Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
»Sie haben den Kanal verstopft, uns seit sieben Wochen Trockenheit beschert, die Preise für Alkoholika in die Höhe getrieben, sie sitzen auf den Visiokanälen, stören unsere Trividsendungen – und nun verführen sie unseren Zentralrechner dazu, Blödsinn von sich zu geben.« Er hob die Stimme. »Es würde mich gar nicht wundern, wenn die Siganesen dir das Hirn gestohlen hätten – wahrscheinlich schon kurz nach der Geburt!«
    Tykker lachte gezwungen. Er gab sich Mühe, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Außerdem bestand Aussicht auf Verbesserung der Laune Kalackais, was sich darin ausdrückte, dass er seinen Assistenten wieder geduzt hatte.
    Mit einem zornigen Schnaufer wandte sich Kalackai wieder seinem Auswertungsbereich zu. Verärgert stellte er fest, dass der Vierunddreißiger davongelaufen war, dass er die eingegebene begrenzte Problemlösung nicht mehr erfüllen konnte. Nach kurzem Überlegen kam der Erste Kybernetiker von Nagelia darauf, dass er das Problem auch anders anpacken konnte. Dafür war nur ein simpler Achtzehner erforderlich, eine Schaltkombination, die sich erheblich einfacher aufschalten ließ als ein Vierunddreißiger.
    »Bagno, würden Sie so freundlich sein und zu mir kommen?«, rief Cludie Sanfro.
    »Aber selbstverständlich«, erwiderte Cavarett und stoppte die Speicherdatenabfrage an einem Nebenpult. Eilig ging er zu seiner Assistentin hinüber.
    »Der Rechner scheint das Pilzproblem noch ernster zu nehmen als wir, Bagno«, sagte sie. »Er empfiehlt ernsthaft, uns vor Pilobolus zu schützen, indem wir sämtliche Hohlräume des Baumes mit einer Masse ausgießen, die aus Glasfaserbeton, Allesbinder, Schwingdämpfungskristallen und Spannstahl besteht.«
    Der Subschwingkreis-Kybernetiker setzte sich auf einen Hocker und wartete darauf, dass der Schwindel nachließ, der ihn jäh überfallen hatte.
    Als es sich in seinem Geist endlich etwas aufklärte, beugte er sich zu Cludie Sanfro hinüber. Sorgfältig studierte er die angezeigten Antworten auf die Problemstellung, wie dem Befall des Baumes und der Bedrohung der gesamten siganesischen Subkolonie entgegengetreten werden konnte.
    »Die Positronik muss etwas in die falsche Kehle bekommen haben«, stellte er fest. »Was hätten wir gewonnen, wenn wir alle Hohlräume des Baumes mit diesem Superbeton versiegeln? Nichts! Wir wären dann nämlich obdachlos.«
    »Darf ich etwas dazu äußern, Chef?«, fragte Aaro Turfil.
    »Das wäre wünschenswert, Aaro«, antwortete Cavarett.
    Turfil räusperte sich und suchte nach Worten. »Vielleicht hat der Rechner nicht alle Hohlräume gemeint, sondern nur alle vom Pilobolus befallenen.«
    »Dann hätte er das auch so wiedergegeben«, widersprach die Assistentin.
    »Er meinte also tatsächlich alle Hohlräume.« Grübelnd fuhr Turfil sich mit beiden Händen übers Gesicht. »Der Baum, die Mutter unserer Subkolonie, wäre dann verloren für uns. Aber im Wald gibt es nicht nur einen Baum. Wahrscheinlich hält der Rechner den Verlust von Mater nicht für tragisch, da wir jederzeit einen anderen Baum kolonisieren können.«
    Cavarett schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass …« Er unterbrach sich und stellte der Positronik die Frage, wieso eine derart komplizierte und dementsprechend hoch qualifizierte Schaltkombination wie ein Neunundachtziger als Ergebnis nur die simple Antwort hervorgebracht hatte, die Subkolonie durch Aufgabe zu retten.
    Die Antwort kam prompt.
    »Sie haben den Vierunddreißiger zu einem Achtzehner heruntergeschaltet. Folglich dürfen Sie keine komplizierten Lösungen des Problems der Belastungen der Kanalbetten bei den Beben der nächsten hundert Jahre erwarten.«
    »Da haben die Grünlinge dran gedreht!«, sagte Turfil eine oft gehörte Redewendung der Ertruser auf und kicherte.
    »Oh, verflixt!«, entfuhr es Cavarett. Er hielt sich den Mund zu, als er die vorwurfsvollen Blicke seiner Mitarbeiter bemerkte.
    »Ich kann nur um Vergebung bitten«, sagte er nach einer Weile. »Es ist meiner Erregung zuzuschreiben, dass ich mich so schamlos vergaß und … ähem …« Er unterbrach sich, weil ihm ein weiterer Gedanke gekommen war.
    »… und ›oh, verflixt‹ sagte«, warf Turfil ein – in der Meinung, die Erinnerung seines Chefs aufzufrischen.
    Cludie Sanfro rümpfte über die Entgleisung die Nase, verzichtete aber auf einen vorwurfsvollen Blick.
    »Ich wollte etwas anderes sagen«, erklärte Cavarett. »Aus der letzten Antwort lässt sich eindeutig erkennen,

Weitere Kostenlose Bücher