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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Reaktionen des Patienten gesehen, dass er keine Hemmung mehr besaß. Diese Krise kann ich mir nicht erklären. Ich habe schon viele Paratender von ihrer Abhängigkeit zu Margor geheilt, aber so etwas ist bislang nicht vorgekommen. Dabei bin ich sicher, dass dieser Mann keinerlei Psi-Affinität mehr zu Margor hat. Seih Organismus ist zusammengebrochen. Das Herz schlägt wie rasend, dafür setzten die anderen Organe aus. Er atmet kaum noch, dazu kommt ein explosionsartiger Zellverfall. Eigentlich altert er in jeder Minute um Tage.« Der Arzt schüttelte verständnislos den Kopf, dann wandte er sich wieder an Howatzer. »Es tut mir leid, dass ich Sie verantwortlich machen wollte. Sie konnten diese Entwicklung ebenso wenig voraussehen wie ich.«
    »Tun Sie, was Sie können, um Jako am Leben zu erhalten, Doc«, sagte Howatzer, als der Arzt sich wieder dem Paratender widmete. Er wandte sich zu Eawy und Vapido um. »Wir können hier nichts mehr tun. Sehen wir zu, dass wir Adams erwischen und ihm Bericht erstatten.«
    »Hältst du das Gehörte für so wichtig?«, fragte Eawy. »Glaubst du, dass Adams mit dem Hinweis auf die Tanzende Jungfrau mehr anfangen kann? Und du, Dun?«
    »Lässt man alles für uns Unverständliche weg, bleibt immerhin die Aussage, dass Margor eine Möglichkeit gefunden hat, sich im Hyperraum zu verstecken«, antwortete Vapido. »Das wäre die Antwort auf eine Reihe ungelöster Fragen.«
    »Ich meine, dass Tifflor davon in Kenntnis gesetzt werden sollte«, schloss Howatzer an. »Ich möchte erreichen, dass man uns mit dem Ersten Terraner reden lässt.«
    Bald darauf erhielten sie die Nachricht, dass der Paratender, der sein Alter mit eineinhalb Jahren angegeben hatte, an Organversagen und Altersschwäche gestorben war.

17.
    Ein Gedanke: Jota-Tempesto.
    Er stand auf einem Hügel und blickte auf die Stadt hinunter. Obwohl seit seinem letzten Besuch nicht viel Zeit vergangen war, kannte er diesen Ort kaum wieder.
    Die Stadt stammte noch aus der Zeit der Besiedlung durch terranische Kolonisten. Sooft er inzwischen hier gewesen war, er hatte sie immer verlassen vorgefunden. Nun war sie bewohnt. Aus der Entfernung waren keine Einzelheiten auszumachen, er sah nur eine unübersehbare Menschenansammlung in den Straßen.
    Bisher hatte er geglaubt, dass die Tempester unter primitiven Bedingungen in den Wäldern lebten und diese Stätte der Zivilisation mieden. Sie kamen nur in die Nähe der Stadt, wenn sie den Tempel der Tanzenden Jungfrau aufsuchten.
    Beim letzten Mal hatte Guntram Peres ihm gesagt, dass Tempester gelegentlich in die Stadt kamen, um dort ihre angestauten Aggressionen abzureagieren. Wie auch immer, Margor konnte sich keinen plausiblen Grund vorstellen, warum die Tempester in Massen in die Stadt geströmt waren.
    Es gab noch etwas, das er als ungewöhnlich vermerkte. Peres hatte versprochen, sich am Sammelplatz mit einem Dutzend von Claus Pollag ausgebildeten Tempestern einzufinden. Aber Peres war nicht da. Und Margor wusste, dass ein gewichtiger Grund vorliegen musste, wenn ein Paratender nicht zu einer Verabredung mit ihm kam.
    Er wartete noch eine Weile, in der er das Treiben in der Stadt beobachtete. Der Menschenstrom wälzte sich träge durch die Straßen. Nur an den neuralgischen Punkten, wo die Massen aus mehreren Richtungen zusammentrafen, gerieten sie in wallende Bewegung. Aber die Tumulte legten sich stets wieder nach kurzer Zeit.
    Die Tempester waren unberechenbar, das hatte sich mehrmals drastisch gezeigt. Er wusste von einem aufs andere Mal nicht, wie sie reagieren würden. Zumindest traf das für die Zeit zu, die dem Ausbruch ihrer Aggressionen vorausging. Sobald sie die Aggressionsphase überwunden hatten, waren sie leichter einzuschätzen und gaben sich zumeist friedlich und gesittet.
    Das war Margor nach dem Einsatz in Schlachthaus 5 bestätigt worden. Obwohl er zwei Paratender verloren und ihm das Unternehmen keinen Nutzen eingebracht hatte, wertete er es als vollen Erfolg. Der Verlust zweier Paratender war kein hoher Preis, zumal es an Nachschub nicht mangelte. Margor war mit acht aggressiven Wilden ausgezogen und mit sechs beherrschten und willfährigen Paratendern in seine Großklause zurückgekehrt. Für einige Zeit würde ihr Trieb nun ruhen, sodass er sie zu Aufgaben hinzuziehen konnte, bei denen es nicht nur um Zerstörung ging.
    Immerhin hatte er noch zwei große Projekte im Auge. Margor dachte immer noch daran, die Regierung der Liga Freier Terraner in seine

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