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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gehofft, Sie würden mit uns kommen.«
    Douc Langur schwieg.
    »Alaska wird Sie vermissen.« Eine seltsame Ungeduld beschlich den Terraner.
    »Alaska wird mich verstehen«, behauptete Langur.
    Rhodan hatte den Eindruck, dass dieses seltsame Wesen gern noch mehr gesagt hätte, es aber letztlich unterließ. Ob der Forscher wegen Bjo schwieg? Dabei hatte er stets geglaubt, dass die beiden einander gut verstanden.
    Sie gingen weiter.
    Überall wurde gearbeitet. Das Schiff erschien für Rhodan immer fremder. Er fragte sich, ob das vielleicht nur an ihm selbst lag. Fing er an, Gespenster zu sehen?
    Nach einer Weile blieb Breiskoll vor einer lang gestreckten Halle stehen und rief einen Mann herbei, der Auskunft über die Arbeiten in diesem Bereich geben konnte. Rhodan erkannte den SOL-Geborenen nicht sofort. Erst als der Mann zu sprechen begann, erinnerte er sich.
    Gral Oyssario erklärte den Sinn der Umbauten. Das meiste davon war Rhodan ohnehin nicht neu – er hatte schon von den Bemühungen gehört, die SOL in jeder Beziehung unabhängig von planetarischen Rohstoffen zu machen. Diese Halle sollte einen Teil jener Anlagen aufnehmen, mit denen die SOL-Geborenen den Bedarf an Wasserstoff zu decken hofften. Oyssario sprach mit wahrer Begeisterung von neuen Verfahren, die es erlaubten, den Wasserstoff im interstellaren Raum aufzufangen. Rhodan zweifelte keine Sekunde lang daran, dass es den Solanern gelingen würde, ihr hochgestecktes Ziel zu erreichen. Schon deshalb achtete er weit mehr auf Oyssario als auf das, was dieser sagte. Je länger Rhodan den SOL-Geborenen beobachtete, desto sicherer wurde er, dass Oyssario sich verändert hatte.
    Früher wortkarg und mürrisch, wirkte der Mann mittlerweile wie ausgewechselt. Noch vor Kurzem hätte Oyssario es als Zumutung empfunden, langatmige Erklärungen über Dinge abgeben zu müssen, die von anderen vielleicht nicht auf Anhieb verstanden wurden. Geduld war für ihn ein Fremdwort gewesen – jetzt schien es für ihn keine schönere Aufgabe zu geben, als dem Terraner die Errungenschaften der Solaner bis ins Detail auseinanderzusetzen.
    Auch wenn er sich nicht konzentriert mit den Anlagen befasste, erkannte Rhodan sehr genau, dass die Menschen der SOL einen entscheidenden Schritt bereits vollzogen hatten – sie suchten konsequent nach eigenen Wegen.
    Diese Erkenntnis hatte etwas Erschreckendes an sich, denn das alles konnte sich nicht in den wenigen Wochen vollzogen haben, in denen der Terraner unterwegs gewesen war. Dazu gehörten Entwicklungen, die Zeit beanspruchten.
    Perry Rhodan stand die Prozedur bis zum Ende durch, und das fiel ihm nicht halb so leicht wie Oyssario. Als er wieder durch die Gänge schritt, zwischen Bjo Breiskoll und dem Forscher der Kaiserin von Therm, da war er immer noch damit beschäftigt, die Tatsache zu verdauen, dass er überall in diesem Schiff auf die Veränderungen traf, die er bei Oyssario gefunden hatte. An Bord der SOL herrschte eine Stimmung, die ihm unnatürlich erschien. Jeder Bewohner dieses Raumschiffs schien von einer seltsamen Freude erfüllt zu sein.
    »Ich möchte mich ein wenig ausruhen«, sagte Rhodan.
    Breiskoll sah ihn aus seinen schräg stehenden Augen verblüfft an. »Ihre Kabinenflucht ist unverändert geblieben«, sagte der Katzer. Wie er jetzt vor Rhodan stand, äußerlich ruhig und doch von einer spürbaren Spannung erfüllt, hätte sich der Terraner wahrhaft nicht gewundert, wenn Bjo zu fauchen begonnen hätte. Kein Zweifel – der Junge war beunruhigt. Wahrscheinlich spürte er, dass Rhodan in irgendeiner Weise Verdacht geschöpft hatte.
    Verdacht? Der Terraner unterdrückte ein bitteres Lächeln. Er wusste selbst nicht, wonach er überhaupt suchen sollte. Aber etwas stimmte nicht. Er war fest entschlossen, herauszufinden, was das war. Auch wenn die SOL-Geborenen ein Recht darauf hatten, ihr Leben selbst zu bestimmen, ein Recht vor allem auf das Schiff – er, Rhodan, würde sich seinerseits das Recht nehmen, sich Sorgen zu machen. In diesem Zustand sollten die Solaner das Fernraumschiff jedenfalls nicht bekommen. Wenigstens nicht, bevor er wusste und verstand, was an ihrem Verhalten schuld war.
    Die Räume, in denen Perry Rhodan viele Jahre lang gelebt hatte, waren unverändert, als hätte er sie erst vor wenigen Minuten verlassen. Er ging langsam von einem Zimmer ins nächste; nichts fehlte, nichts war von der Stelle gerückt worden.
    Er kehrte zu dem Türschott zurück, durch das er die Kabinenflucht betreten hatte,

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