Silberband 106 - Laire
möglich, seinen Standort so blitzschnell zu wechseln? Wie kam es, dass er in letzter Zeit überall und nirgends zu sein schien? Wieso hatte er in der Neunturmanlage auf dem Mars erscheinen können?
War das Auge die Antwort?
Tifflor war geneigt zu glauben, dass zwischen Margors atemberaubenden Fähigkeiten und dem Auge ein Zusammenhang bestand. Der Gäaner war bestimmt kein Teleporter, er war es nie gewesen. Das hatten Howatzer, Vapido und Eawy ter Gedan mit absoluter Sicherheit behauptet, und sie hätten es wissen müssen.
Erst seit Margor das Augenobjekt an sich gebracht hatte, schien er überall und nirgends fast gleichzeitig zu sein. Das Auge musste ihm zu seinen paranormalen Gaben zusätzlich eine an Teleportation grenzende Fähigkeit verliehen haben. Es gab einige Fälle, wo sich Boyt Margor scheinbar in Luft aufgelöst hatte …
Aber was hatte Margor ausgerechnet auf DUCKO zu suchen? Falls er zuvor nicht gewusst hatte, dass dort ein Loowerschiff festgehalten wurde, nun wusste er bestimmt Bescheid.
»Es ist zum Verzweifeln«, hörte Julian Tifflor Thaty sagen. »Von Nistor sind keine vernünftigen Antworten mehr zu bekommen. Als ich herausfand, dass er dem entelechischen Denken nicht so sehr unterworfen ist wie seine Erbauer, da glaubte ich, dass es eigentlich leicht sein müsste, mit ihm zurechtzukommen. Aber das hat sich als trügerisch erwiesen.«
»Es ist schon wahr.« Tifflor nickte zögernd. »Nistor hat uns kein Glück gebracht.«
»Wünschen die Terraner eine umfassende Definition des Begriffs Glück?«, erkundigte sich der Helk.
»Vergiss es, Nistor«, sagte Thaty schroff. An Tifflor gewandt, fügte er hinzu: »Sie haben vor einiger Zeit erwähnt, dass Sie froh wären, den Helk auf elegante Weise loszuwerden. Damals wollte ich davon nichts wissen. Aber jetzt stimme ich Ihnen zu.«
Tifflor lächelte plötzlich. »Wer weiß, Thaty, vielleicht findet sich bald ein Abnehmer für den Helk«, sagte er. »Ich habe so eine Ahnung, dass es einen Interessenten für ihn gibt. Und das bringt mich auf eine Idee!«
»Darf ich fragen, worauf Sie hinauswollen?«, erkundigte sich der Psychologe verständnislos. »Wollen Sie Nistor den Loowern zuspielen?«
»Das wäre wohl das Unvernünftigste, was wir tun könnten«, antwortete Tifflor. »Aber es gibt noch jemanden, der sich für Nistor zu interessieren scheint. Wenn ich richtig vermute und dieser Jemand wegen Nistor hierhergekommen ist, dann soll er ihn haben.«
»Sie reden von Margor?«
Julian Tifflor nickte.
»Ich sehe nicht ein, warum wir um Nistor buhlen sollen, wenn er uns ohnehin nur Schwierigkeiten bereitet. Sollte Margor wiederkommen, dann wird er offene Türen vorfinden.«
Nachwort
Die Vielfalt des PERRY RHODAN-Universums ist im Lauf der Jahre groß und faszinierend geworden. Wer hätte sich einst träumen lassen, als Major Perry Rhodan zum ersten Mal seinen Fuß auf den Boden des irdischen Mondes setzte, dass dieser kleine Schritt die Menschheit unseres Planeten weit hinausführen würde in die unerforschten Tiefen des Weltraums? Wie die Teile eines riesigen Puzzles fügen sich immer mehr Facetten zu einem mitreißenden spannenden Bild zusammen. Sie ergeben ein Historiengemälde unseres Universums, das mittlerweile schon in tiefer Vergangenheit beginnt und bis in die ferne Zukunft führen wird.
Wir Menschen des kleinen Planeten Erde haben nie auf einer Scheibe gelebt. Die Sonne drehte sich nie um unsere Welt, und sie steht auch keineswegs im Mittelpunkt der Milchstraße – vielleicht gerade deshalb lassen wir uns von unserem Wissensdurst immer weiter treiben. Der Drang, Neues zu erforschen, wird uns beherrschen, solange es die Herausforderung des Unbekannten gibt. Manche sagen Evolution dazu.
Zur biologischen Weiterentwicklung gehört unter anderem das Weltraumbaby, von dem in diesem Buch zu lesen war. Der Sohn von Helma Buhrlo verkörpert einen Traum, die Anpassung an unterschiedlichste Umweltbedingungen. Sind schon die Solaner eine Weiterentwicklung, Nomaden sozusagen, die sich vom planetengebundenen Leben gelöst haben und ihre Zukunft ausschließlich an Bord des Generationenschiffs SOL sehen, so geht die Natur mit dem kleinen Buhrlo noch einen Schritt weiter. Er wird nicht mehr auf die schützende Stahlhülle des Schiffes angewiesen sein, um im Weltraum zu überleben.
Eine besondere Art von Leben ist zweifellos auch der Roboter Laire. Von ihm werden wir noch viel lesen.
Und Baya Gheröl, die Siebenjährige … Ihre Schilderung hat
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