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Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wirklich an eine siganesische Geheimkolonie auf Zaltertepe?«
    »Ich habe einiges über Grünlingsspäßchen gelesen«, erwiderte Kalackai. »Normalerweise ist der siganesische Humor nur unterschwellig und kaum zu erkennen – jedenfalls für Ertruser, die ihre derben und oft vulgären Späße gewohnt sind. Aber wenn sich Siganesen anstrengen, Späßchen zu produzieren, über die auch andere Menschen lachen als die Chlorophyllzwerge, dann kommt etwas dabei heraus, was typisch ist. Das Gedicht des Zentralrechners ist in genau jenem Stil gehalten!«
    »Beim großen Bratelefanten!«, entfuhr es Kifftick. »Das würde bedeuten … Die Gerüchte über die Siganesen wären gar nicht nur Unsinn … Dann sind, dann wären wir … Wir sind unterwandert!«
    Seine Hände zuckten unkontrolliert. Mit aller Kraft schlug er auf den Alarmschalter.
    »Da haben Sie einiges angestellt, Torpel!« Kalackai schnaubte empört. »Ich hoffe, wir haben uns damit nicht völlig unmöglich gemacht.«
    Eine Bildwand wurde aktiv. Kenar Tomps massige Gestalt füllte den Wiedergabebereich.
    »Sie haben Alarm gegeben, Tramton«, stellte der Stadtmajor mit dröhnender Stimme fest. »Warum?«
    »Weil ich festgestellt habe, dass unser Zentralrechner beeinflusst ist. Auf gewisse Fragen spuckt er Grünen Käse aus.« Er brauchte dem Stadtoberhaupt nicht zu erklären, was er mit ›Grünem Käse‹ meinte. Das war einer der feststehenden Begriffe, die Ertruser überall in der Milchstraße verwendeten, wenn sie sich über den leisetreterischen siganesischen Humor mokierten.
    »Fakten!«, verlangte Tomp.
    Kalackai überblendete den Text aus der Auswertung in die Bildübertragung.
    Ziemlich schnell lief Tomp knallrot an, dann ließ er Flüche und Verwünschungen vom Stapel.
    »Wie kommt der Rechner dazu, solchen Mist zu erfinden? Haben Sie ihn aufgefordert, beleidigende Texte auszuspucken?«
    »Was ist eigentlich Hühnerdreck?«, fragte Kifftick. »Ja, ich weiß schon, es ist etwas Schlimmes, aber was speziell es ist …«
    »Wollen Sie mich nur ablenken, Kifftick, oder was?«, fauchte der Stadtmajor. »Beim Studium der geschichtlichen Unterlagen müssten Sie doch …«
    Er unterbrach sich. »Tramton, warum halten Sie den idiotischen Vers für ein Werk der Grünlinge?«
    Kalackai erklärte es ihm.
    Der Stadtmajor wurde nachdenklich. »Wenn die Grünlinge tatsächlich eine heimliche Kolonie auf Zaltertepe unterhalten … Auf einer Welt, die uns Ertrusern gehört! Noch dazu, ohne uns etwas davon zu sagen.« Er schnaufte abgrundtief. »Dabei sind wir gar nicht so. Ein offenes Wort von ihnen, und wir würden ihnen ein Stück Land zur Verfügung stellen, so groß wie ein Blatt Druckfolie!«
    »So groß wie Druckfolie«, wiederholte Kifftick und legte seine Hände aneinander. »Wäre das nicht zu klein?«
    Tomp zuckte die Achseln. »Woher sollen wir das wissen, Torpel? Wir haben keine Ahnung, wie winzig die heutige Generation der Grünlinge ausgefallen ist. Vielleicht könnten wir sie schon nicht mehr mit bloßem Auge sehen.«
    »Das wäre ein Grund, warum wir bisher keine Siganesen entdeckt haben«, meinte Kifftick.
    Bagno Cavarett war soeben auf der Transportbandstraße in den Wohnbezirk Orchidee eingefahren, als sein Subschwingungskommunikator ein Summen von sich gab. Der Kybernetiker schaltete das knapp stecknadelkopfgroße Gerät ein und sah kurz darauf Elver Springs auf dem Schirm. Springs war einer seiner Stellvertreter.
    »Was gibt es, Elver?«
    »Die Ertruser befinden sich im Alarmzustand. Wir haben verschiedene Gespräche abgehört und wissen, dass unser Kollege Kalackai Verdacht geschöpft hat. Der Zentralrechner gibt angeblich Grünlingsspäßchen von sich.«
    »Das kommt von meiner Hyperfeldschlinge«, sagte Cavarett erheitert. »Was hat der Rechner effektiv ausgesprochen?«
    »Unter anderem ein Gedicht anlässlich des bevorstehenden fünfzigjährigen Dienstjubiläums von Stadtmajor Kenar Tomp«, antwortete Springs und las den Text vor. »Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, worüber sich die Ertruser so aufregen.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Cavarett. »Es könnte mit dem Begriff Hühnerdreck zu tun haben. Aber ich weiß nicht, was er bedeutet.«
    Der Subschwingkreis-Kybernetiker atmete tief durch. »Deshalb haben die Ertruser also Alarm gegeben. Das ist besser, als ich dachte. Ich hatte schon erwartet, dass sie erheblich mehr Anstöße brauchen, bis sie richtig aufgeheizt sind. Aber wahrscheinlich sind sie durch ihren Kanalbruch so nervös,

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