Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Silberband 107 - Murcons Vermächtnis

Titel: Silberband 107 - Murcons Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zehntausend Siganesen zu modellieren – nur dass Siganesen die Sandkörner als grobe Kieselsteine angesehen hätten.
    »Anscheinend soll damit das Wasser eingedämmt werden«, meinte einer der Bahnbediensteten.
    »Corned Beef Street«, sagte der andere. »Hier geht es zur Science Station. Bitte, dort auf dem goldenen Kuppeldach die Antenne für den Satellitenfunk! Sie ist hohl und dient als Notzugangsröhre für die Station.«
    Cavarett steuerte ebenfalls die Kuppel an. Er war schon öfter vom Baum zur Science Station gefahren, um Kollegen zu besuchen, die ihre Forschungsinstitute der Einfachheit halber in den Zwischenböden des Allround-Forschungsinstituts Zaltertepe eingerichtet hatten. Dort waren sie stets an der Quelle.
    Selbstverständlich waren die Siganesen nicht nur Nehmende. In wissenschaftlicher Hinsicht gaben sie sogar sehr viel. Was sie in ihren Instituten ausknobelten, wurde den Ertrusern auf indirektem Weg untergejubelt, sodass sie es für eigene Entdeckungen und Erfindungen hielten und anwandten. Was wiederum auch den Siganesen Nutzen brachte.
    Bagno Cavarett warf einen bangen Blick auf die Zeitanzeige. Dieser Umweg brachte seinen ganzen Tagesplan durcheinander. Er dachte besser nicht daran, was dieser Tag noch für ihn bereithielt.
    Das U-Boot fuhr durch den Nährstoff-Zufuhrkanal für die plasmatisch-biologische Komponente des Zentralrechners. Das war die einzige Möglichkeit, den Programm-Koordinierungssektor zu erreichen, ohne sich durch unbeabsichtigte energetische Beeinflussung hochempfindlicher Funktionssysteme der Zentralpositronik zu verraten.
    Das Unterseeboot konnte außer der Besatzung fünfundzwanzig Passagiere aufnehmen – gerade so viel, wie in einer der drei Schichten arbeiteten. Die Außenhülle war mit speziell gezüchtetem Biomaterial beschichtet, das durch seine biologische Neutralität ein Eingreifen der Überwachungsschaltungen verhinderte.
    Nach eineinhalb Stunden Fahrt dockte das Boot an einer Schleuse an. Cavarett verließ das Boot. Er war allein. Als Teamchef innerhalb des Zentralrechners kam und ging er so, dass er die besten Schaltzeiten für seine Arbeit als Subschwingkreis-Kybernetiker erhielt.
    Als er die Schleuse auf der anderen Seite verließ, wartete Cludie Sanfro schon auf ihn. Sie war seine Chefassistentin und selbst für die hohen siganesischen Ansprüche eine Schönheit. Sie war erst hundertvierundneunzig Jahre alt und damit neun Jahre jünger als Bagno. Vor allem war sie außergewöhnlich tüchtig.
    »Ich habe schon alles für die Programmierung auf Möglichkeiten zur weiteren Kolonisierung Zaltertepes vorbereitet, Bagno.«
    »Tut mir sehr leid, Cludie. Aber wir müssen umstellen. Pilobolus Zaltertepeus Matris bereitet uns immer größere Sorgen. Vielleicht können wir eine Möglichkeit aufspüren, ihn wirksam zu bekämpfen.«
    Cludies Gesicht wirkte nachdenklich, während sie sich hinter das Steuer des kleinen Elektrokarrens setzte, der sie zu Bagnos Arbeitsplatz bringen sollte. Bagno setzte sich neben sie. Cludie Sanfro steuerte das Fahrzeug sicher durch das Labyrinth der Gänge, die hier im System der Stützlamellen angelegt worden waren. Die Siganesen hatten einfach Plastikschläuche, die sonst zur Isolierung von Kabelsträngen dienten, durch die Lamellenöffnungen gezogen, sie miteinander verbunden und den Boden durch geschmolzene und schnell erstarrende Isoliermasse gegossen und planiert.
    Die Findigkeit der kleinen grünen Leute von Siga hatte allen hier zu größtem Komfort verholfen. Dennoch fühlte sich kein Siganese im ertrusischen Zentralrechner wohl. Es gab nämlich keine stationären Antigravprojektoren, sodass jeder hier Beschäftigte einen eigenen Neutralisator tragen musste.
    Endlich hielt der Wagen vor der Zentrale innerhalb der Zentrale. Cludie Sanfro und Cavarett betraten die Magnetschleuse. Hier wurden alle losen Haare, Sandkörnchen und Stäubchen entfernt. Beim Umgang mit Submikroschaltungen und ihren Feldern bestand immer die Gefahr, dass winzige Fremdkörper Verwirrung in der Positronik stifteten. Das war einer der Gründe, warum sich Cavarett den Kopf täglich kahl rasierte.
    Von den fünfundzwanzig Siganesen der Schicht hielten sich fünf im Superposition Center auf. Einer davon war Aaro Turfil, der das Center geleitet hatte, als sich Cavarett und Sanfro noch in der Ausbildung befanden. Aaro war fleißig und tüchtig, aber sein Gedächtnis hatte trotz seines niedrigen Alters von 391 Jahren so sehr nachgelassen, dass er keine

Weitere Kostenlose Bücher