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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Provokation reagierte.
    »Ich habe mich umgesehen«, sagte Rhodan. »Jetzt bin ich müde. Bis morgen.«
    Er wandte sich ab und verschwand in der Nasszelle. Nach einer Weile hörte er, dass der Solaner aufstand und offenbar ratlos vor der Tür stehen blieb. Er lächelte spöttisch. Demonstrativ drehte er die Dusche auf.
    Rhodan wartete, bis Yaal gegangen war, dann stellte er das Wasser ab. Er war keineswegs müde.
    Der Besuch des Kosmobiologen hatte ihm zweierlei bewiesen. Er war jetzt sicher, dass er in diesen Räumen unbeobachtet war. Und Douc Langur trieb tatsächlich kein doppeltes Spiel. Yaal musste schon sehr verunsichert sein, dass er sich die Blöße gab, dem Terraner auf so plumpe Weise auf den Pelz zu rücken.
    Langur war vorerst vor allen Verdächtigungen sicher – er hatte sich in seine Antigravwabenröhre zurückziehen müssen. Später wollte der Forscher noch einmal versuchen, näher an die isolierte Zone heranzukommen. Bis dahin würde die Frist bis zur Übergabe aber nahezu verstrichen sein.
    Dass Yaal voller Misstrauen steckte und keinem Terraner glaubte, war Rhodan klar geworden. Es wurde Zeit, dass der SOL-Geborene einen Denkzettel erhielt. Rhodan beschloss, kostbare Zeit für etwas zu opfern, was ohnehin erledigt werden musste: Er suchte seine persönlichen Habseligkeiten zusammen, die er nicht an Bord der SOL zurücklassen wollte. Dass Gavro Yaal nach gut vier Stunden versuchte, ihn über Interkom zu erreichen, ignorierte er. Das Paket, das er schließlich gepackt hatte, war erschreckend klein. Rhodan betrachtete es zweifelnd. War das wirklich alles, was von einer so langen Reise übrig blieb? Runde fünfundvierzig Jahre hatte es gedauert …
    Er zuckte mit den Schultern und wandte sich ab. Yaal versuchte erneut, ihn über Interkom zu erreichen. Rhodan legte sich für zwei Stunden hin. Er brauchte wenig Schlaf wie alle Aktivatorträger. Nach dem Frühstück gab er den Interkomanschluss endlich frei. Es dauerte kaum zwei Sekunden, da erschien Yaals Gesicht auf dem Schirm.
    »Guten Morgen«, sagte Rhodan freundlich. »Sie sind ein wirklich perfekter Gastgeber, Yaal. Aber wenn ich in dieser Nacht unter Schlafstörungen gelitten hätte, wäre mir schon selbst ein Mittel dagegen eingefallen. Sie hätten sich nicht so intensiv um mein Wohlergehen sorgen müssen.«
    Yaal setzte zu einer Erwiderung an, doch Rhodan unterbrach die Verbindung. Den gleich darauf folgenden Kontaktversuch beachtete der Terraner nicht.
    »Nun zu den Solanern«, murmelte er im Selbstgespräch.
    Er war nicht sehr verwundert, als er draußen gleich ein paar Dutzend Menschen sah, die sich den Anschein gaben, ihn gar nicht zu bemerken. Freundlich lächelte er jeden an, und fast alle wandten sich daraufhin verlegen ab. Yaal ließ ihn also auf Schritt und Tritt beobachten. Es störte Rhodan nicht besonders, wenigstens jetzt noch nicht.
    Joscan Hellmut sah erschrocken auf, als der Terraner neben ihn an das Pult trat, an dem er gerade arbeitete.
    »Ich werde Sie nicht lange aufhalten, Joscan. Ich habe ebenso wenig vor, Ihnen Fragen zu stellen, die unseren gemeinsamen Freund Yaal nervös machen könnten.«
    Der Kybernetiker lächelte gequält.
    »Warum wurde der achtzehnte Dezember für die Übergabe der SOL ausgewählt?«, fragte Rhodan.
    »Es ergab sich so«, sagte Hellmut ausweichend.
    »Ich wüsste das gern genauer!«
    »Leider kann ich es Ihnen nicht genauer erklären.«
    Rhodan schaute den Solaner ratlos an. »Was soll diese Geheimniskrämerei? Ich werde SENECA nach dem Datum fragen. Dann haben Sie mich völlig umsonst hingehalten, Joscan.«
    Hellmut nickte und deutete auf das Nachbarpult. »Bedienen Sie sich!«
    Da wusste Rhodan, dass er nicht einmal von SENECA die Wahrheit erfahren würde.
    Trotzdem wandte er sich an die Hyperinpotronik. Am Ende war er so schlau wie zuvor. Hellmut lächelte zufrieden. Als die Blicke der beiden Männer sich trafen, nickte Rhodan bedächtig.
    »Wohin gehen Sie jetzt?«, fragte der Kybernetiker, als Rhodan schon fast an der Tür war.
    »Fragen Sie Yaal«, empfahl der Terraner spöttisch. »Er lässt mich nicht aus den Augen und wird Sie sicher gerne auf dem Laufenden halten.«
    Der Augenblick der Übergabe rückte unaufhaltsam näher. Rhodan konnte es sich leicht machen und die Sache besiegeln – die Solaner lehnten seine Hilfe ab, er brauchte sich ihnen nicht aufzudrängen. Aber wenn sie erst erfuhren, dass er ihnen immer noch einen dicken Strich durch die Rechnung machen konnte …
    Manchmal

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