Silberband 106 - Laire
Bully. »Yaal war auf einem Planeten namens Datmyr-Urgan in der Nähe von First Impression. Dort stieß er auf die Ansken, ein Insektenvolk …«
»Unglaublich!«, rief Rhodan.
»Es kommt noch besser«, sagte Bull. »Yaal konnte die Ansken-Königin Bruilldana veranlassen, mentale Impulse an ihre Artgenossen in der PAN-THAU-RA zu senden. Er war von den Fähigkeiten der Königin überzeugt und zweifelte keinen Augenblick daran, dass sie die Ansken im Sporenschiff zur Mäßigung zwingen würde.«
»Das ist tatsächlich geschehen«, bestätigte Rhodan. »Wir haben uns schon gefragt, was die plötzliche Passivität der Ansken zu bedeuten hat. Sie hatten uns besiegt und in die Enge getrieben. Ohne das Eingreifen der Königin wären wir vermutlich getötet worden.«
»Du verdankst dein Leben nicht nur dieser Königin, sondern auch Yaal«, sagte Bully ernst. »Es war seine Idee, und er hatte Erfolg damit. Natürlich war das keine uneigennützige Handlung. Yaal wollte sicher sein, dass du zurückkommst und dein Versprechen einlöst.«
Eine steile Falte erschien auf Rhodans Stirn. »Ist das der Grund, warum du nicht mehr an Bord der SOL bist?«
Bull wich dem Blick des Freundes aus.
»Niemand ist mehr an Bord der SOL, der nicht dort geboren wurde«, erwiderte Jentho Kanthall anstelle des Zellaktivatorträgers. »Alle Terrageborenen sind zur BASIS übergesiedelt.«
»Du würdest dich im Innern der SOL nicht mehr zurechtfinden«, fügte Bull niedergeschlagen hinzu. »Sie haben das Schiff auf den Kopf gestellt und für ihre Zwecke präpariert.«
»Die SOL ist verloren«, behauptete Roi Danton. »Wir können sie abschreiben, die Übergabe ist nur noch eine Formsache.«
Rhodan wurde noch ernster. Nach den Konzepten, die mit EDEN II in den Tiefen des Weltraums verschwunden waren, spaltete sich nun ein neuer Zweig der Menschheit ab – die Solaner!
Sollte die Aufsplitterung immer weitergehen? Und was war der tiefere Sinn dieser Entwicklung, falls es einen solchen überhaupt gab?
Rhodan gab sich einen Ruck. Die SOL war momentan nur ein sekundäres Problem. Es kam darauf an, diesen Bereich des Universums vor den Gefahren aus der PAN-THAU-RA und einer Materiequelle zu bewahren. Er war entschlossen, den Solanern das Fernraumschiff in den nächsten Tagen offiziell zu übergeben. Zweifellos überließ er diese Menschen damit einem ungewissen Schicksal, aber sie wollten es nicht anders. Wie immer war der Terraner auch diesmal bereit, die persönliche Freiheit Andersdenkender zu respektieren. Die SOL würde auf eine große Reise gehen, und vielleicht würden die Menschen, die an Bord lebten, nie wieder Kontakt zu anderen menschlichen Gruppen bekommen.
»Es ist ein Drama«, drang Bullys Stimme in Rhodans Gedanken. »Ein voraussehbares Drama. Wir hätten uns besser auf die Mentalität der SOL-Geborenen einstellen müssen.«
»Damit hätten wir nichts geändert!«, warf Hamiller ein, und alle wussten, dass er recht hatte.
»Ich werde mich um die SOL noch kümmern«, verkündete Rhodan. »Momentan müssen wir uns jedoch über unsere nächsten Schritte klar werden. Ich bin überzeugt davon, dass Laire seine Rolle als das Alles-Rad aufgeben und uns begleiten wird. Vielleicht können wir mit seiner Hilfe die Kosmischen Burgen der sieben Mächtigen finden. Dort, dessen bin ich mir sicher, werden wir Hinweise auf jene Materiequelle entdecken, die wir suchen.«
»Ob es die Materiequelle ist, in der ES verschwunden sein soll?«, erkundigte sich Bully.
»Das werden wir herausfinden, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Ich befürchte aber, dass uns ein langer und beschwerlicher Weg bevorsteht. Wir haben keine andere Wahl, als ihn zu gehen. Davon, ob es uns gelingt, Kontakt zu den Mächtigen von jenseits der Materiequellen aufzunehmen, hängt unser Schicksal ab.«
»Und die Wynger?«, erkundigte sich Hamiller. »Was soll mit ihnen geschehen, wenn Laire nicht mehr als das Alles-Rad auftreten kann, weil er sich an Bord der BASIS befindet?«
»Demeter und Plondfair werden als Botschafter des Alles-Rads zu den Wyngern gehen und einen Feldzug für eine neue Form des Alles-Rad-Mythos beginnen.«
Hamiller wurde bleich. Rhodan sah verwirrt, dass der Wissenschaftler zitterte.
»Heißt das … dass Demeter uns verlässt?«, brachte Hamiller hervor.
»So ist es«, bestätigte Rhodan.
Ohne ein weiteres Wort stürmte Hamiller aus dem Raum.
»Was, um Himmels willen, bedeutet das?«, fragte Rhodan verblüfft.
»Er liebt sie!«, stieß Danton
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