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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schiffshülle eingelassene Mannschleuse ein. Die Roboter schwärmten in dem Ringkorridor aus, der die Kommandozentrale umschloss. Sie besetzten alle Schotten. Tifflor beobachtete die drei Gäa-Mutanten. Sie waren angespannt. Offenbar nahmen sie Margors Anwesenheit bereits mit ihren Parasinnen wahr und mussten an sich halten, um nicht auf eigene Faust zu handeln.
    Die Kampfroboter hatten sich formiert. Tifflor gab das Zeichen zum Angriff.
    Im selben Augenblick stieß Eawy ter Gedan einen seltsamen Laut aus und stürmte durch eines der Schotten. Der Erste Terraner erkannte den Grund dafür erst, als er selbst die Kommandozentrale betrat.
    Vor seinen Augen entmaterialisierte der Helk Nistor mitsamt den Männern, die sich in seinem unmittelbaren Bereich aufgehalten hatten. Alles ging so schnell, dass Tifflor nicht mehr erkennen konnte, wer Margor war.
    »Wieder entwischt«, sagte Eawy ter Gedan niedergeschlagen.
    »Sie wollten es so, Tiff, habe ich recht?«, sagte Dun Vapido. »Sie haben Margor den Helk zugespielt in der Hoffnung, dass er sich daran die Zähne ausbeißt.«
    Tifflor nickte zögernd. Sich wirklich darüber freuen, dass sein Plan aufgegangen war, konnte er plötzlich nicht mehr.
    »Es war die einzige Möglichkeit«, sagte er fast entschuldigend. »Die Chance, Margor lebend zu fangen, ist viel zu gering. Also musste ich nach einem anderen Weg suchen, um ihm wenigstens zu schaden.«
    »Hoffen wir, dass der Helk nicht zu einem Bumerang für uns wird«, bemerkte Howatzer. »Was ist, wenn Margor mithilfe des Auges den Helk beherrschen kann?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.« Wie Tifflor das sagte, klang es wenig überzeugend.
    Nistor war kein moderner Helk, er war so alt wie Pankha-Skrins Quellmeisterwürde. Außergewöhnlich machte ihn vor allem die Tatsache, dass er der persönliche Helk eines Quellmeisters war.
    Fast alle Helks besaßen einen entelechischen Logik-Restriktor, der sie daran hinderte, nonentelechische Problemlösungen zu produzieren. Es gab nur wenige Helks, die keine solche Manipulationsprogrammierung besaßen und nichtentelechische Probleme rechnerisch erfassen konnten.
    Nistor gehörte in diese Kategorie. Das allein hätte ihm schon den Status des Besonderen verliehen. Aber Nistor stand sogar über den wenigen Helks ohne entelechischen Logik-Restriktor. Er war nach dem Sowohl-als-auch-Prinzip konstruiert. Er besaß zwar einen Restriktor, konnte diesen jedoch je nach Programmierung beliebig verwenden.
    Als Pankha-Skrin sich in Gefangenschaft begab und seinen Helk Nistor auf die Reise schickte, hatte er nicht nur die vermutlichen Koordinaten der einen Materiequelle und der Kosmischen Burgen der einstigen Mächtigen in ihm gespeichert. Der Quellmeister hatte auch dafür gesorgt, dass Nistor sein Geheimnis gegen fremden Zugriff schützen konnte.
    Diese Programmierung war wirksam geworden, als Nistor den Terranern in die Hände fiel. Er hatte durch Vortäuschung falscher Tatsachen die Terraner an den Rand der Verzweiflung gebracht, war jedoch durch die vorrangig wirksam gewordene Erhaltungsschaltung in seinem Aktionsradius eingeschränkt worden. Ein zusätzliches Handicap war die dominierende Primärschaltung, dass Nistor seine Speicherdaten nur dem Türmer Hergo-Zovran übergeben durfte.
    Denn Hergo-Zovran hatte für Pankha-Skrin als Hüter des Auges gegolten, das der Schlüssel für die Materiequelle war.
    Unter diesen Voraussetzungen hatte Nistor gehandelt. Nun stand er vor einer gänzlich veränderten Situation.
    Ein Mann war aufgetaucht, der sich im Besitz des Auges befand. Nistor registrierte das und löste damit einen Prozess aus, der eine Reihe von Umschichtungen in seiner Programmierung verursachte.
    Hergo-Zovran befand sich nicht im Besitz des Auges. Hergo-Zovran aber oder im weiteren Sinne ein Loower überhaupt wäre der rechtmäßige Besitzer gewesen. Dieser eine Mensch oder ein Mensch grundsätzlich war ein unrechtmäßiger Besitzer.
    Die Geschehnisse ringsum verloren an Bedeutung. Die beiden winzigen grünhäutigen Menschenabkömmlinge, mit denen sich Nistor gerade noch befasst hatte, entrückten vor dieser Erkenntnis in den Bereich völligen Desinteresses.
    Das Auge befand sich in fremdem Besitz. Diese Erkenntnis ließ in Nistor eine weitere Programmierung Pankha-Skrins wirksam werden.
    Wenn sich das Auge in fremdem Besitz befindet, muss es sichergestellt, zurückerobert, erkämpft … werden. Mit allen Mitteln, ohne Rücksicht auf Fremdinteressen. Aber: Selbsterhaltung und

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