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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Margor. »Würden sie, wenn es die Situation erfordert, länger als nur wenige Minuten durchhalten und bis zur Selbstvernichtung kämpfen?«
    »Ich habe einen Zweikampf miterlebt, bei dem zwei gleichwertige Tempester aufeinandertrafen«, sagte Peres. »Der Kampf dauerte eine ganze Stunde. Obwohl beide mit letztem Einsatz kämpften, konnte keiner der Kontrahenten einen Vorteil für sich verbuchen. Der eine unterlag schließlich nur deshalb, weil er schneller alterte als der andere und als Greis an Herzschlag starb. Der Sieger folgte ihm wenige Minuten später auf ähnliche Weise. Daraus ergibt sich, dass ein Dauereinsatz die Lebenserwartungen der Tempester auf ein Minimum senkt. Sie brauchen immer längere Ruhepausen, um sich regenerieren zu können. Andererseits brauchen sie auch den Kampf, sonst zerfleischen sie sich selbst. Ein Tempester, dessen Aggressionstrieb man zu lange durch Medikamente unterdrückt, wird entweder verrückt, oder die angestauten Energien verbrennen seinen Metabolismus. Bei ihnen ist die Wechselwirkung von Geist und Körper viel stärker spürbar als bei anderen Lebewesen. Sie können ihren Trieb nicht steuern, sondern reagieren auf Einflüsse der Außenwelt. Ihr übermächtiger Trieb, der seltsame Lebenszyklus, dem sie gehorchen müssen, das alles kann nicht natürlichen Ursprungs sein.«
    »So viel ist mir auch klar«, sagte Margor. »Die Tempester stammen schließlich von Terranern ab. Diese Welt wird sie geformt haben.«
    »Eben nicht«, erwiderte Peres. »Wenn die Umweltbedingungen die Tempester geformt hätten, würde ich das als natürliche Einflüsse gelten lassen. Zuerst habe ich auch geglaubt, dass eine besondere Strahlung oder mikroskopische Erreger für die Schnelllebigkeit der Tempester verantwortlich sein könnten. Ihr Zellgewebe ist mutiert, in ihrem Metabolismus finden sich krebsartige Wucherungen, zusätzlichen Organen gleich, die wie ein Motor ihren Körperhaushalt antreiben und gleichzeitig den Aggressionstrieb aufladen. In der Tierwelt von Jota-Tempesto gibt es kein vergleichbares Phänomen. Deshalb bin ich sicher, dass die Tempester nicht Opfer ihrer Umwelt sind, sondern das Produkt biologischer Experimente. Sie wurden gezüchtet. Jemand hat mit Absicht diese Menschen zu Kampfmaschinen gemacht.«
    »Du hast noch nicht herausgefunden, wer diese künstlichen Mutationen erschaffen hat, Guntram?«, fragte Margor.
    »Die Antwort muss im Inneren Tempel liegen«, erwiderte der Paratender. »Wenn es keinen anderen Weg gibt, werde ich gewaltsam eindringen und mir die Informationen holen.«
    »Tu lieber nichts, was die Tempester gegen dich aufbringen könnte«, ermahnte Margor. »Ich möchte dich nicht verlieren. Das andere ist nicht so wichtig. Bei Bedarf werde ich der Sache selbst auf den Grund gehen.«
    Aber das meinte er nicht wirklich. Er sagte es nur, um den Paratender von Eigenmächtigkeiten abzuhalten. Es wäre zwar wichtig gewesen, zu erfahren, wer die Tempester zu lebenden Kampfmaschinen gemacht hatte und für welchen Zweck. Aber Margor wollte das nicht um jeden Preis herausfinden. Im Augenblick hatte er genügend andere Probleme und wollte sich nicht auch noch damit belasten.
    Gota kam in die Halle. In ihrer Begleitung befanden sich an die drei Dutzend Männer und Frauen.
    »Das sind die besten Kämpfer und treuesten Diener, die ich auftreiben konnte, Totemträger«, sagte sie.
    Margor musterte die Tempester. Die meisten von ihnen wirkten apathisch und erschöpft und wie in Trance. Sie hingen mit ihren Blicken an seinem Amulett. Nur vier Frauen und zwei Männer machten einen nervösen und gereizten Eindruck. Margor vermutete, dass sie sich bei den vorangegangenen Ausschreitungen nicht richtig ausgetobt hatten und schneller als die anderen in die Aggressionsphase kommen würden. Deshalb musterte er sie aus.
    Die anderen winkte er näher. Sie drängten sich erwartungsvoll um ihn, allen voran Gota.
    »Ich nehme euch mit ins Niemandsland«, verkündete er. »Dort bekommt ihr eine Ausbildung. Danach werde ich euch in den Kampf gegen die Feinde der Tanzenden Jungfrau schicken.«
    Die Tempester nahmen es gelassen und scheinbar emotionslos hin. Und das war gut so, fand Margor, denn es zeigte, dass sie ihren Aggressionstrieb noch beherrschen konnten und die Sicherheit in der Großklause zwei nicht gefährden würden.
    Margor hob das Auge in Gesichtshöhe. Er wandte sich ein letztes Mal seinen auf Jota-Tempesto stationierten Paratendern Guntram Peres und Claus Pollag zu.
    »Wenn

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