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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schimmerndes Energiefeld auf, das die beiden Verurteilten einschloss. Aus der Deckung eines Gebüschs trat Wimbey hervor.
    Plondfair streckte einen Arm aus und berührte die energetische Sperre. Blitze zuckten um seine Fingerspitzen, er riss die Hand gurgelnd zurück. Männer, Frauen und Kinder kamen nun von allen Seiten heran. Sie durchbrachen Absperrungen und wurden erst dicht vor dem Tempel aufgehalten.
    »Sie haben es gewusst«, sagte Demeter entsetzt. »Die ganze Zeit über haben die Kryn gewusst, was wir taten. Sie haben uns hier erwartet.«
    Ein Kamerateam wurde sichtbar. Der Kommentator redete sichtlich erregt. Plondfair wurde übel, als er erkannte, dass das Ende ihrer Flucht über die Fernsehstationen von Starscho bis in die Weiten von Algstogermaht übertragen wurde.
    Wimbey genoss seinen Auftritt. Die verurteilten Boten des Alles-Rads wurden lächerlich gemacht und von einer johlenden Menge verhöhnt. Plondfair und Demeter erkannten, dass sie mit ihrer Flucht den schwersten Fehler überhaupt begangen hatten.
    »Boten des Alles-Rads«, rief Wimbey höhnisch. »Weshalb flieht ihr? Fürchtet ihr euch vor dem Urteil des Alles-Rads? Habt ihr nicht selbst gesagt, dass die Verbotenen Zonen aufgehoben sind? Warum scheut ihr dennoch davor zurück, in eine der Verbotenen Zonen einzufliegen? Fürchtet ihr, dass das Alles-Rad nicht das getan hat, was ihr von ihm erwartet?«
    Seine Worte wurden über Lautsprecher verbreitet. Plondfair schätzte, dass mehrere tausend Wynger zusammengekommen waren. Er hörte das höhnische Gelächter der Menge und beherrschte sich nur noch mühsam. Am liebsten hätte er sich auf Wimbey gestürzt, doch die Energiewand stellte ein unüberwindliches Hindernis dar.
    Demeter war nicht anzusehen, was sie empfand. Mit stolz erhobenem Kopf trat sie vor. Sie hob Ruhe gebietend die rechte Hand. Plondfair begriff. Rasch holte er das Augensymbol aus der Tasche und hielt es in die Höhe. Der Mob wurde tatsächlich ruhiger.
    »Wir wissen, dass die Verbotenen Zonen nicht mehr existieren!«, rief Demeter. »Davor fürchten wir uns nicht. Wir fürchten allein die Heimtücke der Kryn. Diese haben einen Sprengsatz in dem Raumschiff untergebracht, mit dem wir …«
    Weiter kam sie nicht. Die Übertragungsanlage fiel aus. Einige Männer in der Menge johlten. Wimbey schrie empört eine Reihe von Schimpfwörtern in sein Mikrofon, dass der Lärm Demeter übertönte.
    »Es hat keinen Sinn«, sagte sie mutlos zu Plondfair. »Wir haben verloren. Doch andere werden uns folgen und da weitermachen, wo wir aufhören mussten.«
    »Darf ich die Boten des Alles-Rads nun bitten, mir zum Raumhafen zu folgen?«, fragte Wimbey spöttisch, als es wieder ruhig wurde. »Wir benötigen für zwei Personen nur ein kleines Raumschiff. Es steht startbereit auf einem Landefeld in der Nähe. Ich hoffe, die Sendboten des Alles-Rads unterwerfen sich dem Urteil – oder sollten sie die Absicht haben, ihre Botschaft zu widerrufen?«
    Demeter schüttelte den Kopf. »Dazu haben wir keinen Anlass. Wir sind die Sendboten des Alles-Rads, und unsere Botschaft entspricht der Wahrheit.«
    Der Kryn antwortete mit einer einladenden Armbewegung, weil die Energiesperre erlosch.
    Aus dem Tempel schwebte eine Plattform auf die Verurteilten zu. Wimbey betrat sie und gab Demeter und Plondfair zu verstehen, dass sie sich beeilen sollten.
    Die Menge johlte und schrie, als sich die Gefangenen mit Wimbey und mehreren Wächtern entfernten. Niemand schien sich vorstellen zu können, dass sie die Wahrheit gesagt hatten.
    Die Plattform glitt bis zu einem kleinen ovalen Flugkörper. An seinem vorderen Ende befand sich eine transparente Kuppel, die zwei Andrucksessel umschloss. Techniker hatten die Kuppel aufgeklappt. Wimbey lenkte die Plattform zu ihnen.
    »Es ist so weit«, sagte er. »Steigt ein, Boten des Alles-Rads. Ich wünsche euch einen guten Flug.«
    Er lächelte geschmeichelt, als die Zuschauer, die auch hier schon warteten, seine Worte mit lautem Gelächter begleiteten.
    Schweigend verließen Plondfair und Demeter die Plattform und ließen sich in den Andrucksesseln nieder. Die Techniker schlossen die Kuppel und bestrichen die Kanten des Verbindungswulsts mit einem Dichtungsmittel.
    Plondfair sah sich in der Kuppel um. Der Raum war so eng, dass er den Sessel nur mit Mühe verlassen konnte. Ein Schott, das den Übertritt ins Schiffsinnere erlaubt hätte, gab es nicht. Eine Wand aus Wyng-Metall schirmte Demeter und ihn von allen wichtigen Anlagen ab.

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