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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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im Lauf der Jahrtausende alle Berufenen ausgeschickt worden.
    Wie gelähmt hörte der Kryn zu. Was Demeter auch sagte, alles war Blasphemie. Und als sich Plondfair danach über das Alles-Rad äußerte, das er zugleich als das LARD oder den Roboter Laire bezeichnete, da schaltete Wimbey vor Entsetzen den noch funktionierenden Roboter ab.
    Er fühlte sich, als sei er durch die Hölle gegangen. Wimbey zitterte nur mehr, und grenzenloser Hass stieg in ihm auf. Er begriff, dass er Plondfair und Rhodan in völlig falschem Licht gesehen hatte. Der Kryn suchte nach Gründen für ihr Verhalten, ohne dabei zu fragen, ob sie die Wahrheit sagten. Das Gehörte war so ungeheuerlich, dass es mit der Wahrheit nichts zu tun haben konnte.
    In diesen Minuten dachte Wimbey nicht an Intrigen oder an eigenen Ruhm, sondern nur daran, wie er Schaden für die Wynger abwenden konnte. Rhodan konnte nur gekommen sein, um eine Invasion vorzubereiten. Der Fremde versuchte, die Wynger zu verunsichern, um dann alle besiedelten Welten ohne großen militärischen Aufwand übernehmen zu können.
    Fassungslos stand Wimbey der Tatsache gegenüber, dass Courselar Plondfair und Rhodan glaubte. Der Kommandant, den er als fähigen Offizier kannte, schien noch nicht einmal misstrauisch zu sein.
    Trotz aller Aufmerksamkeit war dem Kryn entgangen, mit welcher Sorgfalt Courselar Informationen eingeholt hatte. Er ahnte nicht einmal, dass Courselar gute Gründe dafür gehabt hatte.
    Wimbey selbst war so tief in seinem Glauben an das Alles-Rad verwurzelt, dass Zweifel an dessen Existenz und seiner Allmacht für ihn nicht existierten.
    Wimbey stürzte sich in die Hygienekabine, bis er es darin nicht mehr aushielt. Er spielte von Kryn gefertigte Alles-Rad-Filme ab, um sich zu beruhigen, aber danach überfiel ihn ein Weinkrampf. Schließlich wurde er sich darüber klar, dass er niemals zuvor in seinem Leben einen derartigen Schock erlitten hatte.
    Er schaltete den Roboter wieder ein. Aber Courselar weilte nicht mehr in seiner Kabine.
    Der Kryn führte eine Reihe von Gesprächen mit Besatzungsmitgliedern. Danach wusste er, dass Plondfair, Demeter und Rhodan sich noch an Bord befanden, dass der Terraner aber in etwa einer Stunde auf eines der beiden terranischen Raumschiffe überwechseln und dass die Frau mit dem Berufenen nach Starscho starten würde.
    Wimbey war sich darüber klar, dass er nun nicht länger warten durfte. Er konnte die Besatzung der Flotte zur Meuterei zwingen und Plondfair und Demeter dadurch zurückhalten. Er konnte aber auch mit den Kryn auf Starscho sprechen und dafür sorgen, dass Plondfair und Demeter dort entsprechend empfangen wurden.
    Er wog beide Möglichkeiten gegeneinander ab und entschied sich, die Frau und den Berufenen ins Feuer laufen zu lassen. Das bedeutete für beide das sichere Ende, ohne dass Wimbey selbst ein Risiko einging. Wenn er eine Meuterei gegen Courselar anzettelte, verlor er Zeit und musste zudem Schwierigkeiten überwinden.
    Er nahm Funkverbindung zu dem ranghöchsten Kryn auf Starscho auf. Bei dieser Gelegenheit erfuhr er, dass zahlreiche überaus bedeutende Kryn aus allen Teilen der Galaxie nach Starscho gekommen waren.
    Wimbey wagte es nicht, die Vorfälle auf der 1-ÄTHOR so zu schildern, wie sie wirklich gewesen waren. Er versuchte es, aber er brachte nicht über die Lippen, was er gehört hatte. Doch was er in abgemilderter Form berichtete, genügte schon, Plondfair und Demeter als gefährliche Verleumder des Alles-Rads hinzustellen.
    Kaptetar schaltete das Bildgerät aus und wandte sich Venres zu, der hinter einem Tisch saß und die Hände über einem Buch gefaltet hielt.
    »Wimbey sagt, dass der Berufene und seine Begleiterin nach Starscho kommen werden«, bemerkte Kaptetar. »Wir müssen also handeln.«
    In der Hierarchie über den beiden Kryn standen nur noch zwei andere, die jedoch zurzeit so weit von Välgerspäre entfernt waren, dass mit ihrem Eintreffen erst in einigen Tagen zu rechnen war. Daher lag die Verantwortung bei Kaptetar von Kärneit und bei Venres von Xain, wo die beiden Kryn zu höchsten Ämtern aufgestiegen waren, bevor sie nach Starscho bestellt worden waren.
    »Mir will nicht in den Kopf, dass Plondfair zurückgekehrt ist«, sagte Venres. »Wie ist so etwas möglich? Machen wir nicht einen Fehler, wenn wir diesen Berufenen als Feind einstufen? Vielleicht ist er wirklich ein Sendbote des Alles-Rads?«
    Venres war ein alter, gebeugter Mann. Das schüttere Haar hing ihm bis auf die Schultern.

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