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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Großklause zwei zu entführen und wenn nötig sogar Imperium-Alpha auszuheben.
    Das zweite Projekt hatte sich von selbst ergeben. Von seinem Paratender Van Renekkon, der ihm als Terranischer Rat für Unterricht und Kunst schon viele wertvolle Informationen zugetragen hatte, wusste er, dass die Terraner bei der Saturnstation DUCKO ein Kegelraumschiff der Loower festhielten. Er hatte mit einigen Tempestern DUCKO einen Besuch abgestattet, und nicht einmal das dort erlebte Debakel wertete er als Niederlage. Immerhin hatte er aus den Speichern der Wachstation einige interessante Angaben erhalten. Auf dem Loowerschiff GONDERVOLD war ein Helk-Roboter stationiert, für den sich die Terraner interessierten.
    Diesen Helk wollte Margor haben.
    Er erreichte den Stadtrand. Die Tempester trugen alle die gleichen schmucklosen und zweckdienlichen Kombinationen. Keiner war bewaffnet. Aber wer sie im Einsatz gesehen hatte, der wusste, dass ihre Fäuste allein schon tödliche Waffen waren.
    Aus der Nähe zeigte sich, dass der Menschenstrom gar nicht so dicht war, wie es den Anschein gehabt hatte. Es gab keine Marschordnung, die Tempester strebten nicht herdengleich in eine Richtung. Manche hockten einfach am Straßenrand, entspannten sich mit geschlossenen Augen oder starrten blicklos vor sich hin. Nur wenn von irgendwo ein auffälliges Geräusch kam oder sich eine unvermutete hektische Bewegung abzeichnete, fuhren sie hoch. Dann merkte Margor, dass sie stets wachsam waren, selbst wenn sie scheinbar vor sich hin dösten.
    Auf Peres' Anraten hatte er eine der uniformen Kombinationen angezogen, sodass er nicht weiter auffiel. Er war zwar größer und schlanker als die anderen, trotzdem fand er kaum Beachtung, als er sich unter die Menge mischte.
    Ihm entging keineswegs, dass unter den Tempestern eine gewisse Unruhe herrschte.
    Als eine Frau, die keine vier Schritte vor Margor ging, mit einem entgegenkommenden Jungen zusammenstieß, gab es augenblicklich Handgreiflichkeiten. Die Frau fällte den Jungen mit einem kurz angesetzten Handkantenschlag. Dabei stieß sie gegen ihren Nebenmann, der sofort mit Faustschlägen reagierte. Im Nu waren alle Umstehenden in eine Schlägerei verwickelt. Boyt Margor sah zu, dass er aus dem Gefahrenkreis kam.
    Eine Minute später hatte sich die Situation wieder beruhigt. Margor zog sich in eine unbelebtere Seitengasse zurück. Hier lungerten einige Tempester herum, stierten oder dösten vor sich hin. Margor merkte, dass ihm verstohlene Blicke folgten. Er setzte sich auf die Freitreppe vor einem Hausportal. Die Front des Hauses war verwittert, durch das offene Tor kam ein übler Geruch.
    Unvermittelt stand eine Frau neben ihm. Margor schaute nicht auf, um ihrem Blick nicht zu begegnen. Aber er ließ die freie Hand zum Halsausschnitt seiner Kombination wandern und umfasste sein Amulett. In der Rechten hielt er das loowerische Auge. Er war bereit, im Notfall sofort den Standort zu wechseln.
    »Was ist das?«, fragte die Frau.
    Margor gab keine Antwort. Aus den Augenwinkeln sah er, dass die Frau in die Hocke ging und sich neben ihm niederließ. Sie packte ihn mit festem Griff am Kinn und drehte seinen Kopf in ihre Richtung, sodass er ihr in die Augen sehen musste.
    »Was hältst du in der Hand?«, fragte sie.
    Margor verstärkte den Griff um den Mittelteil des Auges. »Deine Neugierde könnte dich eines Tages das Leben kosten«, erwiderte er drohend.
    »Ich bin nicht neugierig. Aber das Ding in deiner Hand schmerzt meinen Augen. Was ist es? Wenn es bedeutungslos ist, wirf es fort. Wenn es einen Wert hat, dann sage mir, welchen.«
    »Deine Fragen beleidigen meine Ohren.«
    Margor erwartete, dass die Tempesterin in Wut geriet. Aber sie beherrschte sich.
    »Ich bin wie alle hier dem angeblichen Ruf der Tanzenden Jungfrau gefolgt«, erklärte die Frau. »Ihr Hohepriester und ihre Jünger, die den Tempel besetzt haben, konnten uns aber noch nicht überzeugen. Goro macht große Worte. Er versammelt alle um sich, gibt Versprechungen und Prophezeiungen ab, doch lässt er nur wenige in den Tempel vor. Und diese kommen nicht mehr zurück. Ich glaube, das sind falsche Propheten .«
    Nun war Margor klar, warum die vielen Tempester in die Stadt gekommen waren. Sie waren Goros Ruf gefolgt und erwarteten, ein Zeichen der Tanzenden Jungfrau zu sehen.
    »Es heißt, dass ein Totemträger gekommen ist, den jeder Gläubige sofort erkennt«, stellte Margor fest.
    »Worte!« Die Frau sagte es mit aller Verachtung.
    »Es gibt den

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