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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als es unserem jungen Freund Bjo möglich wäre.«
    »Ich würde es vorziehen, mir ohne Aufsicht ein Bild zu machen«, antwortete Rhodan abweisend.
    »Dazu werden Sie ausreichend Gelegenheit haben«, versicherte Langur ungerührt.
    Rhodan schaute den Forscher misstrauisch an. Es war ihm ohnehin ein Rätsel, was dieses Wesen dazu bewegte, in der SOL zu bleiben.
    »Kommen Sie!«, wiederholte Douc Langur hartnäckig und beinahe schon ein wenig ungeduldig. Rhodan entschied sich, dem Drängen nachzugeben.
    Der Forscher führte ihn am Rand des Solariums entlang.
    »Warum verstecken Sie mich?«, fragte der Terraner nach einer Weile. »Fürchten Sie, dass Ihre neuen Freunde Sie verachten, sobald sie mich in Ihrer Begleitung sehen?«
    »Ich verstecke Sie nicht«, widersprach Langur energisch.
    »Dann eben nicht«, murmelte Rhodan ärgerlich. »Ich habe Hunger. Lassen Sie uns dort hinübergehen.« Er deutete auf eines der typischen offenen Lokale. Langur zögerte zwar, aber Rhodan ging einfach auf den nächsten Tisch zu. Der Forscher folgte ihm mit einigem Abstand.
    »Sie vergeuden Ihre Zeit«, behauptete Langur, als sie sich setzten.
    »Ich weiß. Man müsste den Hunger abschaffen können, nicht wahr?«
    Langur schwieg. Rhodan ahnte, dass der Forscher betroffen war, weil er an diese einfache Erklärung nicht gedacht hatte. Douc Langur neigte gelegentlich dazu, die Existenz kreatürlicher Grundbedürfnisse zu ignorieren.
    Rhodan forderte von der Tischautomatik die Speisekarte an. Er wunderte sich, als nur zwei Symbole aufleuchteten. Die Automatik konfrontierte ihn mit der Frage, ob er nur hungrig oder nur durstig sei. Er berührte beide Sensorfelder zugleich.
    Auf der Tischplatte erschienen ein Becher und ein Teller.
    »Was ist das?«, stieß Rhodan überrascht hervor.
    Der Becher enthielt ein gelbliches Getränk, das nicht übel roch. Rhodan stellte fest, dass es sich um eine Art Fruchtsaft handelte, der allerdings leicht fremdartig schmeckte. Auf dem Teller lag etwas wie ein belegtes Brot. Es schmeckte nicht schlecht, war jedoch absolut nicht das, was der Terraner sich aus eigenem Antrieb bestellt hätte.
    »Nahrhaft und gesund«, murmelte er sarkastisch. »Dass ich daran nicht gedacht habe …«
    Langur sah ihm zu, und Rhodan wünschte sich, der Forscher hätte wenigstens irgendeine Art von Mimik gezeigt. Amüsierte er sich? Hatte er überhaupt die Möglichkeit, Rhodans Verwunderung über diese Bewirtung zu verstehen?
    »Es ist besser, wenn wir weitergehen!«, sagte Douc Langur, kaum dass Rhodan die eintönige Synthonahrung aufgegessen hatte.
    Der Forscher hatte sicher einen triftigen Grund für sein Drängen. Rhodan sah sich unauffällig um, während er Langur folgte, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken. Schließlich blieb er ärgerlich stehen.
    »Wovor laufen wir eigentlich weg?«, fragte er scharf.
    Langur gab keine Antwort. Er eilte weiter – und als er endlich innehielt, befanden sie sich in einem der Wohngebiete im Mittelteil der SOL. Rhodan sah sich stirnrunzelnd um. Es war still in den Korridoren. Zu still. Kein Mensch war zu sehen. Er trat an eine Tür, zögerte, öffnete sie dann aber entschlossen.
    Die Räume dahinter waren verlassen. Rhodan untersuchte sie flüchtig. Das Mobiliar war verstaubt. Er öffnete eine Klappe und spähte in die dunkle Nische dahinter. Die emsigen kleinen Maschinen, die stets unauffällig für Ordnung gesorgt hatten, mussten schon seit Wochen desaktiviert sein.
    Er zog einen der Miniroboter nach vorne. Die Maschine war ausgeschaltet worden. Die Verbindungen zu den Außenstellen SENECAs, der in letzter Konsequenz sogar für diese banalen Funktionen zuständig war, existierten nicht mehr.
    »Hier sind wir ungestört«, sagte der Forscher unvermittelt. »Diese Räume werden nicht abgehört.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Rhodan gedehnt.
    »Die SOL-Geborenen meiden das Gebiet.«
    Der Terraner blickte den Forscher misstrauisch an. »Was wollen Sie von mir?«, fragte er schließlich schroff.
    »Mit Ihnen sprechen«, pfiff Douc lakonisch.
    »Und worüber?«
    »Über die SOL.«
    Rhodan seufzte. »Lassen Sie sich bitte nicht die Würmer einzeln aus der Nase ziehen«, sagte er ärgerlich.
    »Sie versuchen, das Schiff aufzuhalten«, behauptete der Forscher anklagend. »Ich habe Sie beobachtet. Sie sind misstrauisch, dass an Bord einiges nicht stimmt.«
    »Allerdings«, murmelte Rhodan. »Sie kennen die Menschen besser, als ich angenommen hätte.«
    »Es gibt keinen Grund für Ihr

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