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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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angenehmer Kühle und Frische. Venres blieb vor dem Brunnen stehen und streckte die Hände ins Wasser. Dabei erholte er sich merklich.
    Er ging weiter bis zum Rand der Dachterrasse. Von hier aus konnte er auf den Park hinabschauen, in dem mehrere Tempel standen. Früher hatte er von diesem Platz aus Männer, Frauen und Kinder gesehen, die demütig zu den Tempeln gingen. Jetzt hatte sich eine unübersehbare Menge versammelt, die keine Rücksicht auf die gepflegten Anlagen nahm. Die Meute hielt sich nicht an die Wege, sondern hatte alles niedergetrampelt. Dicht an dicht standen die Wynger und blickten zu den Kryn auf dem Dach hoch.
    Venres wurde sich seiner totalen Niederlage voll bewusst.
    »Was sagen wir ihnen?«, fragte Kaptetar leise. »Wir müssen den Leuten eine Erklärung geben.«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Venres hilflos.
    Einige Medienleute schwebten auf einer Antigravplattform zur Dachterrasse empor. Sie richteten ihre Kameras auf Venres, der sich zunächst gar nicht bewusst wurde, dass die Bilder auf alle besiedelten Planeten übertragen wurden.
    »Die Ketzer kehren zurück«, sagte einer der Journalisten. »Was ist geschehen? Geben Sie uns bitte eine Erklärung.«
    »Zusammenbrechen«, wisperte Kaptetar Venres zu. »Das ist der einzige glaubwürdige Ausweg.«
    »Selbstverständlich werde ich mich dazu äußern«, sagte Venres laut. Er hob die Arme. »Die beiden Verurteilten sind von uns …« Er ließ die Arme sinken, schloss die Augen und kippte ächzend nach vorn.
    Kaptetar fing ihn auf. »Schnell!«, rief er. »Bringt ihn nach drinnen. Das Herz. Er muss behandelt werden.«
    Venres blinzelte ihm zu. Mehrere Kryn trugen den vermeintlich Ohnmächtigen ins Haus und entzogen ihn damit den Kameras.
    Aus den Wolken senkte sich das Raumschiff herab, in dem Plondfair und Demeter saßen. Kaptetar rang nach Luft. Er eilte hinter den anderen her und zog sich ins Haus zurück, während die Menge im Park zu jubeln anfing.
    Die Schreie verfolgten Kaptetar noch, als sich schon mehrere Türen hinter ihm geschlossen hatten. Er sah, dass Venres in einem Sessel saß und etwas trank.
    Während draußen das Raumschiff landete, glaubte Kaptetar, in der Enge des Raumes ersticken zu müssen. Er eilte wieder auf die Terrasse hinaus. Vorsichtig näherte er sich dem Rand des Daches.
    Die Menge im Park tobte vor Begeisterung. Plondfair und Demeter stiegen soeben aus. Der Berufene hielt das Augensymbol hoch über den Kopf. Das Sonnenlicht brach durch die Wolken und ließ es hell aufleuchten, als habe sich das Alles-Rad in diesen Sekunden entschlossen, durch einen Lichtstrahl ein Zeichen zu geben.
    Die beiden Sendboten des Alles-Rads wollten etwas sagen, doch sie kamen nicht zu Wort. Es gelang ihnen nicht, die jubelnde Menge zur Rühe zu bringen. Einige Männer hoben sie auf ihre Schultern. Lachende und strahlende Gesichter überall, erste Schmährufe gegen die Kryn erschallten.
    Kaptetar wandte sich ab. Er ertrug es nicht, die beiden Verurteilten inmitten der begeisterten Menge zu sehen. Heftige Schmerzen in der Brust quälten ihn.
    Mühsam schleppte er sich bis zu dem Springbrunnen. Hier versagte sein Herz endgültig.

12.
    »Haben Sie es wirklich so eilig?«, fragte Reginald Bull spöttisch, an Gavro Yaal gewandt.
    »Lass nur«, murmelte Rhodan. »Einmal muss es ja doch sein. Solange die Jungkönigin sich nicht vollständig erholt hat, kann ich ohnehin nichts unternehmen. Es ist gut, Yaal, ich fliege mit Ihnen hinüber.«
    Der Kosmobiologe schien überrascht zu sein. Wahrscheinlich hatte er sich darauf vorbereitet, auf Widerstand zu stoßen. Jentho Kanthall, der die Unterhaltung aus dem Hintergrund mitverfolgt hatte, sah die Reaktion des SOL-Geborenen und lächelte schadenfroh. Rhodan hatte Yaal den Wind aus den Segeln genommen.
    »Wann soll die Übergabe stattfinden?«, erkundigte sich Bull herausfordernd.
    »Am achtzehnten Dezember!«, sagte Yaal so spontan, dass Kanthall verwundert die Augen zusammenkniff.
    »Dann ist es in zwei Tagen so weit«, murmelte Rhodan überrascht. »Hat dieses Datum eine besondere Bewandtnis?«
    Yaal setzte zu einer impulsiven Antwort an, besann sich aber eines Besseren. »Wir wollen nur, dass nicht noch mehr Zeit verschwendet wird …«
    »Sie finden mich gestiefelt und gespornt. Und Sie werden mir sicher gestatten, einige Worte an die neuen Besitzer der SOL zu richten – obwohl ich daran zweifle, dass man mir besonders aufmerksam zuhören wird. Aber ich werde mich kurzfassen.«
    »Wir

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