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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstoßen.
    »Niemand an Bord«, sagte Courselar. »Wer sonst?«
    »Ich habe Möglichkeiten, mir Informationen zu beschaffen.«
    »Hast du eigene Funkeinrichtungen in deinem Kabinentrakt?«
    Der Priester lächelte. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Die Räume eines Kryn sind jedenfalls ein Gebiet, das deiner Kommandogewalt nicht untersteht. Und dabei wollen wir es belassen. Ich weiß jedenfalls, dass du dich erkundigt hast, ob Plondfair ein Berufener ist. Hast du die Antwort schon?«
    Als hätten die Assistenten des Kommandanten nur auf dieses Stichwort gewartet, betrat ein Funker die Kabine und übergab Courselar eine Druckfolie. Der Kommandant wartete, bis der Funker den Raum wieder verlassen hatte, dann las er die Nachricht.
    »Ich kann dir sagen, was da steht«, versetzte Wimbey, während Courselar bleich wurde. »Plondfair ist ein Berufener. Er war auf Välgerspäre, aber dort verliert sich seine Spur.«
    »Hier steht nur, dass er auf Starscho durch den Transmitter der Berufenen gegangen ist«, sagte Courselar beherrscht.
    »Wie es heißt, gelangen die Berufenen von Starscho nach Välgerspäre.« In den Augen des Kryn funkelte es. Er fühlte sich dem Kommandanten in diesen Sekunden weit überlegen, wenn er auch zutiefst beunruhigt war. Nie zuvor in der Geschichte der Wynger war ein Berufener zurückgekehrt, zumindest nicht offiziell. Wimbey konnte sich selbst nicht erklären, was das bedeutete. Gerade deshalb wollte er wissen, wie der Berufene den Weg zurück gefunden hatte und was auf Välgerspäre geschehen war. Er war fest davon überzeugt, dass Plondfair mit den zahllosen Unregelmäßigkeiten und Schwierigkeiten der letzten Zeit zu tun hatte.
    Doch nicht nur er wollte das Geheimnis klären. Wimbey hatte von Starscho klare Anweisungen der ihm übergeordneten Priester erhalten.
    Den Gefangenen für sich zu reklamieren, davor schreckte er noch zurück. Plondfair hatte den Kryn erhebliche Schwierigkeiten bereitet, daher durfte Wimbey nicht annehmen, dass der Berufene sich ihm öffnete. Er hatte sich zu einem psychologischen Vorgehen entschlossen.
    Courselar war ihm dabei im Weg. Doch der Kommandant war einer der fähigsten Flottenoffiziere und genoss das höchste Ansehen. Wimbey konnte sich nicht ohne Weiteres gegen ihn stellen.
    »Also gut«, sagte der Kommandant. »Du hast die Information sogar noch vor mir bekommen.« Sein Gesicht war maskenhaft starr und verriet nicht, wie es in ihm aussah. »Und was jetzt? Weshalb bist du hier?«
    Courselar akzeptierte die Gegebenheiten keineswegs. Er fühlte sich, als habe ihm der Kryn den Boden unter den Füßen weggezogen. Dabei hatte er sich Wimbey stets überlegen gefühlt.
    Der Priester lächelte, als habe er die Pointe eines Witzes verdorben. »Ich will mit ihm sprechen«, erwiderte er. »Ist das nicht eindeutig? Wir Kryn haben Plondfair auf seinem Weg des Berufenen begleitet. Daher ist es unsere Pflicht, uns seiner weiterhin anzunehmen.«
    Betroffen stellte Courselar fest, dass er im Begriff war, sich zu sehr mit seinen eigenen Problemen zu beschäftigen. Dabei ging es einzig und allein um den Berufenen und jenen Fremden namens Rhodan.
    »Du wirst Plondfair sehen«, erwiderte der Kommandant. »Doch das hat Zeit; zunächst gibt es wichtigere Dinge zu klären.«
    »Wann?«, fragte Wimbey.
    »Sagen wir … in zwei Tagen.«
    »Ich will noch heute mit dem Berufenen reden!«
    »Das ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich«, behauptete der Kommandant. Seine Abneigung gegen den Kryn wurde immer größer. »Plondfair läuft dir jedenfalls nicht weg.«
    Wimbey war klug genug, einzusehen, dass es fruchtlos war, das Gespräch fortzuführen. Er stand auf, grüßte und verließ die Kabine.
    Courselar war jetzt klar, dass die Gefangenen wirklich von hoher Bedeutung waren. Für ihn war das Erscheinen des Berufenen sogar ein bestürzendes Ereignis. Er wunderte sich, dass er selbst so schnell damit fertig geworden war. Wimbey hatte ihm ungewollt einen Teil der psychischen Bürde abgenommen. Den Kryn beschäftigte jetzt die Frage, wie es möglich sein konnte, dass ein Berufener zurückkehrte.
    Courselar war bereits weiter. Er fragte nach der Konsequenz, die sich daraus ergeben würde – ohne darauf eine Antwort zu finden. Er konnte sich nicht erklären, dass ein Erwählter sich gegen das Alles-Rad stellte und von diesem nicht tödlich gestraft wurde.
    Courselar wies Plondfair und Rhodan einen Platz an, als sie seine Kabine betraten. Er fühlte sich zu beiden hingezogen

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