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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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behauptete Eawy ter Gedan und hielt den Film an. »Diese drei Frauen und fünf Männer sind Paratender.«
    Das Standbild zeigte eine Szene zu Beginn des Überfalls. Einer der Männer stemmte ein Rind hoch; eine Frau saß rittlings auf einem Tier und hatte ihm den Schädel um 180 Grad verdreht. Eawy ignorierte diese Details und zeigte auf den Bildrand, wo Schulter und Arm eines offenbar unbeteiligten Zuschauers zu sehen waren.
    »Das ist Margor. Bei dem Ding, das er in der Hand hält, könnte es sich um das von den Loowern gesuchte Auge handeln.«
    Die Aufzeichnung lief weiter. Sie dauerte lediglich zweieinhalb Minuten. Mehr Zeit war zwischen dem Auftauchen Margors und seiner Paratender bis zu ihrem abrupten Verschwinden nicht vergangen. Auch dieses war gespeichert und zeigte, dass Margor und seine Leute gleichzeitig entstofflicht waren.
    »Es scheint nur eine Erklärung für diesen Überfall zu geben«, sagte Adams. »Margor hat Versorgungsschwierigkeiten und deshalb den Schlachthof aufs Korn genommen. So gesehen war sein Unternehmen ein Misserfolg. Er musste ohne Beute abziehen.«
    »Warum verschwand er mit leeren Händen, obwohl er gar nicht in Bedrängnis war?«, gab Bran Howatzer zu bedenken. »Margor hätte Zeit gehabt, die toten Tiere einsammeln zu lassen. Sinnvoller wäre es ohnehin gewesen, sich an verpacktes Fleisch zu halten. Gegen die Theorie der Nahrungsbeschaffung spricht auch das Verhalten seiner Paratender. Sie hatten es auf Zerstörung abgesehen.«
    Adams nickte. »Es beeindruckt, auf welche Weise sie das getan haben. Diese Paratender haben Kräfte wie Ertruser, ihre Widerstandskraft ist unglaublich. Aber ebenso wie ihre Wildheit und ihr Ungestüm verblüfft der rapide Kräfteverfall. Nachdem sie für zweieinhalb Minuten Übermenschliches vollbrachten, konnten sie sich dann gerade noch die rasenden Tiere vom Leib halten.«
    »Dieses Phänomen werden wir hoffentlich mit einer Untersuchung des gefangenen Paratenders aufklären können«, sagte Howatzer.
    »Wurde er schon verhört?«
    »Wir mussten ihn erst den Ärzten überlassen. Die sind dabei, die Psi-Affinität zu Margor auszuschalten.«
    »Seien Sie beim Verhör vorsichtig«, riet Adams. »Der Mann scheint einer neuen Art von Paratendern anzugehören. Es könnte sein, dass Margor nur speziell auf Kraftakte konditionierte Abhängige testen wollte. Uns soll gar nicht in erster Linie interessieren, wie er diese Leistungssteigerung erreicht. Wichtiger wäre es, zu erfahren, wo er sich versteckt und wie es ihm gelingt, unvermittelt aufzutauchen und ebenso schnell wieder zu verschwinden.«
    »Wir werden behutsam vorgehen«, versprach Howatzer. »Uns ist bewusst, dass dieser Paratender etwas Besonderes ist, wenn Margor ihn auch kaum dafür halten dürfte.«
    »Wieso glauben Sie das?«, fragte Adams.
    »Hätte er einen für ihn unersetzlichen Paratender so ohne Weiteres zurückgelassen?«, fragte Howatzer zurück.
    »Damit haben Sie recht. Wenn der Paratender etwas wüsste, was Margor schaden könnte, hätte der Mutant ihn unschädlich gemacht. Versuchen Sie Ihr Glück und erstatten Sie mir sofort Bericht, wenn sich etwas von Wichtigkeit ergeben sollte.«
    Die Unterredung war beendet. Auf Adams wartete die nächste Konferenz mit einer Delegation der Loower.
    Der Arzt hatte die Anzeigen der Diagnosegeräte einer letzten Überprüfung unterzogen. Er gab Howatzer einen Wink.
    Der Gäa-Mutant, der die Fähigkeit der Erlebnisrekonstruktion besaß, wandte sich dem Mann auf der Liege zu. Howatzer schätzte ihn auf etwa zwanzig Jahre, obwohl er im Augenblick viel älter wirkte. Doch der blasse Teint, die eingefallenen Wangen und die dunklen Ringe unter den Augen waren nur auf übermäßigen Kräfteverschleiß zurückzuführen. Der Arzt hatte gesagt, dass sich der Paratender verblüffend rasch regenerierte.
    »Wie heißt du?« Howatzer versuchte, sich auf die Gefühlsschwingungen des Paratenders einzustellen.
    »Jako.«
    »Wie alt bist du, Jako?«
    »Eineinhalb.«
    »Eineinhalb Jahre?«, wiederholte Howatzer ungläubig, erhielt aber aus Jakos Emotionen die Bestätigung. Der Mann fühlte sich als Eineinhalbjähriger.
    »Findest du dich in die Gedankenwelt deiner Kindheit zurückversetzt?«, fragte der Pastsensor weiter. »Bist du wieder ein Kind von eineinhalb Jahren?«
    »Meine Kindheit war kurz. Mit eineinhalb Jahren bin ich fast erwachsen.«
    Howatzer war überrascht, als er aus Jakos Gefühlswelt die Wahrheit erfuhr. Der Paratender gehörte einem unglaublich

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