird ihn für eine Weile beschäftigen, hoffentlich lange genug, bis Verstärkung hier ist. Ich melde mich über die Notfrequenz bei der Kommandantin.«
    Rassa nickte. Er beobachtete Margors fünf Begleiter und stellte fest, dass

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