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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die nachtschwarzen Augen lagen tief in den Höhlen, seine Haut wirkte wie Pergament. Venres war ein grundehrlicher Mann, der sein Leben in den Dienst des Alles-Rads gestellt hatte. Ihm wäre niemals der Gedanke gekommen, am Alles-Rad zu zweifeln.
    »Das Alles-Rad hätte uns ein Zeichen gegeben, um uns auf einen Boten vorzubereiten«, erwiderte Kaptetar. »Wie leicht wäre es gewesen, von Välgerspäre eine Nachricht zu uns zu schicken. Wir wissen, dass dort nicht nur die Berufenen gesammelt werden, sondern dass dort auch Kryn leben, die sich für die Berufenen opfern. Sie hätten uns informieren können.«
    Venres schüttelte den Kopf. »Du machst es dir zu leicht. Noch nie haben wir ein Zeichen von Välgerspäre erhalten und können nur vermuten, dass die Berufenen dorthin kommen. Vielleicht steht uns eine Prüfung bevor? Wir werden sie zu bestehen haben.«
    »Ich glaube nicht an eine Prüfung«, sagte Kaptetar.
    Er war hochgewachsen und schlank, und trotz seines hohen Alters wirkte er jung und kräftig. Von der Statur her hätte er ein Lufke sein können, er war jedoch ein Doprer. Sein Haar war dicht, er trug es offen.
    »Ich sehe in Plondfair einen Betrüger, der das Volk aufhetzen will. Hält man ihn in der Öffentlichkeit wirklich für einen Sendboten des Alles-Rads, dann können wir nichts mehr gegen ihn ausrichten. Wer würde noch auf uns hören? Niemand.« Kaptetar blickte Venres beschwörend an. »Wer weiß denn, ob Plondfair nicht im Dienst der Fremden steht? Wimbey hat diesen Verdacht schon durchblicken lassen.«
    Venres war nie ein Mann schneller Entscheidungen gewesen, und am Ende hatte er immer recht behalten. Kaptetar wusste, dass er ihn nicht bedrängen konnte, wie leidenschaftlich er auch plädierte. Trotzdem verzichtete er nicht darauf, seine Ansichten vorzubringen.
    »Die Situation ist unerfreulich. Mir missfällt, dass Plondfair zuerst bei den Fremden erschien, bevor er zu Courselar kam. Warum dieser Umweg? Was haben die Fremden mit ihm und mit dem Alles-Rad zu tun? Besteht die Gefahr, dass die Fremden das Alles-Rad auf eine weltliche Ebene ziehen? Wenn wir die Information sorgfältig analysieren, müssen wir genau diesen Eindruck gewinnen.«
    »Du meinst, dass Wimbey uns nicht alles gesagt hat, was er hörte?«
    »So ist es«, erwiderte Venres. »Wimbey hat nicht gewagt, alles zu sagen. Möglicherweise ist Plondfair also noch gefährlicher, als wir annehmen. Wir werden uns allein mit ihm befassen. Er soll Gelegenheit haben, sich zu äußern, und was er sagt, wird über alles Weitere entscheiden.«
    Plondfair und Demeter befanden sich in einem Schulungsraum im Hangarbereich. Sie unterbrachen ihre Informationsanalyse, als Rhodan und Courselar eintraten. Dem Kommandanten war anzusehen, dass er nicht mehr zur Ruhe gekommen war, seitdem er die Wahrheit über das Alles-Rad erfahren hatte.
    »Sie tragen eine ungeheure Verantwortung«, sagte er zu beiden Berufenen. »Von Ihrem Geschick hängt es ab, wie die Öffentlichkeit auf die Wahrheit reagiert.«
    »Courselar möchte Sie beide ins Torgnisch-System schicken«, fügte Rhodan hinzu, der sich bemühte, sich bei diesem Gespräch im Hintergrund zu halten. Er wollte alles Courselar überlassen.
    »Sie werden die Boten des Alles-Rads sein, und Ihre erste Aufgabe wird sein, ein neues Zeitalter zu verkünden …« Der Kommandant stockte und fügte dann mit sichtlicher Überwindung hinzu: »Der Roboter Laire hat versprochen, die Verbotenen Zonen aufzuheben. Das bedeutet, dass Sie den Bereich um die PAN-THAU-RA und auf Välgerspäre als zukünftig frei propagieren können.«
    Plondfair nickte. »Das wäre allerdings ein ausgezeichneter Beweis dafür, dass wir vom Alles-Rad kommen. Die Öffentlichkeit muss uns als Boten des Alles-Rads akzeptieren, wenn sich unsere Aussage als wahr erweist.« Er schaute Demeter an, doch sie wich seinem Blick aus.
    Rhodan ahnte, was die Frau empfand. Sie schwankte zwischen ihrer Pflichterfüllung und ihrer Liebe zu Roi. Demeters Entscheidung, wie auch immer, würde zweifellos Wunden hinterlassen.
    »Ich gehe mit Plondfair«, sagte Demeter stockend. »Es muss sein. Sagen Sie Roi Danton, dass ich … Nein, sagen Sie besser gar nichts.«
    Courselar vollführte eine bestätigende Geste. »Es ist richtig, dass Sie nach so langer Zeit zu Ihrem Volk zurückkehren und der Wahrheit zum Durchbruch verhelfen. Aber es wird nicht damit getan sein, die Auflösung der Verbotenen Zonen zu verkünden. Ihre Worte müssen in die Herzen aller

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