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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war Margor vorausgeeilt. Als sie sich ihren angreifenden Artgenossen in den Weg stellte, wurde sie einfach zur Seite geschleudert.
    Aber da stand der Gäa-Mutant mit dem Amulett.
    Die Tempester wurden ruhiger. Eine Weile herrschte noch ein Gedränge unter dem Tor, als die nachfolgenden Frauen und Männer gegen die vorderste Reihe prallten. Nach und nach stellte sich Ruhe ein.
    Alle sahen das Amulett, und dieser Anblick bannte und befriedete sie. Die Nachricht, dass der wahre Totemträger im Tempel erschienen war, pflanzte sich so rasch fort wie das Gerücht über die falschen Propheten.
    Margor begab sich ins Freie und stieg auf ein Podest, sodass sein Amulett weithin sichtbar war. Zufrieden registrierte er die Veränderung, die aus der eben noch blutrünstigen Meute eine Herde friedlicher Lämmer machte.
    Er kehrte in den Tempel zurück und kam gerade zurecht, um die Tempesterin, die diese Lawine ins Rollen gebracht hatte, am Selbstmord zu hindern. Er tat das nicht aus Menschlichkeit, sondern in der Hoffnung auf besondere Affinität.
    »Nenne mir deinen Namen!«
    »Ich bin Gota.«
    »Gut, Gota. Geh und bring mir dreißig der besten Kämpfer und der treuesten Anhänger der Tanzenden Jungfrau!«
    Margor wandte sich in dem Bewusstsein von der Tempester-Tenderin ab, dass er in ihr eine bis in den Tod ergebene Dienerin hatte.
    »Ich hätte nicht geglaubt, dass wir diese Situation lebend überstehen würden«, sagte Pollag. »Wir hatten uns schon damit abgefunden, uns in den Inneren Tempel zurückziehen zu müssen. Dorthin hätten sich die Tempester nicht gewagt, aber sie hätten es vermutlich als Sakrileg empfunden.«
    »Was hat es mit dem Inneren Tempel auf sich?«, fragte Margor.
    »Dort ist das Allerheiligste«, erklärte Peres. »Nach Goros Aussage soll dort früher die Tanzende Jungfrau eingeschlossen gewesen sein. Aber sie verschwand ebenso spurlos, wie sie aufgetaucht war. Seitdem ist der Innere Tempel verschlossen. Nur besonders Auserwählte wie du, Boyt, dürfen hinein. Ich dachte, du seist schon im Inneren Tempel gewesen, Boyt. Goro hat zumindest behauptet, dass man dich bei deinem ersten Auftauchen in bewusstlosem Zustand dorthin gebracht hat.«
    »Schon möglich«, sagte Margor mit leichtem Schaudern. »Aber das ist mir nicht bewusst geworden. Ich bin von dort, ohne mich genauer umzusehen, in meine Hyperraumnischen gegangen.«
    »Das ist schade«, bedauerte Peres. »Ich glaube, dass im Inneren Tempel die Antworten auf alle Fragen liegen. Ich habe einiges über die Tempester herausgefunden, doch dabei handelt es sich um wissenschaftliche Fakten, die nicht alles aussagen. Die Wahrheit liegt im Inneren Tempel. Du könntest mir mit deinem Amulett Zugang dorthin verschaffen, Boyt.«
    »Vergiss es, Guntram«, sagte Margor gepresst. »Ich will nichts davon wissen. Mir genügt einstweilen, was du herausgefunden hast.«
    »Das ist nicht viel«, gestand der Para-Physiologe.
    »Ich dachte, du besäßest wissenschaftliche Fakten!«, sagte Margor.
    »Das schon, aber sie sind kein Schlüssel zum Wesen der Tempester. Wir wissen jetzt, dass sie eine Lebenserwartung von etwa zehn Jahren haben. Sie sind unglaublich schnelllebig. Schon drei Wochen nach der Zeugung werden sie geboren. Gleich nach der Geburt sind sie so weit entwickelt, dass sie aufrecht gehen können. Sie sind in der Lage, sofort zu sehen, und lernen innerhalb weniger Wochen zu sprechen. Nach etwa zwei Wochen kommt ihr Aggressionstrieb voll zum Tragen, und sie werden bereits dem seltsamen Gefühlszyklus unterworfen. Tempester sind von Geburt an aggressiv und ungestüm, erst ab der dritten Woche lernen sie, sich zu beherrschen.«
    »Von Beherrschung habe ich bei ihnen noch nichts bemerkt«, warf Margor ein.
    »Es ist aber so«, sagte Peres. »Nur ist das ein unbewusster Vorgang. Wir wissen, dass einer Aggressionsphase eine Regenerationsphase folgt. Diese ist nötig, damit sich der Metabolismus von der vorangegangenen Kraftexplosion erholen kann. Wie bei gewissen Tierarten können die Tempester kurzfristig ungeheure Kräfte mobilisieren. Das kostet sie jedoch so viel Substanz, dass sie die Leistungen nur für wenige Minuten erbringen können. Sonst geht das auf Kosten ihrer Physis. Ein im Dauereinsatz befindlicher Tempester würde innerhalb von Stunden um Jahre altern und – wenn er nicht entsprechende Ruhepausen einlegt – an Altersschwäche sterben.«
    »Meinst du damit, dass wir die Tempester zu einer permanenten Gewaltleistung anhalten könnten?«, fragte

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