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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hervor, und auch er machte in dem Moment einen niedergeschlagenen Eindruck. »Genau wie Borl und ich«, fügte er hastig hinzu.
    »Ihr seid erwachsene Männer«, hielt ihm Rhodan entgegen. »Welchen verhängnisvollen Einfluss hat diese Frau auf euch?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Danton. »Aber ich weiß auch nicht, was ich tue, falls Demeter und ich getrennt werden.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. Er durfte darauf keine Rücksicht nehmen. Die Rettung der wyngerischen Zivilisation war wichtiger als die aus unerklärbaren Gründen überspannten romantischen Gefühle dreier erwachsener Männer.
    »Die Lage kompliziert sich«, bemerkte Bully. »Trotzdem sollten wir den Mut nicht verlieren. Vielleicht sind die Zusammenhänge mit der Materiequelle keineswegs so dramatisch, wie wir es befürchten.«
    »Ich werde in jedem Fall versuchen, eine Materiequelle zu erreichen«, sagte Rhodan ruhig.
    Bull runzelte die Stirn. »Was heißt das?«, fragte er verständnislos.
    »Wenn es die bekannten Gründe nicht gäbe, die uns zu dieser Expedition zwingen, würde ich dennoch zu den Kosmischen Burgen aufbrechen«, antwortete Rhodan. »Aus dem gleichen Motiv, das vor sechzehn Jahrhunderten Edmund Hillary nannte, als man ihn danach fragte, warum er die Gefahr auf sich nehme, den Mount Everest zu besteigen: Weil er da ist!«
    Das Ausmaß der Veränderungen in mathematischen Einheiten zu überblicken bereitete dem einäugigen Roboter keine Schwierigkeiten. Doch er wusste, dass er damit der neuen Situation nicht gerecht wurde, denn sie besaß eine rechnerisch nicht mehr erfassbare Dimension.
    Laire hatte erst nach seiner Flucht von der Ebene gelernt, Dinge auch nach metaphysischen Gesichtspunkten zu beurteilen. Er fragte sich allerdings, ob er darin genügend Übung besaß, um alle Aspekte der neuen Entwicklung ausreichend zu berücksichtigen.
    Vom nicht mathematischen Standpunkt aus betrachtet, war er von den Ereignissen überrollt worden. Daran gewöhnt, in langen Zeiträumen zu planen, sah der Roboter sich nun vor die Notwendigkeit blitzschneller Entscheidungen gestellt. Dabei besaß er nicht genügend Informationen, um das Für und Wider eines Bündnisses mit den Terranern richtig abwägen zu können.
    Dieser Mann, der Perry Rhodan hieß, wagte, von kosmischen Zusammenhängen zu reden, obwohl er nicht einmal einen Herzschlag dieses Universums erlebt hatte. Und Rhodans Artgenossen waren noch kurzlebiger – aufglühende Funken, die für einen winzigen Augenblick erstrahlten und danach erloschen.
    Waren das Wesen, die universelle Probleme begreifen konnten?
    Nie und nimmer!, beantwortete Laire seine eigene Frage.
    Trotzdem war er sich dessen nicht sicher. Warum sollten Intelligenzen kein heimliches Gespür besitzen, das ihnen einen unbewussten Einblick in rätselhafte Geschehnisse gab? Vielleicht hatten sie ein solches Talent, weil das Universum bemüht war, ihnen in der unglaublich kurzen Zeit ihres Lebens etwas von seinem Atem einzuhauchen. Vielleicht war das Leben eines Menschen wirklich nur ein Funke, eine kurz aufblitzende Erkenntnis.
    Nun gut, ich werde mit ihnen ziehen, dachte Laire erstaunt.
    Er versuchte sich vorzustellen, wie das Leben an ihrer Seite sein würde. Wahrscheinlich würden sie ihn mit ihrer wilden, ungebärdigen Art erschrecken. Aber welche Wahl blieb ihnen schon, als in dem wahnsinnig kurzen Augenblick ihrer Existenz alles in sich aufzunehmen, was sie erreichen konnten?
    Wie kamen sie überhaupt nach Algstogermaht? Auf wie viel vergangenen und vergessenen Generationen war ihr Raumfahrzeug aufgebaut, das sie BASIS nannten? Laire erschauerte, als er unbewusst etwas von dem verstand, was die Menschen antreiben mochte.
    So, wie er verzweifelt nach seinem Auge suchte, waren auch sie unterwegs, um etwas zu finden. Dabei wussten sie offenbar nicht einmal genau, wonach sie suchten.
    »Du wirst mir helfen müssen, diese Menschen zu verstehen«, wandte er sich an den Ka-zwo, seinen neuen Anhänger. Augustus neigte den Kopf zur Seite, eine Bewegung, an die Laire sich bereits gewöhnt hatte. Auf diese Weise zeigte ihm der Nachfolger des konischen Torks, dass er ihm zuhörte.
    »Ich verstehe sie selbst nicht«, gestand der Ka-zwo.
    »Aber sie haben dich gebaut.«
    »Na und? Weißt du etwas über deine Erbauer?«
    »Nur, wenn ich mich jenseits der Materiequelle aufhalte!«
    »Vielleicht«, sinnierte der Ka-zwo, »bin ich auch auf der falschen Seite des Zaunes – auf meine Weise!«
    Dieser Roboter, fand Laire, war

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