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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dass der Rechner seine Antwort nicht auf unsere Frage nach Pilobolus und dem Baum gab, sondern auf Fragen von Ertrusern, die sich auf die Sicherung von Kanalbetten bezogen. Gerade als ich mich dazu äußern wollte, fiel mir ein, dass die Ertruser der Positronik gegenüber auf einer Antwort auf ihre Fragen bestehen. Das ist klar. Aber wenn der Rechner bereits auf die Fragen der Ertruser geantwortet hat, wird er ihnen vielleicht die Antwort auf unsere Fragen geben.«
    »Oh, Danger!«, entfuhr es Cludie Sanfro.
    »Köstlich!«, jubelte Turfil mit glänzenden Augen. »Das gibt eine neue Gerüchtewelle über Siganesen.«
    »Es könnte mehr geben«, befürchtete Cavarett. »Selbstverständlich ist es ein Vorteil für uns, dass die Ertruser aus alter Tradition alles Negative auf unser Volk schieben und deshalb genau wissen, dass die Sache nur Aberglaube ist.
    Aber ich kenne Tramton Kalackai sehr genau – wenn auch nur aus seiner Arbeit mit dem Zentralrechner. Kalackai denkt für einen Ertruser in ziemlich exakt logischen Bahnen. Ich halte es für denkbar, dass er die Sache durchschaut und nach beweisbaren Spuren unserer Aktivitäten forscht. Und wir alle wissen, dass wir notgedrungen Spuren unserer submateriellen Manipulationen hinterlassen haben.«
    »Wir werden diese Manipulationen also rückgängig machen müssen«, sagte Cludie Sanfro resignierend.
    »Leider, ja.«
    »Aber wenn Kalackai nichts findet, hält er das möglicherweise für die Bestätigung, dass es auf Zaltertepe keine Subkolonie von uns gibt«, bemerkte Turfil enttäuscht.
    Cavarett sah ihn nachdenklich an. »Du hast recht, Aaro, das wäre möglich – und es wäre das Ende aller Späße.« Sein Gesicht hellte sich auf. »Aber wir werden dem vorbeugen, indem wir nach Löschung unserer Manipulationen eine Hyperfeldschlinge programmieren.«
    »Meinen Sie, das genügt, Chef?«
    »Richtig geschaltet, kann das von durchschlagender Wirkung sein. Wir werden dafür sorgen müssen, dass diese Wirkung später im Trividnetz des Baumes zu sehen und zu hören sein wird.«
    »Wenn es dann noch einen Baum gibt«, sagte jemand vom Schott her.
    Cavarett drehte sich um. »Bervos!«, entfuhr es ihm.
    »Ja«, erwiderte Bervos Mudies, der Premier der Subkolonie. »Ich bin gekommen, um mit dir ein Gespräch über die Möglichkeiten zu führen, die Pilzgefahr abzuwenden.« Er schluckte und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Vor eineinhalb Stunden wurde die Wohnsektion Helleborus durch explosionsartiges Vordringen ungeheurer Pilzmassen teilweise eingeschlossen und zerstört. Unsere Flammstrahlertrupps drängten die Wucherpilze aus der Sektion hinaus, konnten aber hundertsiebenundzwanzig Bewohner nur noch tot bergen.«

22.
    Baya Gheröl klammerte sich an den ersten besten Vorsprüngen fest, als der Helk von immer heftigeren Vibrationen geschüttelt wurde. »Ist das schon das Schwarze Loch?«, rief sie angsterfüllt.
    »Es gibt gar kein Schwarzes Loch«, erwiderte Nistor. »Vielmehr handelt es sich um die Datenprojektion eines Schwerkraftmonsters, die uns über die wahre Natur einer Raumschiffsfalle hinwegtäuschen sollte.«
    »Datenprojektion?«
    »Damit können hoch entwickelte kybernetische Systeme eher getäuscht werden als mit Bild- oder Materieprojektionen. Die besten kybernetischen Systeme sind für solche Manöver besonders empfänglich. Ich muss die Kommunikation vorübergehend unterbrechen, da die gewaltsame Auseinandersetzung mit der Raumschiffsfalle meine Systeme voll auslasten wird.«
    Erneut wurde der Helk von heftigen Vibrationen geschüttelt. Sein Innenraum füllte sich mit einem gespenstisch blassen, schwach bläulichen Leuchten. Das Mädchen schrie auf.
    Der Helk zerfiel in seine Segmente. Zuerst fürchtete Baya, ihr Ende sei gekommen. Dann bemerkte sie, dass sie auf annähernd ebenem Boden stand und dass sich über ihr ein rosafarbener Himmel spannte. Eine blutrote Sonne brannte herab.
    Baya sah, dass sich die neun Segmente rasend schnell voneinander entfernten und hinter dem Horizont verschwanden. Trotz ihres von den Loowern übernommenen entelechischen Denkens war ihre Gefühlswelt erhalten geblieben – die Gefühlswelt eines siebenjährigen Mädchens und keineswegs die eines erwachsenen Menschen. Deshalb dachte Baya nicht an eine mögliche Gefahr, als sie das hellbraun und gelb gescheckte Tier sah. Es ähnelte dem Plüschhasen, den ihr eine Betreuerin auf dem Flug von Gäa nach Terra geschenkt hatte.
    Der ›Plüschhase‹ hüpfte über

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